Aktuelle Studie zeigt: Wir brauchen mehr Gesundheitskompetenz & gezielte Prävention

Verunsicherung, Informationsflut & Fakenews: Mehr als die Hälfte der Deutschen klagt über mangelnde Gesundheitskompetenz. Experten könnten helfen, aber sie dürfen nicht.
Lesezeit: 4 Minuten
Gesundheit gehört in Expertehand - Warum gezielte Prävention im Studio bald wieder möglich sein muss.
Gesundheit gehört in Expertehand - Warum gezielte Prävention im Studio bald wieder möglich sein muss.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie werden die Bundesbürger mit mehr Gesundheitsinformationen denn je konfrontiert. Bei der immensen Informationsflut rund um die Themen Corona, Prävention und Gesundheit fällt vielen die Differenzierung schwer. Warum gerade jetzt wissenschaftlich fundierte Information und Tipps von qualifizierten Gesundheits- und Fitnessexperten wertvolle Hilfeleistung bieten könnten, zeigt ein Blick auf die Studienergebnisse des IZGK.

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Die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Studienergebnisse verdeutlichen: Um die Gesundheitskompetenz der Deutschen ist es schlecht bestellt.
  • Forscher sehen akuten Handlungsbedarf.
  • Gesundheitsexperten sind gefragter denn je: Pandemie & Informationsflut sorgen für Verunsicherung.
  • Gezielte Prävention ist angesichts der Studioschließung aktuell nur schwer möglich.
  • Qualifizierte Gesundheitsexperten können ihrem Gesundheitsauftrag nicht nachkommen.
  • Es braucht mehr Bewegung in der politischen Debatte um die Wiedereröffnung.
  • Die Lösung: Effektive Prävention gemeinsam mit den Studios als kompetente Gesundheitspartner.

Los geht's! Die Hintergründe und Detailinformationen:

Der Health Literacy Survey Germany (HLS-GER 2) des Interdisziplinären Zentrums für Gesundheitskompetenzforschung der Universität Bielefeld (IZGK) liefert alarmierende Zahlen zur Gesundheitskompetenz der deutschen Bevölkerung – vor und während der Corona-Pandemie.


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Gesundheitskompetenz sinkt, Überforderung wächst

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Quote der Deutschen mit mangelnder Gesundheitskompetenz in den vergangenen sechs Jahren von 54 auf 64 Prozent deutlich angestiegen ist.

Die Gesundheitskompetenz bleibt vielerorts aktuell besonders auf der Strecke und der Lockdown tut sein Übriges, damit sich dieser Effekt auch noch verstärkt.


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Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  1. Mit 58,8 Prozent weist deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine geringe Gesundheitskompetenz auf und die Pandemie sorgt für Verunsicherung, viele Fragezeichen und auch Unverständnis.
  2. Die Gesundheitskompetenz ist sozial ungleich verteilt und die Schere geht weiter auseinander: Besonders Menschen mit niedrigem Bildungsgrad, niedrigem Sozialstatus, mit Migrationserfahrung, im höheren Lebensalter und mit chronischer Erkrankung oder Langzeiterkrankungen weisen eine durchschnittlich geringere Gesundheitskompetenz auf.
  3. Bei der Informationsverarbeitung (Finden, Verstehen, Beurteilen, Anwenden) fällt der Bevölkerung die Beurteilung von Informationen am schwersten: Fast Dreiviertel der Befragten sieht sich bei der Einschätzung von Gesundheitsinformationen mit wachsenden Problemen konfrontiert.
  4. Geringe Gesundheitskompetenz, Unwissenheit und Falschinformationen können aus zahlreiche negative Folgen nach sich ziehen, die die Gesundheit schwer belasten: Bewegungsmangel, Fehlernährung, Übergewicht, chronischer Stress, psychische Probleme sowie mehr Fehltage am Arbeitsplatz und eine intensivere Nutzung des Gesundheitssystems (mehr Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte usw.) könne damit aus Sicht der Forscher direkt und indirekt verbunden sein.
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Forscher sehen akuten Handlungsbedarf

Die umfangreichen Studienbefunde verdeutlichen die zentrale Rolle der Gesundheitskompetenz als wichtige Determinante für die Volksgesundheit und unterstreichen gleichzeitig zentrale Herausforderung für die künftige Präventionspolitik:

Herausforderungen im Rahmen der Präventionspolitik

  • Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse den politischen Handlungsbedarf und zeigen, wie wichtig es ist, die Stärkung der Gesundheitskompetenz innerhalb der Bevölkerung weiter voranzutreiben.
  • Die Stärkung der Gesundheitskompetenz bleibt somit eine wichtige Public-Health-Aufgabe, die sowohl für die Politik als auch für die Präventionsbranche oberste Priorität haben muss. Es braucht hier eine einheitliche Sprache sowie deutlich mehr Kooperation über alle Institutionsebenen hinweg.
  • Nur durch ein intensives Kooperationsbündnis aller relevanten Akteurinnen und Akteure sowie ihrer Netzwerke aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft ist es möglich, die Gesundheitskompetenz in Deutschland nachhaltig zu fördern.
  • Ebenfalls braucht es mehr verständliche, zielgruppenspezifische und fundierte Informationen, damit aus dem Informationsverdruss langfristig kein Bewegungsfrust und ein kontinuierlich sinkendes Gesundheitsinteresse resultieren.

Generell gilt es hier kurz-, mittel- und langfristig gesamtgesellschaftlich an einem Strang zu ziehen und die Förderung der Gesundheitskompetenz parallel zur zielführenden Verhaltens- und Verhältnisprävention weiter zu forcieren.



Gezielte Prävention statt Lockdown

Der anhaltende Lockdown sorgt dafür, dass ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining sowie eine qualifizierte Trainingsbetreuung aktuell nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind.

Gerade die Kunden, die das Training zur eigenen Gesunderhaltung essenziell brauchen und auf eine professionelle Betreuung und die Fachexpertise der mehr als 9.600 Fitness- und Gesundheitsanlagen angewiesen sind,  wünschen sich – wie auch die Betreiber – eine Perspektive.

Mehr als 210.000 qualifizierte und motivierte Mitarbeiter wollen und können helfen, wenn man sie endlich wieder lässt.

Hürden beseitigen & Experten ihre Arbeit machen lassen

Bestehende Hürden müssen deshalb schnellstmöglich abgebaut und Studios wieder geöffnet werden, damit die Branche ihrem Gesundheitsauftrag auch in der Praxis effektiv nachkommen kann.

Deshalb plädieren führende Krankenkassenvorstände, der DSSV und Gesundheitsorganisationen dafür, eine zielführende, verhältnismäßige Prävention zeitnah wieder möglich zu machen und warnen ausdrücklich davor, die Lockdownfolgen auf die leichte Schulter zu nehmen.

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