Ernährung, Fitness, Gesundheit | Autor/in: Florian Schmidt & David Köndgen |

Fördert häufiges Junk-Food-Essen das Vergessen?

Einen Burger in Ehren kann keiner verwehren – das gilt insbesondere am 21. Juli, dem National Junk-Food-Day. Einmal ist keinmal, aber allzu oft sollten Sie trotzdem nicht zum Junk-Food greifen, das schadet nämlich ihren grauen Zellen.

21. Juli: National Junk-Food-Day USA

Hätten Sie es gewusst? In den USA wird jährlich am 21. Juli der 'National Junk-Food-Day' gefeiert.

Der Hype um ungesundes Junk-Food wie Burger, Pommes, Pizza und Co. ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach wie vor ungebrochen und hat durch die Corona-Pandemie ein neues Hoch erlebt.


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Unkonventionelle Konzepte, wie beispielsweise der 'Heart Attack Grill', der Burger mit mehr als 9.000 Kalorien anbietet, stehen bei Junk-Food-Liebhabern nach wie vor hoch im Kurs. Das hat sich auch nach dem Kinoerfolg von 'Supersize ME' leider nicht wesentlich verändert.

Gemüse statt fettiger Fritten & XXL-Burger

Zwar sind uns die Amerikaner in puncto Übergewicht und ungesunder Ernährung deutlich voraus (Mehr dazu in unserer fM Infografik 'Der Kampf: Fit vs. fett'), aber vielleicht sollten Sie heute angesichts neuer Studienergebnisse statt zum Burger doch lieber zu Karotte oder Apfel greifen.


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Junk-Food schadet dem Gehirn

Dass der übermäßige Konsum von Junk-Food das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, ist in vielen Studien bereits hinlänglich belegt.

Ein Forscherteam der Australian National University liefert nun mit einer Metaanalyse von mehr als 200 internationalen Studien neues 'wissenschaftliches Futter' bzw. Wasser auf die Mühlen der Junk-Food-Kritiker.

Studienleiter Prof. Dr. Nicolas Cherbuin findet zu den alamierenden Studienergebnisse klare Worte:


„Mit einer ungesunden Fast-Food-Ernährung und wenigem bis keinem Sport essen sich die Menschen praktisch ihr Gehirn weg. Die negativen Effekte auf das Gehirn können bereits in einem sehr viel früheren Lebensstadium als bisher vermutet auftreten.“

Prof. Dr. Nicolas Cherbuin, Australian National University



Junk-Food fördert Diabetes und Demenz

Cherbuin sieht des Übels Kern bei der Entstehung von Diabetes und Demenz vor allem in der kalorienreichen Ernährung (zu viel und das Falsche) und einem inaktiven Lebensstil. Die Neurodegenerationen im Gehirn – aufgrund dieser ungesunden Lebensführung – trete schon deutlich früher auf, als bisher vermutet.

Schuld daran seien vielerlei Risikofaktoren, die sich gegenseitig potenzieren. Fakt ist: gerade das kalorienreiche und besonders fett-, zucker- und salzhaltige Junk-Food kann das Demenzrisiko erhöhen.

Somit stehen laut den Forschenden Burger, Limo, Pizza und Co. in direktem Zusammenhang mit der Entstehung einer Demenz. Die ersten Anzeichen und degenerativen Veränderungen dafür seien bereits im mittleren Alter festzustellen, deshalb müsse bei der Prävention schon deutlich früher angesetzt werden.


Jetzt weiterlesen: 'Prävention wichtiger denn je'


Demenz mit richtiger Ernährung und Sport vorbeugen

Je früher man bereits im Kindesalter mit gesunder Ernährung und Bewegung ansetze, umso eher ließe sich vorbeugen. (Lesen Sie auch: 'Frisch auf den Tisch – Deutschlands Teller im Blick')

Eine Studie des Jülicher Forschungszentrums (Institut für Neurowissenschaften und Medizin) zeigt ebenfalls, dass ein sportlicher Lebensstil dem Substanzverlust im Gehirn vorbeugt.

Ausreichend Bewegung, Kraft- und Ausdauertraining sowie eine gesunde Ernährung (Mehr dazu im fM Buchtipp 'Essen gegen das Vergessen') sind der Schlüssel, um Übergewicht, Diabetes und eben auch Demenz zu vermeiden.

Am Ehrentag des Junk-Foods darf es ausnahmsweise auch mal ein Burger sein – ab morgen gibt es dann aber wieder Gemüse. Und nein, Gurke und Salat auf dem Burger zählen nicht!

Die fM wünscht einen guten und gesunden National Junk-Food-Day!