Fitness | Autor/in: David Köndgen |

'Fit wie Eisenkurt' – Motivation durch mentale Stärke

Mentale Stärke im Sport: Was steckt hinter dem Geheimnis mentaler Stärke und wie lässt Sie sich effektiv trainieren? Wie auch Sie stärker als der Durschnitt werden, indem Sie Ihre mentale Stärke verbessern, erfahren Sie hier. Extremsportler, Weltrekordhalter und fM Experte Kurt Köhler (68) widmet sich zum Abschluss unserer fM ONLINE-Serie 'Fit wie Eisenkurt' den psychischen Aspekten eines erfolgreichen Trainings. Alle weiteren Teile der Serie finden Sie am Ende des Artikels!

Teil 11 der fM ONLINE-Serie 'Fit wie Eisenkurt': Extremsportler Kurt Köhler über den Einfluss mentaler Stärke in Training und Wettkampf.

Mentale Stärke lässt Sie schwierige Situationen besser durchstehen und fördert Motivation und Trainingsfortschritt. Kopfprobleme sind ein häufiger Grund, nicht mit dem Training zu beginnen oder im Wettkampf nicht die gewünschte Leistung abrufen zu können.


„Jeder Mensch ist in der Lage – wenn er es denn will – aussergewöhnliche Belastungen, sowohl geistig als auch physisch auszuhalten.“

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Kurt Köhler aka 'Eisenkurt'


Dies geht nicht nur Freizeitsportlern so, auch Profisportler haben damit zu kämpfen. Wie Sie effektiv Abhilfe schaffen können? Mit diesen einfachen Tipps von Kurt Köhler aka 'Eisenkurt'.

"Viele Menschen stellten mir oft die Frage, wie meine Leistungen in solchen Dimensionen möglich sind. Hierzu möchte ich sagen, dass es mehrere Faktoren sind", sagt Kurt Köhler.


Basisfaktoren sportlicher Leistungsfähigkeit:

  • regelmäßiges Training
  • gute Regeneration
  • ausreichende Versorgung mit Nährstoffen

"Der wichtigste Punkt ist aber die permanente Weiterentwicklung der mentalen Stärke. Denn: Erlebt man als Mensch starke Rückschläge, gibt es immer zwei Möglichkeiten: aufgeben oder aufstehen. Ist man aufgestanden, ist die mentale Stärke anschließend auf jeden Fall einige Stufen höher als vorher", erklärt 'Eisenkurt'.


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Und weiter: "Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass mich Rückschläge immer stärker machten. Ich habe dadurch gelernt, mich immer mehr neu zu motivieren und weiterzumachen. Aufgrund dieser Erfahrungen setzte ich mir für die zukünftigen sportlichen Leistungen immer höhere Ziele."

Verbesserte mentale Stärke durch höhere Anforderungen

Trainiere der Mensch permanent mit immer höheren Anforderungen, so stärke er automatisch seine mentale Stärke. Einen gewaltigen Sprung nach vorne gebe es immer dann, wenn eine Extremsituation überstanden werde. Dies könne etwa eine schwere Krankheit sein oder eine physische Extrembelastung, die weit über gewohnte Belastungen reiche.

Körper langsam an die (Extrem-)Belastung heranführen

Aber: Extrembelastung will gelernt sein. Man darf sie nur langsam steigern, sonst ist der Versuch zum Scheitern verurteilt: "Ich testete im Sport von 20 Minuten bis zu 118 Stunden in der Woche meinen Körper. Ist der Mensch jedoch beispielsweise gewohnt, 'nur' 5 Kilometer zu laufen, so kann er sich gar nicht vorstellen, dass 100 Kilometer am Stück zu laufen überhaupt möglich sind." (Lesen Sie auch: Marathonlauf mit System: eine solide Vorbereitung ist alles)

'Eisenkurt' nennt ein Beispiel: "Ich sprach vor etwa 30 Jahren mit einen Läufer. Zu dieser Zeit betrug mein eigenes Lauftraining zwischen 5 und 10 Kilometern. Ich fragte ihn, wie weit er laufen müsse. Seine Antwort lautete: 1200 Kilometer am Stück. Ich war erst einmal platt nach dieser Antwort und fragte sofort, wie er das macht."

Die Antwort lautete: Er 'futtere' sich 4 Kilogramm Reserven auf die Rippen, laufe dann im Wettkampf los, schlafe ab und zu auf der Strecke ein paar Minuten (zirka 20 Minuten), mache kurz Toilette und verzehre ein paar Kohlenhydrate. Diese Extrembelastung dauerte bis zu 4 Tage.

Welche mentale Stärke ist nötig?

Kurt Köhler gibt zu bedenken: "Ein Mensch, der derartige Belastungen nicht kennt, kann sich nicht annähernd vorstellen, welche mentale Stärke hier nötig ist."

Er erinnert sich außerdem an ein anderes Gespräch mit einem Extremläufer einige Jahre später, welches er als sehr 'humorvoll' beschreibt: "Es war ein Polizist, der mir von seinem Training berichtete. Er sagte, ich laufe so lange bis es nicht mehr geht, und dann laufe ich zurück." Dies könnten auch mal 33 Stunden am Stück sein.

Wenn er zu einem Spinningmarathon über 6 Stunden im Studio eingeladen wurde, könne er darüber also nur lachen.

'Eisenkurts' Fazit: "Diese Leistungen sind nur möglich, wenn Körper und Geist eine starke Einheit bilden. Mit den entsprechenden Vorbereitungen ist jeder Mensch in der Lage – wenn er es denn will – aussergewöhnliche Belastungen, sowohl geistig als auch physisch auszuhalten."

Über Eisenkurt

Kurt Köhler ist 68 Jahre alt und lebt in der Gemeinde Erdweg in Bayern. Er hält zahlreiche Weltrekorde: Darunter den Beintraining-Rekord (2006) mit der schrägen Beinpresse (385 kg), den Box-Rekord (2013) mit 23.150 Speed-Schlägen und den Rekord 500 Gewichtheberkniebeugen (in tiefer Ausführung, 2018). Sein Ziel: Der weltweit fitteste Sportler in der Kombination 'Kraft, Ausdauer & Schnelligkeit' zu werden. Mit 42 Jahren startete er noch eine Karriere als Leistungsschwimmer. Im Jahr 2019 plant er, mit dem Rennrad quer durch Frankreich zu fahren, eine ähnliche und gleich lange Strecke wie bei der Tour de France.

Alles über Eisenkurt und seine Rekorde lesen Sie auf seiner Homepage.

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