Prävention statt Stagnation: Es braucht mehr Bewegung in der Debatte um den Neustart

Studios im Lockdown können keine Prävention leisten – mit immensen Folgen für die Volksgesundheit. Warum die Gesundheitshypothek jeden Tag wächst.
Lesezeit: 4 Minuten
'NEIN' zu Sportverbot und Lockdown, 'JA' zum Restart: Gesundheit braucht Fitnesstraining
'NEIN' zu Sportverbot und Lockdown, 'JA' zum Restart: Gesundheit braucht Fitnesstraining
Die negativen Lockdownfolgen schaden der Fitnesswirtschaft und der Volksgesundheit nachhaltig und ziehen schwerwiegende Probleme nach sich, die die Präventionsbranche noch lange beschäftigen werden. Was uns durch den verlängerten Lockdown und das verordnete Sportverbot erst noch bevorsteht, zeigen aktuelle Zahlen und Statements aus der Praxis.

Zahlreiche aktuelle Studien verdeutlichen, dass mit jedem Lockdowntag und dem verordneten Sportverbot die Motivation und Akzeptanz der Bevölkerung weiter schwindet und Bewegungsmangel sowie psychische Probleme massiv zunehmen.


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Es ist paradox: Trotz alarmierender Zahlen der WHO, Warnungen führender europäischer Gesundheitsmediziner, Sportwissenschaftlern und Krankenkassenvorständen, sind Fitness-, Gesundheits- und Sporteinrichtungen nach wie vor vom Shutdown betroffen und können keine zielführende Prävention leisten.


Lesen Sie auch: 'Das Pandemie-Paradox'


Warten auf den langersehnten Neustart

Trotz eindringlicher DSSV-Appelle (Lesen Sie auch: 'DSSV fordert in offenem Brief priorisierte Öffnung der Studios') und dem intensiven Austausch mit der Politik wartet die gesamte Branche und Millionen deutsche (Fitness-)Sportler nach wie vor vergeblich auf den Restart und eine echte Öffnungsperspektive.


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Studios als Teil der Lösung

Aus Sicht von Prof. Dr. Thomas Wessinghage (DHfPG) machen ein behördlich angeordnetes Sportverbot und die Studioschließung angesichts sinkender Infektionszahlen und umfassender Hygienekonzepten der Anlagen keinen Sinn, wenn man die Negativspirale und die damit verbundene Gesundheitshypothek nicht weiter anwachsen lassen will.


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„Gerade in einer Zeit, in der es um die Gesundheit geht, um die Widerstandsfähigkeit, die Resilienz, in der es darum geht, nicht krank zu werden und eine Infektion zu vermeiden oder auch eine Infektion besser zu überstehen, in der es darum geht, nach der Krankheit mit einem vielleicht sogar schweren Verlauf wieder auf die Beine zu kommen – und es geht darum, die Folgen des Lockdowns im Hinblick auf Eintönigkeit und depressive Stimmung auch psychisch zu überwinden –, in einer solchen Zeit ist es besonders wichtig, dass die Menschen ein ausreichendes Maß an Bewegung und Training fest in ihren Lebensplan integrieren“, so der promovierte Orthopäde und renommierte Sportmediziner.


Lesen Sie jetzt weiter: 'Schwere Prävention'


Gesundheitsexperten wichtiger denn je

Angsichts der aktuellen Entwicklungen kommt gerade den ausgebildeten Trainern und Gesundheitsspezialisten eine entscheidende Rolle zu, wie Prof. Dr. Thomas Wessinghage (DHfPG) unlängst im exklusiven fM Interview erläuterte.


„Die überwiegende Mehrheit der Menschen braucht heute jemanden, der ihnen dabei hilft.“
_______________________________

Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Prorektor DHfPG & renommierter Sportmediziner



Prävention statt Sportverbot: Fatale Lockdownfolgen

Ähnlich sieht das auch DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze, die sich vehement für eine Priorisierung der Fitnessstudios im Rahmen der Wiederöffnung stark gemacht hat und vor den immensen gesundheitlichen Langzeitfolgen des Lockdowns gewarnt hat.


„Die Pandemie bedeutet für viele Homeoffice, Sofa, Fastfood. Das ist der Start der Zivilisationskrankheiten.“
_______________________________

Birgit Schwarze, DSSV-Präsidentin


Fakt ist: Ohne die Anlagen und eine qualifizierte Betreuung vor Ort, fehlt großen Teilen der Bevölkerung der passende Trainingsrahmen und die Motivation, sich trotz der Pandemie nachhaltig gesund und fit zu halten.

Lesen Sie hierzu auch den DSSV-Kommtar 'Wir sind Teil der Lösung' von Birgit Schwarze.

'JA' zur gezielten Prävention

Was es jetzt braucht, sind zielführende und verhältnismäßige Präventions-Lösungen, um den negativen Gesundheitsfolgen in der Praxis aktiv zu begegnen. Denn jeder Tag ohne ausreichend Bewegung, Training, Sport und Ausgleich ist ein verlorener Tag und belastet die Volksgesundheit langfristig.


Lesen Sie auch: 'Fitness & COVID-19'


Deshalb muss jetzt endlich gemeinsam mit den politischen Entscheidern noch 'mehr Bewegung' in die Debatte um die Wiedereröffnung kommen und es müssen gemeinsam mit allen Entscheidern und Betroffenen entsprechende Wiedereröffnungskonzept nicht nur geplant, sondern auch umgesetzt werden.

Positive Effekte des Fitnesstrainings

Ein sicheres und effektives Training muss zeitnah wieder möglich sein, damit die Mitglieder von den zahlreichen positiven Effekten des Fitnesstrainings profitieren können und die Gesundheitsexperten endlich wieder ihren wichtigen gesundheitsrelevanten Teil zur Pandemiebewältigung beitragen können.

Alle tagesaktuellen Entwicklungen und Infos auf einen Blick finden Studiobetreiber in unserem fM Corona-Update


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