Schritte aus der Corona-Krise: Bund-Länder-Konferenz trifft keine Entscheidung für Studios
Zwischen Hoffen und Bangen: Die Betreiber der mehr als 10.000 Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland und ihre fast 12 Millionen Mitglieder waren schwer enttäuscht von den Ergebnissen der Bund-Länder-Konferenz am 30. April. Statt langsamer Rückkehr zur Normalität nach Corona gilt weiterhin ein Shutdown für Studios. Wut macht sich breit. Der DSSV fordert erneut, Studios eine Öffnungsperspektive zu bieten.
Der Corona-Shutdown schadet der Gesundheit. Diese Meinung hat DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze im Interview mit dem Deutschlandfunk vertreten: „Die Kunden brauchen kontrolliertes Gesundheitstraining und unsere Betriebe sind maßlos enttäuscht, dass sie diese Bitten ihrer Kunden nicht erfüllen können“.
Desweiteren fordert Schwarze, den Studios endlich eine Perspektive für eine Öffnung zu geben und die „unheimliche Diskriminierung“ etwa im Vergleich zu Baumärkten sofort zu beenden.
Corona-Lockdown: DSSV kritisiert Regierung
Die Forderung und Kritik am Handeln der Regierung des Arbeitgeberverbands wurde von zahlreichen weiteren Nachrichtenportalen aufgegriffen, etwa in 'Fitnessstudios in der Krise', 'Mit Muskelkraft gegen Corona: Fitnessstudios fordern Öffnung' oder im Coronavirus-Liveticker von ntv.
Auch der Bundesfachverband Besonnung e.V. (BfB) richtet sich mit einer Forderung an die Politik: Die Öffnung sämtlicher Sonnenstudios des Landes. Dabei beruft sich der BfB auf bestehende Hygienekonzepte und die Einhaltung notwendiger Distanzregeln.
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Rückblick: Wenig neue Lockerungen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend des 30. April 2020 verkünden können. Gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder präsentierte sie die neuesten Beschlüsse von Bund und Ländern in der Corona-Krise.
Dabei betonte sie, dass ein Absenken der Infiziertenzahl weiter der 'Leitgedanke' sei. Der erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Peter Tschentscher sagte: „Die Dynamik der Virusausbreitung wurde gesenkt und da müssen wir auch weiter machen.“
Für ein Wiederhochfahren wappnen
„Wir dürfen nichts überstürzen. Wir sind in der Phase des Überbrückens, jetzt ist Besonnenheit gefragt, damit wir für das Wiederhochfahren gewappnet sind“, fügte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hinzu.
Merkel reagierte mit deutlichen Worten auf Kritik. Gleichzeitig bedankte sich die Kanzlerin bei den Menschen die branchenspezifische Sicherheitskonzepte und -maßnahmen entwickelt haben.
„Danke an die Menschen, die sich Gedanken gemacht haben,
wie man beim Hochfahren des Lebens die Sicherheitsmaßnahmen einhalten kann. [...]
Diese Richtung ist gut und muss weiter verfolgt werden.“
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Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Bundeskanzlerin Merkel will mit weiteren Lockerungen abwarten, bis valide Zahlen vorliegen, wie sich die ersten Lockerungen auf die Infektionsrate ausgewirkt haben. Deshalb werde man darüber erst in der nächsten Runde am 6. Mai 2020 sprechen, eine seriöse Beurteilung sei vorher nicht möglich.
Bund und Länder einigten sich, unter bestimmten Abstands- und Hygieneregeln wieder Gottesdienstbesuche zu erlauben. Auch Spielplätze, Museen und Zoologische Gärten können unter Auflagen wieder geöffnet werden. Alle anderen Beschränkungen werden vorerst bis 10. Mai 2020 verlängert. Dies gilt leider auch für Fitness- und Gesundheitsanlagen.
Mit diesen Verkündungen beendete Merkel die Pressekonferenz und wünschte einen schönen 1. Mai – den 'Tag der Arbeit'.
Wiedereröffnung lautet indes der sehnlichste Wunsch der gesamten Fitnessbranche. Er wurde jedoch bisher weder von Bundes- noch Länderregierungen erhört.
DSSV betont Bedeutung der Branche
Der DSSV hatte bereits Ende März 2020 in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, die Bedeutung der Branche zur Prävention und Gesunderhaltung deutlich gemacht und konkrete Strategien für einen Neustart mitgeliefert.
Beim Thema Öffnung von Sportstätten, Fitness- und Gesundheitsanlagen gingen die Länder aber stets eigene Wege. Oft zur großen Verwirrung aller Betroffenen. (Lesen Sie auch: Erste Lockerungen – Wiedereröffnung mit Unterschieden)
Seit Wochen müssen die Betreiber ihre Mitglieder also aussperren – können ihnen lediglich Onlineangebote zur Verfügung stellen. Lockerungen gab es in homöopathischen Dosen: Zuletzt keimte kurzfristig leise Hoffnung auf. (Lesen Sie auch: Fitnessstudios bald offen?)
Auch Bundesgesundheitsminister Spahn hatte sich jüngst gegenüber der Funke Mediengruppe geäußert und festgestellt, wer unter Einhaltung des nötigen Abstands im Fitnessstudio trainieren wolle, der sollte dies tun können.
Nachbarländer beenden Corona-Lockdown für Studios
Unterdessen sind unsere Nachbarländer schon viel weiter, sowohl Tschechien (wir berichteten) als auch die Schweiz (ab 11. Mai) erlauben Fitnesstraining im Studio wieder; Österreich gibt Betreibern immerhin eine Perspektive, Ende Mai 2020 dürfen Mitglieder dort wieder in den Fitness- und Gesundheitsanlagen trainieren.
Diskussion um Wiedereröffnung der Fitnessstudios
Eine schrittweise Wiedereröffnung wird aber wie in anderen Branchen auch zunächst an strenge Vorschriften geknüpft sein. Deshalb sollten sich alle Studiobetreiber darauf einstellen, sämtliche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen einhalten zu können.
Nur so können Sie, sobald die Behörden eine flächendeckende Wiedereröffnung der Studios zulassen, schnell und professionell reagieren.
Bis dahin sind Geduld, Disziplin und Solidarität immens wichtig, auch wenn dies je länger der Corona-Lockdown andauert, immer schwieriger erscheint.
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