Fitness, Gesundheit, Anzeige | Autor/in: Prof. Dr. Christoph Eifler |

Ergebnisse der PREBACK-Studie der Kieser Training AG und der DHfPG

Ein Forschungsprojekt der Kieser Training AG und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) hat die Effekte eines Krafttrainings nach dem Kieser Training-Konzept auf Rückenschmerzen nach abgeschlossener Heilbehandlung untersucht. Die Studienergebnisse und deren potenzieller Nutzen zur Minderung von Krankheitskosten werden nachfolgend dargestellt.

Krafttraining bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören zu den am häufigsten angegebenen Schmerzen der Deutschen. Circa 80 Prozent geben an, dass sie mindestens einmal in ihrem Leben Rückenschmerzen hatten (RKI, 2012). (Lesen Sie auch: 'Homo bürolensis: Rückenschmerzen – so schaffen Sie Abhilfe')

Deren Behandlung verursacht jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Zusätzlich entstehen indirekte Kosten durch Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit. Von besonderem Interesse im Kontext der Prävention und Behandlung sind die Effekte eines Krafttrainings, da empirische Befunde einen Zusammenhang zwischen Kraftdefiziten der Rumpfmuskulatur und dem Auftreten von Rückenschmerzen belegen.


 


Aus diesem Grund führte die Kieser Training AG in Kooperation mit der DHfPG eine multizentrische Studie zur Überprüfung der Effekte eines tertiärpräventiven Krafttrainings nach dem Kieser Training-Konzept bei Patienten mit Rückenschmerzen nach Abschluss einer ambulanten oder stationären Heilbehandlung (kurz: PREBACK-Studie) durch.

Methodik der Studie

Die Intervention beinhaltete 20 Trainingseinheiten eines hinsichtlich der Belastungsnormativa und Übungsauswahl standardisierten maschinengestützten Krafttrainings mit mindestens einer und maximal zwei Trainingseinheiten pro Woche.

Folgende Messungen wurden durchgeführt: Testung der Kraftleistungsfähigkeit der Rumpfextensoren und -flexoren an spezifischen Testmaschinen (LE und F2) sowie eine Erhebung der körperlichen und psychischen Gesundheitswahrnehmung mit dem SF-36-Fragebogen, des Chronifizierungsrisikos für Rückenschmerzen mithilfe des Heidelberger Kurzfragebogens Rückenschmerz (HKF-R10) und der wahrgenommenen Arbeitsfähigkeit mithilfe des Work Ability Index (WAI).

Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 122 Probanden (66 Frauen, 56 Männer).


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Ergebnisse

Ein standardisiertes maschinengestütztes Krafttraining über 20 Trainingseinheiten nach dem Kieser Training-Konzept führt zu signifikanten Steigerungen der Kraftleistungsfähigkeit der Rumpfextensoren und -flexoren, zu einer signifikanten Verbesserung des wahrgenommenen körperlichen Gesundheitszustands und der wahrgenommenen Arbeitsfähigkeit sowie zu einer signifikanten Reduzierung des Chronifizierungsrisikos für Rückenschmerzen. Ein Effekt auf den wahrgenommenen psychischen Gesundheitszustand konnte nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

Diese Ergebnisse bestätigen die vorliegenden Befunde zur Effektivität eines Krafttrainings nach dem Kieser Training-Konzept bei Personen mit Rückenschmerzen. Als ausschlaggebend für die bereits nach 20 Trainingseinheiten messbaren Effekte können die konsequent hohe Trainingsintensität (muskelermüdend bzw. muskelerschöpfend) sowie die progressive Intensitätssteigerung im Kieser Training-Konzept angesehen werden.


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Rückenschmerzen und deren medizinische Behandlung verursachen jährlich Ausgaben in Milliardenhöhe (BÄK et al., 2017). Daher sollen die durchschnittlichen Kosten eines präventiven Rückentrainings in einem Fitnessstudio (Gesundheitsaufwendungen) den durchschnittlichen direkten und indirekten Kosten, die durch Rückenschmerzen verursacht werden, nachfolgend gegenübergestellt werden.

Krankheits- versus Gesundheitskosten

Eine aktuelle Krankheitskostenanalyse bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen (Ossendorf, 2020) liefert die folgenden Fakten: In Deutschland werden jährlich ca. 20 Millionen Patienten wegen Rückenschmerzen behandelt.

Personen mit chronischen Rückenschmerzen verursachen jährlich durchschnittliche Gesamtkosten in Höhe von 31.148,12 EUR. Davon entfallen im Schnitt 8.861,47 EUR auf die direkten Krankheitskosten (ärztliche Behandlung, Medikamente etc.) und 22.286,66 EUR auf die indirekten Krankheitskosten (Produktivitätsausfall durch Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit). Die Gesamtkosten teilen sich somit zu 28 Prozent in direkte und zu 72 Prozent in indirekte Kosten auf.


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Zur Beurteilung der Gesundheitskosten eines präventiven Rückentrainings auf Selbstzahlerbasis wird auf eine aktuelle Marktstudie des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV, 2020) zurückgegriffen.

Demnach liegt der monatliche Bruttobeitrag einer Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio im Durchschnitt bei 43 EUR. Neben diesen direkten existieren keine weiteren nennenswerten indirekten Kosten eines gesundheitsorientierten Trainings.

Aus diesen Daten ergibt sich die in Tabelle 1 abgebildete Gegenüberstellung der Krankheitskosten chronischer Rückenschmerzen und der Gesundheitskosten eines präventiven Krafttrainings in einem Fitnessstudio.

Fazit

Aktuelle Zahlen aus repräsentativen Untersuchungen zeigen, dass die jährlichen Krankheitskosten für die Behandlung von Rückenschmerzen über sechzig Mal höher sind als die Gesundheitskosten für ein präventivorientiertes Krafttraining bei einem kommerziellen Fitnessanbieter.

Ein maschinengestütztes Krafttraining stellt somit eine nachweislich effektive und überaus kostengünstige Intervention in der Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen dar.


 

Über den Autor

Prof. Dr. Christoph Eifler leitet den Fachbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie den Fachbereich Fitness der BSA-Akademie. An der DHfPG erfüllt er zudem das Amt des Prorektors für Forschung.

 


Literaturliste

Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (Hrsg.). (2017). Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz – Langfassung (2. Aufl., Version 1). Berlin: BÄK
DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2020). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2020. Hamburg: Hrsg.
Eifler, C., Kettenis, L., Morsch, A. & Reuter, M. (2020). Effekte eines tertiärpräventiven Krafttrainings nach dem Kieser Training-Konzept auf Rückenschmerzen nach Abschluss einer ambulanten oder stationären Heilbehandlung (PREBACK-Studie). Zugriff am 04.02.2021.
Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2012). Rückenschmerzen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 53. Zugriff am 18.01.2021.

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