Kennzahl des Monats: 68,85 Euro – Mitgliedsbeitrag im Boutique- und Mikrostudio
Klein aber oho! Der Markt für kleinflächige Studio-Konzepte boomt und hat die Branche in den letzten Jahren verändert. Mitglieder sind bereit, für den Lifestyle-Trend tief in die Tasche zu greifen. Knapp 69 Euro Mitgliedsbeitrag im Mikrostudio ist unsere Kennzahl des Monats. Wir zeigen, warum der Hype berechtigt ist, was die Besonderheiten der Boutique- und Mikrostudios ausmacht und vergleichen Fakten aus Deutschland und den USA, wo alles begonnen hat.
Laut den 'Eckdaten 2019 der deutschen Fitnesswirtschaft' sind Mikrostudios Fitness- und Gesundheitsanlagen, die in der Regel eine Fläche von 200 Quadratmeter oder weniger umfassen. (Lesen Sie auch: Branche weiter auf Wachstums- & Erfolgskurs)
Der Begriff 'Boutique' dagegen stammt aus der US-amerikanischen Fitnessindustrie und wird teilweise unterschiedlich interpretiert. Gemeinhin werden darunter ebenfalls Clubs mit einer überschaubaren Fläche verstanden, die ein stark spezifisches Angebot bieten.
Weitere Merkmale sind der ausgeprägte Erlebnischarakter sowie das vergleichsweise hohe Preisniveau, welches oft als 'pay per use' gestaltet ist. Beide Studioformen lassen sich nicht eins zu eins vergleichen.
In Deutschland kommen die Mikrostudios mit ihren Nischen- beziehungsweise Special-Interest-Angeboten wie Cycling, Boxing, HIIT, Crossfit, Functional, EMS, Dance, Yoga oder Pilates dem amerikanischen Vorbild am nächsten.
Hochpreisige Trainingsangebote
Im Durchschnitt investieren Mitglieder 68,85 Euro brutto im Monat in Mikrostudios. Im Vergleich liegt dieser Beitrag etwa 110 Prozent über dem einer günstigen Fitnesskette (32,78 Euro) und circa 78 Prozent über dem vom 'European Health & Fitness Markt Report' ermittelten Durchschnittsbeitrag eines europäischen Studios (38,60 Euro) – ein deutliches Indiz dafür, wie wichtig Fitnessfans das Training im richtigen Umfeld ist.
Der große Zulauf spiegelt den übergreifenden Trend der Marktsegmentierung und Personalisierung im Fitnessmarkt wider.
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Mikrostudios sind ein klarer Gegenentwurf zum Discount-Markt. Die Bereitschaft der Kunden, für individuelle Kursangebote zu zahlen, ist hoch. Je nach Leistung – wie beispielsweise Personal Training oder EMS – fallen Kosten von bis zu 600 Euro im Monat an.
Steigende Mitgliederzahlen
In den vergangenen zehn Jahren hat Boutique-Fitness im US-amerikanischen Markt Erfolgsgeschichte geschrieben. Der 'IHRSA Health Club Consumer Report 2019' zeigt das Boutique-Segment mit 42 Prozent Mitgliedern als Favorit der Branche, zwei Prozent über Vorjahresniveau.
Damit setzt sich der Wachstumstrend fort. Schon zwischen 2013 und 2017 wuchs der Marktanteil in den USA insgesamt um 121 Prozent. Aufgrund der Spezifizierung sind viele Kunden gleich in zwei und mehr Studios angemeldet, beispielsweise bei CrossFit und Yoga, was in Deutschland jedoch kein Regelfall ist.
Anlagenwachstum und Umsatz
Auch in Deutschland sind Mikrostudios aufgrund ihrer hohen Mitgliedsbeiträge und dem höheren Umsatz pro Mitglied ein Wachstumstreiber der Branche. Dabei spielen EMS-Studios eine wichtige Rolle.
Mikrostudios machten 2018 bereits 26,9 Prozent des Gesamtmarkts aus und erwirtschafteten 470 Millionen Euro. Ihre Zahl stieg auf 2.516, das ist ein Plus von 251 Anlagen.
Mit 11,1 Prozent wiesen sie das stärkste Anlagenwachstum der Branche im Vorjahresvergleich auf. Durchschnittlich erzielte ein Mikrostudio in 2018 einen Jahresumsatz von 186.000 Euro pro Club.
Big Player
In Deutschland ist Mrs. Sporty mit 138.000 Mitgliedern und 325 Anlagen Marktführer im Mikrosegment, gefolgt von dem EMS- Spezialisten Bodystreet mit 244 Clubs. Mrs. Sporty setzt nur auf eine weibliche Zielgruppe und bedient somit eine Nische.
Der Anteil reiner Frauenstudios ist mit 23,5 Prozent bei den Mikrostudios deutlich höher als in anderen Segmenten. Zu den wichtigsten Boutique- Anbietern in den USA zählen Marktführer Orange Theory, Pure Barre und Core Power Yoga, außerdem Barry‘s Bootcamp, Soul Cycle und 9 Round (Piper Jaffray, US Fitness Industry Update 2018).
Glückliche Kunden
Merkmale für die Kundenzufriedenheit sind unter anderem die Besuchshäufigkeit und die Dauer der Mitgliedschaft. Beide sind in den USA hoch, laut Piper Jaffray trainieren 54 Prozent der Mitglieder zwei- bis fünfmal wöchentlich.
Insgesamt besuchen die US-Amerikaner zweimal pro Woche das Boutique-Studio – ein Vorbild für Deutschland, wo die Mitglieder nur circa einmal pro Woche einchecken.
Die Kombination aus Club-Charakter, Team- Spirit, flexibler Teilnahme, digitalem Entertainment und hoch qualifizierten Trainern spricht vor allem Millennials und die Generation Z mit hoher Bildung und entsprechend hohem Einkommen an.
Ausblick – Shop-in-Shop-Angebote
Es bleibt spannend, der Markt ist offen für innovative Konzepte. Beispielsweise können mit speziellen Shop-in-Shop-Angeboten auch große Studios hohe Mitgliedsbeiträge realisieren und am Hype partizipieren.
Boutique-Fitness im Fokus der fMi 05/19
Mehr über das 'Phänomen Boutique-Fitness' lesen Sie in der fitness MANAGEMENT Ausgabe 05/19 und hier online:
Kleines Studio ganz groß: Das Phänomen Boutique-Fitness
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