Management, Markt | Autor/in: Alexander Karl |

Positive Psychologie im Job: Psychologe Nico Rose gibt praktische Tipps

Wo Trainer:innen im Sport völlig normal sind, sind Coaches für Führungskräfte längst noch nicht Usus. Dabei liegen auch im Austausch über Herausforderungen und Ziele berufliche Potenziale. Der Psychologe und Autor Nico Rose zeigt in unserem Buchtipp „Management Coaching und Positive Psychologie“, warum gerade die positive Psychologie hierbei Mehrwert stiftet.

Positive Psychologie nimmt Erstrebenswertes in den Blick

Den Grundton des Buchs macht schon der Untertitel klar: „Stärken stärken, sinnvoll wachsen“. Dafür sind gleichermaßen Coaching, als auch positive Psychologie hilfreich. Während sich das Coaching in einer Trainer:innen-Analogie noch schnell erschließt, ist die positive Psychologie noch weniger landläufig.


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Verkürzt beschäftigt sich die „normale“ Psychologie mit den menschlichen Problemen und sucht Ansätze, belastende Gedanken oder negative Gefühle zu mindern. Die positive Psychologie hingegen blickt auf das Erstrebenswerte.

Sie ergänzt damit die klassische Psychologie um eine zusätzliche Perspektive, nämlich um die Beschäftigung mit dem Positiven, durch das wir aufblühen und – beruflich wie privat – besser werden und uns besser fühlen.

Positive Emotionen im Job sind wichtig

Wie wichtig Emotionen und gute (und positive) Gefühle im Job sind, arbeitet Nico Rose aus vielen wissenschaftlichen Studien heraus und bringt es bereits früh im Buch auf die eingängige Formel: „Positive Emotionen säen Samen für Erfolg im Beruf (und anderswo).“

Dabei kommt gerade Führungskräften qua Position eine Vorbildfunktion zu, denn sie legen mit ihren Emotionen den Grundstein für das Betriebsklima. Entsprechend kommt Führungskräften auch die Verantwortung zu, Emotionen anlassbezogen regulieren zu können.

Um zu verstehen, was uns gut tut oder schlechte Gefühle weckt, gibt Rose den Leser:innen allerhand Tests und Werkzeuge an die Hand. Etwa die „What Went Well“-Übung, mit der sich Vergangenes im Sinne einer Dankbarkeitsübung reflektieren lässt, oder das „Best Possible Self“, mit dem das Zukunfts-Ich beschrieben wird.

Wissenschaft trifft Praxis: Positive Psychologie verstehen und nutzen

Auch wenn die Zielgruppe des Buchs, so der Autor selbst, vor allem Coaching-Erfahrene sind, ist es tatsächlich auch für Menschen mit „nur“ Coaching-Interesse gut lesbar, weil es trotz vieler Verweise und wissenschaftlicher Unterfütterung verständlich geschrieben ist.

Auch die Einbettung von Tests (etwa zu persönlichen Stärken) gibt dem Buch einen hohen Nutzwert für die Praxis. Dabei unterstützen auch Gastbeiträge und Interviews von und mit weiteren Expert:innen, die mal konkretisieren, mal abrunden und mal zusätzliche Aspekte einbringen.

Nico Rose ist mit „Management Coaching und positive Psychologie“ ein gutes Buch gelungen, das wissenschaftlich fundiert praktische Hintergründe und Tipps gibt. Das Buch hilft, sich selbst und seine Arbeit als Führungskraft zu reflektierten und gibt neue Impulse für die eigene Weiterentwicklung sowie jene der Mitarbeiter:innen.

Dieser inhaltlichen Wertigkeit stehen jedoch ein uninspiriertes Layout und eine wenig ansprechende Haptik gegenüber. Dennoch lohnt sich der Griff zum Buch für all jene, die sich mit Coaching beschäftigten und/oder an beruflicher Weiterentwicklung interessiert sind.

Mehr: 'Buchtipp: Exzellente Führung' und 'Klassische Philosophie trifft auf moderne Psychologie'