'Rücken' auf Rekordhoch: Prävention der Volkskrankheit Nr. 1 wichtiger denn je

Steigender Präventionsbedarf: Laut aktuellen Reports erreichen Rückenschmerzen ein neues Rekordhoch. Mit Fitnesstraining der Negativspirale entgegenwirken.
Lesezeit: 4 Minuten
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Bewegungsfalle Homeoffice: Prävention statt Rückenschmerzen
Bewegungsfalle Homeoffice: Prävention statt Rückenschmerzen
Deutschland hat 'Rücken': Fehlzeitenreports und Studien der Krankenkassen liefern neue alarmierenden Zahlen. Sie belegen, dass krankheitsbedingte Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen einen neuen Höchststand erreicht haben. Gezieltes Rückentraining ist daher wichtiger denn je – Fitnessstudios können mit ihren präventiven Angeboten zielführend und effektiv helfen.

Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nr. 1, sorgen jährlich für etliche Krankschreibungen und damit viele Fehltage.

Aktuelle Studien, wie etwa die 'Corona-Studie' der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) unterstreichen: der Präventionsbedarf war noch nie so hoch wie heute.


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Erstmals seit Jahren sind Rückenbeschwerden wieder der häufigste Grund für die Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Wie aktuelle Daten der Kaufmännischen Krankenkasse KKH zeigen, sind im ersten Halbjahr 2021 bundesweit rund ein Fünftel (20,4 Prozent) der eingereichten Atteste auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen.

Ein deutlicher Anstieg: Im ersten Corona-Jahr 2020 lag der Anteil noch bei 17,3 Prozent, die Jahre zuvor schwankte er zwischen 15 und 16 Prozent.


Basis: Daten von rund 800.000 bei der KHH pflicht- und freiwillig versicherten Mitgliedern (Arbeitnehmern), ohne Arbeitslose und Rentner. Genannt sind hier der Übersichtlichkeit halber die gängigsten Diagnosen.

Im Vergleich zu anderen Diagnosen stieg aber nicht nur die Zahl der Fälle von Rückenleiden, sondern auch die Krankheitsdauer: 25,4 Prozent der Fehltage führt die KKH 2021 auf Erkrankungen des Bewegungsapparates zurück. In den Jahren zuvor schwankte dieser Anteil noch zwischen 22 und 23 Prozent.


Entwicklung prozentualer Anteil der krankheitsbedingten Fehltage bzw. Krankheitsfälle aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen seit 2017

Bis Ende Juni 2021 verursachten KKH-versicherte Arbeitnehmer mit diagnostizierten Muskel-Skelett-Erkrankungen insgesamt 1,5 Millionen Fehltage im Job.

Pandemie begünstigt sprunghaften Anstieg

Gründe dafür können zum einen die Arbeitsbedingungen im Homeoffice sein, denn seit der Krise arbeiten viele Berufstätige von zu Hause aus.

Häufig fehlen dort ein geeigneter Schreibtisch und Bürostuhl. Die Folge: Das lange Sitzen in ungesunder Haltung vor dem Rechner führt zu mehr Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden.


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Laut dem Fehlzeitenreport der AOK Rheinland/Hamburg können auch psychische Belastungen und chronischer Stress Verspannungen und Schmerzen verursachen. So schlagen etwa die coronabedingte Wirtschaftskrise, Existenzängste, Unsicherheit und das Gefühl des Kontrollverlusts auf die Seele.

Manuela Otto, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung bei der AOK Rheinland/Hamburg erklärt: „Beschwerden im Rücken können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Fehlende Bewegung oder eine einseitige Haltung am Schreibtisch lösen häufig Schmerzen aus. Übergewicht oder Stress und Konflikte können diese Probleme verschärfen“.

Work-Life-Balance im Ungleichgewicht

Durch Homeoffice verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben immer mehr, etwa wenn es durch den Wegfall des Arbeitsweges vom Bett direkt an den Rechner geht und auch nach Feierabend noch berufliche Anrufe und Mails erledigt werden.

Die Folge: Die Zusatzbelastungen bringen die Work-Life-Balance vieler Arbeitnehmer zunehmend ins Ungleichgewicht. Damit es gar nicht erst dazu kommt, haben wir hier die passenden Work-Life-Balance-Tipps für Sie zusammengestellt.


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Bewegungsfalle Homeoffice: Auch DAK BaWü-Chef warnt

Laut einer Studie der DAK Baden-Württemberg hat Corona bei den Beschäftigten im Homeoffice deutliche Spuren hinterlassen.

Das Aktivitätsniveau war aufgrund des langen Lockdowns und der Heimarbeit deutlich niedriger. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich im Homeoffice weniger bewegten als vor der Pandemie – 42 Prozent davon sogar deutlich weniger. 

Gleichzeitig haben gesundheitliche Beschwerden, wie Gewichtszunahme und Rückenbeschwerden bei vielen Befragten zugenommen, denn die Heimarbeit hat neben vielen Vorteilen auch ihre Tücken.


„Das Homeoffice macht viele Menschen zu Bewegungsmuffeln. Häufig verstärkt sich ein ungesunder Lebensstil.“
_______________________________

Siegfried Euerle, Landeschef DAK-Gesundheit Baden-Württemberg


Auf die Frage nach geeigneten Strategien, um den Bewegungsmangel auszugleichen, gab nur noch jeder Zweite an, regelmäßig bewusst das Sitzen und die Arbeit zu unterbrechen, um sich zu bewegen.

Hier gibt es aus Sicht des Kassenchefs noch großen Nachholbedarf: „Da viele Beschäftigte auch nach Corona weniger im Büro arbeiten werden, müssen wir einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit im Homeoffice legen“, fordert Siegfried Euerle.

Und weiter: „Wir brauchen eine kluge Aufklärung über die drohenden Risiken und passende Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Das Homeoffice darf nicht zur Bewegungsfalle werden.“


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Einfache Tipps für die Arbeit im Homeoffice

Für alle Homeoffice- und Rückengeplagten liefern wir im Folgenden wertvolle Tipps, wie Sie den Büroalltag zu Hause bestmöglich meistern und Fehlhaltungen vermeiden können.

Effektives Rückentraining im Studio

Die Negativrekordzahlen unterstreichen auch, wie wichtig gerade jetzt das Training im Studio ist. Qualifizierte Trainer (mit der BSA-Akadmie zum 'Trainer für präventives Rückentraining') bieten Betroffenen in den mehr als 9.500 deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen für individuelle Bedürfnisse die richtigen Lösungen an.

Wie ein gesundheitsorientiertes gerätegestütztes Krafttraining und spezifische Übungen nachweislich dabei helfen können, Rückenschmerzen effektiv zu lindern, erfahren Sie in den folgenden Artikeln (klicken Sie einfach auf die Bilder und gelangen direkt zur jeweiligen Meldung) und in unserem Buchtipp 'Nie wieder Rücken'.

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