Management, Markt, DSSV | Autor/in: Florian Kündgen |

Ein bewegtes Jahr geht zu Ende und ein neues beginnt

Diese Themen haben die Studiobetreiber beschäftigt: Corona, faire Verbraucherverträge, Arbeitskräftemangel, Mindestlohnerhöhung, Energiekosten und die steigende Inflation waren nur einige der Punkte, mit denen wir uns 2022 in unserer Verbandstätigkeit befassten. Das Jahr 2022 war geprägt von Veränderungen, Herausforderungen und Emotionen. Ein Jahr, das uns in aller Klarheit aufgezeigt hat, wie schnell sich in unserer Welt vermeintlich Verbindliches auflösen kann.

Geschäftsführer des DSSV e. V. Florian Kündgen über das vergangene und das kommende Jahr

Obwohl die Pandemie in unserer täglichen Verbandsarbeit aufgrund der Vielzahl an Hilfsprogrammen, der anhaltenden Probleme mit der Auslegung der Verordnungen sowie der Verlängerung der Schlussabrechnung bis zum 30. Juni 2023 immer noch präsent war, wurde sie zur Mitte des Jahres durch andere Ereignisse überlagert. (Lesen Sie auch: 'Jahresfazit 2022: Es war nicht leicht')

Wichtige Gesetzesänderungen

Auf Corona folgten zum 1. März 2022 die fairen Verbraucherverträge. Das Gesetz hat auch für Fitnessstudiobetreiber weitreichende Auswirkungen, da insbesondere die gesetzlich zulässigen Laufzeiten und Kündigungsfristen erheblich geändert werden mussten.

Ab dem 1. Juli 2022 wurde zudem für online abgeschlossene Verträge ein „Kündigungsbutton“ verpflichtend. Steht die Kündigungsschaltfläche nicht bereit, führt das dazu, dass der Verbraucher jederzeit fristlos kündigen kann. Darüber hinaus können Verstöße über Abmahnungen und die gerichtliche Verfolgung von Unterlassungsansprüchen geahndet werden.

Die „Arbeitsbedingungenrichtlinie“ ((EU) 2019/1152) des Europäischen Parlamentes und des Europäischen Rates wurde in Deutschland zum 1. August 2022 umgesetzt. Das hat zu einer spürbaren Änderung des sogenannten Nachweisgesetzes (NachwG) geführt.

Diese Gesetzesänderung birgt Anpassungsbedarf für viele Arbeitsverträge, die seit dem 1. August 2022 neu geschlossen oder geändert wurden.

Erhöhung des Mindestlohns

Zum 1. Oktober 2022 wurde der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro brutto pro Stunde angehoben. Für Sie als Betreibende bedeutete die Erhöhung, dass Sie das Personalkostenbudget neu bewerten und berechnen mussten.

Um die richtigen Entscheidungen hinsichtlich der Personalplanung treffen zu können, verschaffen wir Ihnen in unserem DSSV-Mitgliederbereich einen Überblick über die möglichen Beschäftigungsformate. Minijobber, kurzfristig Beschäftigte und Midijobber bieten eine sozialversicherungstechnisch günstige Alternative zu anderen Arbeitnehmenden.


Lesen Sie auch: 'Änderungen in den Bereichen Mini- und Midijobs'


Auf hochqualifizierte Mitarbeitende sollten Sie aber selbstverständlich keinesfalls verzichten, da sie den direkten Weg zur Kundenzufriedenheit und -bindung darstellen. In diesem Fall sind dual Studierende immer eine optimale Ergänzung der Personaldecke.

Auswirkungen der Energiekrise

Aufgrund des Ukrainekrieges sind die Energiekrise und die damit einhergehende steigende Inflation die wichtigsten Themen, die uns seit Mitte des Jahres beanspruchen. Nach vielen Gesprächen, an denen wir als Arbeitgeberverband aktiv in Berlin mitwirkten, ist nun klar: Mit milliardenschweren Entlastungen sollen die Folgen der rasant gestiegenen Energiepreise für Verbraucher und Unternehmen abgefedert werden.

Der Bundestag beschloss demnach Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme, die ab 1. März 2023, rückwirkend zum 1. Januar 2023, für Entlastung sorgen sollen, sowie eine Härtefallregelung für Nutzer anderer Heizmittel. Heute ist bereits abzusehen, dass die Preisbremsen schlicht nicht ausreichen, um die existenzielle Not vieler Menschen und Unternehmen zu lindern.


Interviews mit dem neuen DSSV-Vorstand

Die Interviews mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage (1. Vorsitzender des DSSV), Werner Kündgen (DSSV-Vizepräsident) und Ralf Capelan (DSSV-Schatzmeister) lesen Sie, indem Sie auf eines der nachstehenden Bilder klicken.


Millionen Privatpersonen sowie kleine und mittelständische Unternehmen können es sich nicht leisten, den doppelten Preis für Strom, Gas oder Öl zu bezahlen. Auch wenn die wesentlichen Eckpunkte zur Entlastung von Bürgern und Wirtschaft im Bundestag und im Bundesrat verabschiedet wurden – an den Details der Umsetzung wird aktuell noch gefeilt –, sind wir für Sie weiter in Gesprächen mit Berlin!

Neuer Vorstand und viele Herausforderungen: Das neue Jahr beginnt

Ein neuer Vorstand wird im neuen Jahr die Geschicke unseres Verbandes lenken. Die Zusammenarbeit von Prof. Dr. Wessinghage als 1. Vorsitzender des DSSV, Werner Kündgen als Vizepräsident und Ralf Capelan als Schatzmeister wird die Strategie für die kommende Legislaturperiode vorgeben. (Lesen Sie mehr: 'Neuer DSSV-Vorstand')

Angesichts der wachsenden Herausforderungen und Erfahrungen der letzten beiden Jahre müssen wir die zentrale Rolle der Fitness- und Gesundheitsstudios im Kontext der Volksgesundheit gegenüber der Politik und Gesellschaft noch prominenter vertreten und in den Köpfen der Entscheidungsträger fest verankern.


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Als renommierter Facharzt und Mediziner genießt Prof. Dr. Wessinghage eine hohe Wertschätzung und ist in wichtigen relevanten Medizin- und Präventionsnetzwerken vertreten. Gleichzeitig ist er auch innerhalb der Branche und der Gesundheitspolitik bestens vernetzt.

Durch seine Wahl zum 1. Vorsitzenden des DSSV versprechen wir uns hier wertvolle Synergieeffekte sowie neue Chancen, um die gesundheitsrelevante Rolle der Branche weiter zu untermauern.


Auch lesenswert: 'Ein großes Familientreffen'


Mit Steuerberater Werner Kündgen bleibt ein wichtiger Bestandteil des vorherigen Vorstandes im Amt. Hiermit gewährleisten wir unter anderem weiterhin den unermüdlichen Einsatz in Bezug auf eine Mehrwertsteuersenkung in unserer Branche.

Monetäre Entlastungen sind eine lohnende Voraussetzung, um noch mehr Menschen davon zu überzeugen, in ihre Gesundheit zu investieren – zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft. Werner Kündgen macht sich deshalb für eine finanzielle Entlastung in Form einer Mehrwertsteuersenkung für Mitgliedsbeiträge stark. (Lesen Sie auch: 'DSSV e.V. im Austausch mit CDU/CSU-Bundestagsfraktion')

Weitere steuerrechtliche sowie das Sachverständigenwesen betreffende Themenfelder liegen ebenfalls in der strategischen Ausrichtung des Vizepräsidenten.

Damit die Fitness- und Gesundheitsunternehmen betriebswirtschaftlich zukunftssicher planen können, braucht es vonseiten der Politik mehr (finanzielle) Unterstützung und größeren wirtschaftlichen Rückhalt. Allein aus gesundheitsökonomischer Sicht müssen die entsprechenden Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zukünftig noch enger zusammenarbeiten.

Hier möchte Ralf Capelan ansetzen. Mit seiner langjährigen Expertise als Unternehmensberater, Führungskraft und Dozent wird er zudem den Mitgliedern des DSSV eine professionelle Unterstützung sein und sich den ökonomischen und kaufmännischen Themen der Mitglieder annehmen. (Jetzt lesen: 'DSSV-Update 2023')


Fazit

Wir wollen explizit die Anerkennung der Fitness- und Gesundheitsanlagen als Teil des Gesundheitssystems. Die Fitnessbranche ist ein starker Treiber der Binnenkonjunktur, ein verlässlicher Arbeitgeber und über ihre Betriebe eine anerkannte Ausbildungsstätte – kurzum eine attraktive Branche mit Zukunft.

Der DSSV fordert eine angemessene Wertschätzung der Branche und eine weitere Optimierung der Rahmenbedingungen. Unsere Branche steht für körperliche Aktivität, für soziales und geistiges Wohlbefinden, für glaubwürdige Lösungen bei zahlreichen Gesundheitsproblemen unserer Gesellschaft sowie für die Möglichkeit, den Menschen mehr Lebensqualität zu verschaffen.


Florian Kündgen

Geschäftsführer des DSSV e. V.

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