Fitness, Gesundheit, Management | Autor/in: Alisha Dittmer |

Alle Mitglieder sind Athleten!

Heim-Europameisterschaft im Handball und Fußball, Eishockey-WM in Prag und Ostrava, Olympia in Paris – die Liste an Sportgroßveranstaltungen in Deutschland und den Nachbarländern ist im Supersportjahr 2024 lang. Wer das Ziel hat, sportliche Höchstleistungen zu erbringen, steckt oftmals in einer monatelangen Vorbereitung, in der die Athletik in all ihren Facetten trainiert wird. Doch wie genau sieht das Training von Profisportlern aus und was können Amateure und Studiomitglieder davon lernen?

Train like an Athlete: Leistungsorientiertes Training im Fitnessstudio

The best never rest – auch wenn dieses Motto jedem Trainierenden bekannt sein sollte, hat es im Profisport noch eine viel tiefergehende Bedeutung.

Neben dem Training für die Kernsportart kommt es auf Leistungsniveau insbesondere auf eine kontinuierliche Steigerung bzw. Festigung der Grundfitness – bestehend aus Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, mentaler Stärke und Co. – an, um in der eigenen Disziplin zu den Besten zu gehören.

Früh übt sich

Nachwuchsleistungszentren und Auswahlmannschaften, die bis hinunter zur Altersklasse U 11 reichen: Nicht nur das Scouting im Spitzensport beginnt heute schon im Kindesalter. Auch das Training beginnt inzwischen viel früher auf professionellem Niveau.


Interviews zum Thema

In weiteren Interviews sprechen Arne Greskowiak, Patrick Esume, Kasim Edebali und Felix Streng über leistungsorientiertes Training im Fitnessstudio.

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Hierzu zählen nicht nur Teambuilding und Mannschaftsgeist, sondern insbesondere altersgerechtes Athletiktraining, auf das – abseits der Kernsportart – vermehrt schon im Kinder- und Jugendbereich Wert gelegt wird.

Leistung ist planbar

Diese Professionalisierung der Trainingsangebote – auch schon bei den Junioren – nimmt entscheidenden Einfluss auf lokale Fitness- und Trainingsanbieter. Zum einen geht es um das Training der Sportlerinnen und Sportler auf Amateur- oder Profiebene.

Hierfür sind die entsprechende Infrastruktur der Trainingsstätten sowie insbesondere die Anforderungen an das Personal nicht in allen Vereinen gegeben. Da kommen Fitness- und Gesundheitsanlagen ins Spiel, in denen entsprechendes Equipment und gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer vorhanden sind.


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Kooperationen zwischen Vereinen, Athleten und Fitnessstudios bieten sich daher an. In den Anlagen kann mit den bestehenden Gegebenheiten eine bestmögliche Abdeckung aller Bedürfnisse erzielt werden.

Hierzu zählen auch Spezialisierungen der Trainerinnen und Trainer auf Bereiche wie Athletik, Sporternährung, Verletzungsprophylaxe oder sportartspezifische Bewegungstechniken, um nicht nur eine breite Angebotspalette zu bieten, sondern auch auf die individuellen und sportartspezifischen Anforderungen verschiedener Athleten eingehen zu können.

Trainieren wie die Profis

Diese Ausstattung ist aber nicht nur dann entscheidend, wenn der Anspruch darin besteht, die Sportstars von heute und morgen in der eigenen Anlage zu trainieren.

Auch die Mitglieder profitieren davon: Bedingt durch die Rolle als Meinungsbildner und Influencer nehmen (Profi-)Sportler eine immer entscheidendere Rolle für das Kauf- und Konsumverhalten ein – insbesondere für jüngere Menschen.

Die Einflussnahme geht inzwischen weit über den Bereich sportspezifischer Angebote hinaus. So werben bspw. Versicherungen mit Usain Bolt und Angelique Kerber oder Banken mit Dirk Nowitzki (The Nielsen Company, 2019).

Diese Strahlkraft macht sich auch die Fitness- und Gesundheitsbranche immer mehr zunutze: Fitnessketten, aber auch Einzelstudios gehen strategische Partnerschaften mit (Profi-)Vereinen oder -Ligen ein.

Die positiven Effekte liegen dabei nicht nur an den Werbemöglichkeiten auf Trikots, Banden und Co., denn hinter den Vereinen und Sportlern steht oft eine breite Masse an Fans und Mitarbeitern, die potenzielle (Neu-)Kunden und Interessenten darstellen. Frei nach dem Motto 'Dort Mitglied sein, wo auch die Profis trainieren'.

On-Season ≠ Off-Season

Auch sollten sich Betreiberinnen und Betreiber immer wieder vor Augen führen, dass insbesondere die Off-Season der Sportler einen interessanten Zeitraum für Fitnessstudios darstellt. Neben der Verletzungsprophylaxe für die anstehende Spielzeit geht es in diesem Zeitraum vor allem um die Sicherung bzw. Stärkung der allgemeinen Fitness.

Je nach Sportart und Grad der Professionalsierung liegt bei Top-Athleten beispielsweise der Anteil an Krafttraining in diesem Zeitraum bei weit über 50 Prozent der Trainingszeit – ein Argument, das sicherlich auch vielen Mitgliedern als Motivation zur Überwindung des „inneren Schweinehundes“ helfen kann.

'Die Welt zu Gast bei Freunden'

18 Jahre ist das Fußball-Sommermärchen 2006 jetzt her. Seit dieser Weltmeisterschaft im eigenen Land ist der Hype um Sportgroßereignisse ungebrochen:

Ob bei Turnieren einzelner Sportarten wie der Handball-WM 2019 oder dem Eventkonzept 'Die Finals', bei dem die deutschen Meisterschaften verschiedener Breitensportarten im selben Zeitraum ausgetragen werden, der Sport euphorisiert und mobilisiert Menschenmassen, wie es sonst nur wenige Events schaffen.


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Auch das Supersportjahr 2024 ist auf dem besten Wege, diese Euphorieströme auszulösen: Neben einem Halbfinaleinzug der deutschen Handballmänner bei der Heim-Europameisterschaft legten u. a. diverse Meistertitel in den unterschiedlichen Wintersportdisziplinen zu Beginn des Jahres den Grundstein.

Höhepunkt dieses Jahres sind jedoch neben der Fußballeuropameisterschaft der Männer in Deutschland insbesondere die 33. Olympischen Sommerspiele in Paris.

Geballtes Know-how und Spitzenniveau

In Erwartung dieser Großereignisse lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen des Spitzensports: Wie viel Training und Disziplin stecken hinter Titeln und Medaillen? Welchen Einfluss haben Trainingsangebote auf Amateurebene und was kann die Fitness- und Gesundheitsbranche von den Top-Athleten lernen?

Diese und weitere Fragen beantworten der fitness MANAGEMENT vier (ehemalige) Top-Athleten bzw. -Trainer.

Arne Greskowiak (Athletiktrainer der Eishockey- und Basketball-Nationalmannschaft sowie der Kölner Haie) beschreibt, welche Herausforderungen unterschiedliche Sportarten für seinen Job mitbringen und warum Leistung planbar ist.

Patrick Esume (ehem. American-Football-Spieler sowie erster Commissioner der ELF) und Kasim Edebali (ehem. NFL-Spieler und Personal Trainer) erklären, warum American Football auch in Deutschland keine Randsportart mehr ist und welchen Stellenwert begleitendes Training im Fitnessstudio nicht nur für Amateursportler hat.

Abschließend zeigt Para-Leichtathlet Felix Streng (Paralympicssieger 2021 über 100 Meter), welche Ziele er sich für die 17. Paralympics in Paris gesetzt hat und warum Inklusion durch Sport so wichtig ist.


Literaturliste

The Nielsen Company. (2019). Die Macht des Einen: Athleten als Werbeträger. Zugriff am 02.05.2024.

Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:

Berndt, P., Dittmer, A., Schmidt, C., Sörensen, A. & Wolff, J. (2024). Alle Mitglieder sind Athleten! fitness MANAGEMENT international, 3 (173), 26–29.

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