BGM boomt

BGM immer beliebter: Fitness- und Gesundheitsanlagen sind mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur gefragt, sich in diesem Geschäftsbereich als Teil der Lösung zu positionieren.
Lesezeit: 4 Minuten
Die Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen Wandel. Krankenversicherer präsentieren alarmierende Zahlen zur Gesundheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Unternehmen sind gefordert, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu engagieren, sodass Betriebliches Gesundheitsmanagement einen immer größeren Stellenwert erreicht – Tendenz: auch in Zukunft weiter steigend. Vier BGM-Expertinnen und -Experten erläutern, wie sich Fitness- und Gesundheitsanlagen mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur im Geschäftsbereich BGM als Teil der Lösung etablieren können.

New Work, Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Fachkräftemangel – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Digitalisierung und nicht zuletzt die Auswirkungen der Pandemie haben diese Veränderungen zusätzlich verstärkt und auch beschleunigt.

Corona hat aber auch bewirkt, dass die Menschen sich stärker mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen, dass körperliche Fitness einen höheren Stellenwert genießt und dass Training zunehmend als fester Bestandteil eines gesunden Lebensstils gesehen wird.


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Arbeitgeber mussten erkennen, wie wertvoll die „Ressource Mensch“ für die Aufrechterhaltung der Leistungserbringung und somit auch für den Unternehmenserfolg ist.

Diese Entwicklungen werden durch den bestehenden Fachkräftemangel verstärkt, sodass Forderungen nach einem neuen Verständnis von Arbeit immer lauter werden (Walle, 2021). Unternehmen müssen auf all diese Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist deshalb gefragt wie nie.

Krankenstand steigt auf Rekordniveau

Aktuelle Studien der Krankenversicherer Deutsche Krankenversicherung AG (DKV) und DAK-Gesundheit zeichnen ein alarmierendes Bild von der Gesundheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Der Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit zeigt, dass es im ersten Halbjahr 2023 ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gab. Die Beschäftigten waren von Januar bis Juni im Durchschnitt fast zehn Tage krankgeschrieben. Insgesamt lag der Krankenstand mit 5,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreshalbjahr (2022: 4,4 %). (Lesen Sie mehr: 'BGM immer wichtiger')

Das ist der höchste Wert, den die DAK für ihre 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten in den vergangenen zehn Jahren erhoben hat (Scharf, 2023).


Aufstiegskongress 2023: Fitnessbranche und BGM

Auf dem Aufstiegskongress vom 6. bis 7. Oktober 2023 in Mannheim werden in der Gesprächsrunde „Ansätze für Fitnessbetriebe zum Einstieg in den BGM-Markt“ unter anderen mit Anke Mächler-PoppenDr. Matthias Zimmermann und Philipp Hartewig, MdB, die Frage diskutieren, welche Zugänge es für Fitnessstudios zum BGM-Markt gibt und wie sie Programm umsetzen bzw. ausbauen können.

Philipp Hartewig und Prof. Dr. Axel Plünnecke erläutern in ihrem Vortrag „Fachkräfte sichern – Warum BGM für Unternehmen immer wichtiger wird!“, wie die Fitnessbranche als Dienstleister für Unternehmen und Beschäftigte wichtige Impulse für die Zukunftssicherung des Standorts Deutschland geben kann.

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Zunehmender Stress, Personalmangel und steigende Belastungen am Arbeitsplatz führten zu einer Negativspirale, der nur mit vereinten Kräften, mehr Prävention und einer gezielten Stärkung des BGMs begegnet werden könne, so Andreas Storm, Vorstand der DAK-Gesundheit.

Storm bekräftigt zudem seine Forderung nach einem runden Tisch zum Thema „Fachkräftemangel und Gesundheit“ unter Beteiligung von Politik, Sozialpartnern und Krankenkassen: „Der hohe Krankenstand im ersten Halbjahr 2023 macht deutlich, dass sich beim Thema Arbeit die gesundheitliche Dimension nicht wegblenden lässt. Firmen und Betriebe in Deutschland sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und weitere Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren“ (Scharf, 2023; Storm, 2023).

„Die Gesundheit bleibt sitzen“

Der DKV-Report 2023 zeigt eine Reihe besorgniserregender gesundheitlicher Entwicklungen: Die Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr immer länger. Weniger als vier von zehn Befragten erreichen die kombinierten WHO-Bewegungsempfehlungen für regelmäßige Ausdauer- und Muskelaktivität. (Auch interessant: 'Mangel an Bewegung akut')

Die Ergebnisse zum psychischen Wohlbefinden sind ebenfalls beunruhigend.

„Die Ergebnisse des DKV-Reports zeigen deutlich: Die Deutschen lassen ihre Gesundheit sitzen. Nicht einmal jeder fünfte Deutsche erfüllt die Kriterien für ein gesundes Leben. Als Krankenversicherer sehen wir, welche negativen Folgen ein ungesunder Lebensstil hat“, fasst Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse zusammen (2023).


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Die Verfasser der DKV-Studie fordern, der zunehmenden körperlichen Inaktivität mit mehr Bewegung, gezieltem Muskeltraining und ganzheitlichen Präventionsstrategien aktiv zu begegnen (DKV Deutsche Krankenversicherung AG, 2023).

Studios als BGM-Partner für Unternehmen

Viele Betriebe sind bei der Implementierung und Gestaltung von betrieblichen Maßnahmen zur Gesunderhaltung auf Unterstützung angewiesen. Bei der Einführung eines BGMs sowie auch seiner kontinuierlichen Weiterentwicklung spielt die Wahl der Kooperationspartner eine entscheidende Rolle.


Lesetipp: ''Ressource' Mensch'


Insbesondere auch deshalb, weil sich das Angebotsspektrum für Dienstleistungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) und des BGMs in den vergangenen Jahren deutlich erweitert hat (Mächler, 2021).

Für Studiobetreiber bieten sich neue Chancen: Mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur können sie die Unternehmen unterstützen, ihre BGM-Maßnahmen passgenau auf die neuen Anforderungen zuzuschneiden.

Erfolgreich im Geschäftsbereich BGM

Wie können sich Fitness- und Gesundheitsanbieter im Geschäftsbereich BGM etablieren? Welche Voraussetzungen braucht es für einen guten Start? Welche Ausbildungen und Zusatzqualifikationen empfehlen Experten? Welche gesundheitsfördernden Maßnahmen werden von Unternehmen nachgefragt?


Interviews zum Thema

Antworten geben die BGM-Expertin Anke Mächler-Poppen, der Geschäftsführer des stark expandierenden BGM-Dienstleisters outness, Hannes Schröder, sowie Sarah Staut, Betriebliche Gesundheitsmanagerin des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) und Dr. Matthias Zimmermann, Geschäftsführer des Racket Centers Nußloch, dessen Geschäftsbereich BGM seit über zehn Jahren erfolgreich ist.

Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.


Auszug aus der Literaturliste

DKV Deutsche Krankenversicherung AG. (2023). Der DKV-Report 2023. Wie gesund lebt Deutschland? Zugriff am 07.09.2023.

Mächler, A. (2021). Attraktive BGM-Angebote für Unternehmen gestalten. fitness MANAGEMENT international, 5 (157), 80–83.

Walle, O. (2023). Die Fitness- und Gesundheitsbranche als idealer Kooperationspartner für Unternehmen. fitness MANAGEMENT international, 3 (167), 30–31.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie presse@fitnessmanagement.de

Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:

Schmidt, C. & Wolff, J. (2023). BGM boomt. fitness MANAGEMENT international, 4 (168), 38–39.

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