Management, Anzeige | Autor/in: fM Redaktion |

Interview mit Benjamin Roth, CEO und Co-Gründer von Urban Sports Club

Die jüngsten News von Urban Sport Club ließen die Branche aufhorchen: Mit body + soul in München konnte das Berliner Unternehmen eine weitere Premium-Marke als Partner gewinnen. Wie geht es nun weiter? Benjamin Roth, Mitgründer und CEO von Urban Sports Club, beantwortet diese und weitere Fragen im Interview mit fitness MANAGEMENT und verrät, warum es so wichtig ist, stets den gesamten Lebensstil der Zielgruppe zu betrachten.

Benjamin Roth, Co-Gründer und CEO Urban Sports Club (USC), im fitness MANAGEMENT Interview

fM: Herr Roth, herzlichen Glückwunsch, dass body + soul Partner von Urban Sports Club geworden ist. Entwickelt sich Urban Sports Club zu einer Plattform, die in erster Linie für Mittelpreis- und Premium-Anbieter interessant ist?
Benjamin Roth:
Natürlich haben wir uns sehr darüber gefreut, dass wir unseren Mitgliedern künftig über Urban Sports Club auch Fitness und Wellness bei body + soul anbieten können. Unsere Mitglieder haben das Angebot auch sofort begeistert aufgenommen und somit wurden die Erwartungen bei den Check-in-Zahlen direkt übertroffen. (Lesen Sie auch: USC feiert Housewarming in neuer Firmenzentrale)

Für mich persönlich ist dieser mehr als erfolgreiche Start mit body + soul, aber auch ein deutlicher Beleg dafür, dass es sich lohnt, mit Partnern im Vorfeld konzeptionell zusammenzuarbeiten. Das beginnt mit der Präsenz der Marke auf unserer Plattform und hört bei der gezielten Ansprache von klar definierten Zielgruppen aber noch lange nicht auf.

Wir sind allerdings keine Plattform, die nur Premium-Marken fördert. Ähnlich erfolgreich arbeiten wir mit Unternehmen aus anderen Segmenten zusammen, wie clever fit, Jumpers Fitness, FIT STAR oder all inclusive Fitness. (Lesen Sie auch: Interfit ist jetzt Teil von Urban Sports Club)


„Die gute alte, analoge Mundpropaganda ist trotz Digitalisierung eine der effektivsten Werbeformen.“
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Benjamin Roth, CEO Urban Sports Club


Unsere primäre Aufgabe ist es, neue Zielgruppen für Sport und Fitness zu begeistern und zu Bewegung zu inspirieren. Um sie dann im zweiten Schritt an die Partner zu vermitteln, die das richtige Angebot für sie bereithalten, wobei natürlich die finanziellen Möglichkeiten des jeweiligen Mitglieds eine Rolle spielen. Das heißt wir haben Mitgliedschaften, die auf die unterschiedlichen Budgets der Kunden zugeschnitten sind.

fM: Man hat den Eindruck, dass die Plattformen dabei sind, aus ihrem Nischendasein herauszutreten und immer mehr Akzeptanz bei den Betreibern zu finden. Stimmt das?
Benjamin Roth:
Die gute alte, analoge Mundpropaganda ist trotz Digitalisierung eine der effektivsten Werbeformen. Momentan profitieren wir tatsächlich stark davon, dass die Branche eng vernetzt ist und diejenigen, die mit uns zusammenarbeiten, offen mit anderen Studiobetreibern über ihre Erfahrungen mit uns sprechen.

Das wiederum führt dazu, dass diese sich dann bei uns melden, um sich näher zu informieren und ebenfalls von uns zu profitieren.

Unser Haupt-Benefit ist und bleibt aber, dass wir auf direktem Weg neue Kundengruppen für den Fitnessmarkt erschließen, um damit den Studiobetreibern zusätzliche Umsatzpotenziale zu verschaffen.

fM: Wie schafft Urban Sports Club das?
Benjamin Roth:
Um unseren Zuwachs an neuen Mitgliedern zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die eigene Familie. So unterschiedlich der Lebensstil oder das Konsumverhalten von Kindern, Eltern und Großeltern auch sein mag: Diese drei Generationen beeinflussen sich gegenseitig massiv – speziell was die Relevanz von Marken betrifft.


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Übersetzt auf Urban Sports Club heißt das: Unsere Geschäftsidee spiegelte ursprünglich das Selbstverständnis der Millennials im urbanen Raum wider. Deren Lebensphilosophie und -führung beeinflusst nun fast alle anderen Generationen.

Das Angebot von Urban Sports Club mit seiner Vielfalt und Flexibilität begeistert die heute über 50-Jährigen, also die sogenannten Babyboomer, genauso wie die Generation Y und Z. Das ist der eigentliche Erfolg. (Lesen Sie auch: Generation Fitness – Die große Kundengruppe der Millenials und Generation Z)

Gleichermaßen ist uns bewusst, dass wir uns heute noch schwer damit tun, die Nachkriegsgeneration, also die Menschen, die heute älter als 65 Jahre sind, für eine Mitgliedschaft bei Urban Sports Club zu motivieren.

Diese Generation ist anders sozialisiert und zeichnet sich zum Beispiel durch eine extrem hohe Beständigkeit und damit einhergehend eine geringe Bereitschaft, Neues auszuprobieren, aus.

fM: Gehören Seniorinnen und Senioren also noch zu Ihrer Zielgruppe?
Benjamin Roth:
Vorsicht, ich spreche hier von Verhaltensmustern und Grundeinstellungen der jeweiligen Generationen, nicht von deren aktuellem, biologischen Alter. Die Generation der Babyboomer stellt die größte Bevölkerungsgruppe in Deutschland dar, die von Jahr zu Jahr älter wird. Sie wird die nächste – und noch dazu immens große – Seniorengruppe.

Der Vorteil ist, dass auch diese Generation es bereits gewohnt ist, ihr Leben über digitale Angebote zu organisieren. Das Nutzungsverhalten ist ein anderes als das der Millennials, aber sie nutzen auch verstärkt Urban Sports Club.

fM: Wenn wir über die nächste junge Generation sprechen, was kommt auf die Fitnessbranche zu?
Benjamin Roth:
Wenn wir von den heute 15- bis 25-Jährigen sprechen, ist noch nicht klar, in welcher Form sie ihr Arbeits- und Privatleben organisieren werden.

Das heißt: Wird sie, wie die Nachkriegsgeneration, 'leben, um zu arbeiten' oder wie die Millennials 'arbeiten, um zu leben'?

Oder werden sie ihre ganz eigenen Prioritäten setzen? Von Letzterem gehe ich übrigens aus. Dieses Thema beschäftigt uns – und die Studios sicher ebenfalls –, auch als Arbeitgeber.


„Diese Generation ist bereit, für den Kauf einer Leistung
oder eines Produktes mehr auszugeben, wenn die Qualität stimmt.“
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Benjamin Roth, CEO Urban Sports Club


Während die Generation Y vor allem durch Selbstverwirklichungsansprüche hinsichtlich Fortbildung und Flexibilität auffällt, sind der Generation Z Sicherheit und Struktur wieder wichtig.

Über deren generelles Konsumverhalten lässt sich etwas prognostizieren: Diese Generation nutzt – laut einiger Studien – das Internet nicht, um dort in erster Linie Schnäppchen zu finden.

Diese Generation ist bereit, für den Kauf einer Leistung oder eines Produktes mehr auszugeben, wenn die Qualität stimmt oder der aktuelle Bedarf sehr gut erfüllt wird. Beispiel: Boutique Fitness.

fM: Was bedeutet das für die Fitnessbranche?
Benjamin Roth:
Kurz gesagt, eine ganze Menge. Eine unserer Kernkompetenzen ist es, uns intensiv mit den Zielgruppen, die wir erreichen wollen, auseinanderzusetzen. Und zwar nicht nur unter dem Aspekt Sport und Fitness, sondern wir betrachten den gesamten Lebensstil. Um beispielsweise den Fitnessmarkt breiter erschließen zu können als bisher, müssen wir verstehen, wie die Generationen ticken.

Es zeichnet sich bereits ab, dass die gesamte Gesellschaft heute wesentlich aktiver und gesundheitsorientierter ist. Die Menschen sind deutlich experimentierfreudiger und wollen mehr Abwechslung; sie haben einen hohen Anspruch, was Qualität und Beratungsleistungen betrifft und sie wollen, dass ihre individuellen, sehr heterogenen Bedürfnisse berücksichtigt werden.


„Wir können (…) unseren Partnern die Information liefern,
was gewünscht wird und was gut ankommt – und das mehr oder weniger in Echtzeit.“
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Benjamin Roth, CEO Urban Sports Club


Das bedeutet zwangsläufig, dass es das eine Fitnessstudio-Konzept nicht geben kann, sondern dass die Trainierenden ihre Location nach Tagesstimmung oder temporärer Zielstellung auswählen werden – speziell dann, wenn die verfügbare Zeit auch noch zunimmt.

Diese Flexibilität zu bieten, ist das Kerngeschäft von Urban Sports Club. Das kann auf Dauer gut funktionieren, wenn wir mit den Fitnessstudios langfristige Partner haben, die aufgrund ihres Wissens die Trainingsinhalte und -erlebnisse entwickeln und anbieten, die von dieser Zielgruppe gewünscht sind – damit diese überhaupt Sport treiben.

Wir können wiederum aufgrund unseres Wissens und ganzheitlichen Ansatzes unseren Partnern die Information liefern, was gewünscht wird und was gut ankommt – und das mehr oder weniger in Echtzeit. Das kann ihnen langfristig helfen, sich neuen Trends anzupassen und ihr Geschäft auszubauen.

Benjamin Roth ist Mitgründer und CEO von Urban Sports Club (USC), der größten Sport-Flatrate Europas mit Sitz in Berlin.

Das Unternehmen ist derzeit in sechs europäischen Ländern aktiv und beinhaltet mehr als 50 Sportarten sowie über 7.000 Partner-Standorte.

Expertise Unternehmensgründung und Consulting

Benjamin Roth verfügt über mehr als 10 Jahre Expertise in den Bereichen Unternehmensgründung und Consulting.

Functional Training, Schwimmen und Bouldern

Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seine USC-Lieblingssportarten sind Functional Training sowie Schwimmen und Bouldern zusammen mit seinen Kids.

Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 06/2019 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.

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