fM: Das TAO FIT steht für klassische Fitness- und Gesundheitsangebote, kombiniert mit fernöstlichen Trainingsformen. Warum haben Sie sich für dieses Studiokonzept entschieden, das sich von Mitbewerbern am Markt klar abgrenzt?

Ronny Schönig: Das TAO FIT ist ursprünglich aus der Kampfsport Akademie Dresden hervorgegangen. Mein Background und die Historie des Unternehmens sind eng mit der asiatischen Philosophie und Kultur verbunden.

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Die Kombination aus asiatischer Weisheitslehre, den Kampfkünsten und den modernen Übungsformen im Gesundheits- und Athletiktraining hat mich damals schon überzeugt, dieses Konzept umzusetzen.

Mit Ihrer Philosophie und dem Angebot in Ihrem Studio besteht ein hoher Bedarf an umfassend ausgebildetem Personal. Was müssen Bewerber mitbringen, um in Ihr Team zu passen und Mitglieder professionell zu betreuen?

Die fachlichen Qualifikationen sind wichtig, jedoch sagt das meistens noch nichts über die Soft Skills und die Persönlichkeit eines Bewerbers aus. Es gibt hervorragend ausgebildete, auch studierte Fachkräfte im Fitnessbereich.

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Einige kommen aufgrund ihrer Persönlichkeit jedoch schnell an ihre Grenzen, sind nicht belastbar oder erkennen, dass der Fitness- oder Dienstleistungsbereich mit den eigenen Vorstellungen von Freizeit und Arbeit nicht immer vereinbar ist. Manchen fehlt es an Teamfähigkeit und einige können das erworbene Fachwissen nicht optimal in der Praxis umsetzen.

Bei der Bewerberauswahl achte ich deshalb zunächst darauf, welche Werte und charakterlichen Eigenschaften ein Bewerber oder eine Bewerberin mitbringt. Wichtig ist, dass sie sich mit unserer TAO-FIT-Philosophie verbunden fühlen. Im nächsten Schritt schaue ich auf die fachlichen Qualifikationen.

Meine Erfahrungen der vielen Jahre haben gezeigt, dass fachliche Qualifikationen jederzeit erworben werden können, die Charaktereigenschaften und Soft Skills jedoch nicht so leicht. Wenn beides gut passt, dann lade ich die Bewerber ein, unser Team kennenzulernen. 

Meistens findet ein Probearbeiten statt, sodass wir die Bewerberinnen und Bewerber kennenlernen und diese die Chance haben, das Unternehmen und den Alltag im TAO FIT zu erleben. Danach entscheidet das Team gemeinsam mit mir.

Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht umfassende Body-&-Mind-Angebote für die langfristige Mitgliederbindung und die Neukundengewinnung?

Ich bin mir sehr sicher, dass Body-&-Mind-Angebote immer wichtiger werden. Wir führen zum Beispiel seit mehreren Jahren ganztägige Meditationsseminare durch und die Nachfrage ist ungebremst groß. (Auch lesenswert: 'Benefiz-Seminar Kampf gegen Depressionen')

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Hier nehmen Mitglieder wie auch externe Interessierte teil, um einen Ausweg vom hektischen, fordernden Alltag zu finden. Auch Seminare und Kursangebote im Yoga, Qigong und Tai-Chi sind fester Bestandteil unseres Studioangebotes.

Body & Mind gezielt in Einklang bringen: Wie lassen sich die Bausteine körperliche und mentale Fitness künftig besser verknüpfen, um den Mitgliedern in Sachen Gesundheit den größtmöglichen Benefit zu bieten? Wo sollten Studios ansetzen, um die eigenen Angebote noch besser zu vernetzen und auszugestalten?

Das Thema Body & Mind muss zunächst zum Konzept des Studios passen. Die Studioleitung muss sich aktiv dafür entscheiden, diesem Bereich ausreichend Raum zu bieten. (Auch interessant: 'Neues Mindset für mehr Erfolg')

Es muss geklärt werden, ob im Studio selbst die Expertise für Methoden wie Meditation, Qigong, Tai-Chi, Yoga und weitere Entspannungsmethoden vorhanden ist. Vielleicht kann diese durch eigene Mitarbeitende erworben werden. Expertise kann auch extern „eingekauft“ werden.

Durch unser Duftkonzept riecht es je nach Bedarf nach hochwertigen Räucherstäbchen oder ätherischen Ölen. In den Räumen finden ausschließlich Entspannungskurse statt und so behalten sie eine besondere Energie.

Wo holen Sie sich Inspirationen und Ideen für neue Trainings-, Entspannungs- und Raumkonzepte? Wie wichtig ist dabei der Blick über den Tellerrand des eigenen Studios?

In Fachzeitschriften wie der fitness MANAGEMENT werden des Öfteren Konzepte vorgestellt; das finde ich inspirierend. Ich schaue mir auf Reisen immer wieder verschiedene Studios und Konzepte an und hole mir dort Anregungen. (Lesen Sie auch: 'Studio des Jahres: juka dojo Fitness Club')

Was können wir von anderen Branchen, Dienstleistungsunternehmen oder Influencern in puncto Kundennähe, Engagement, Motivation und Service lernen?

Es gibt in allen Bereichen über den Tellerrand hinaus Dinge, von denen wir lernen können. Influencer haben einen Status als Meinungsführende in sozialen Netzwerken. Sie sind vor allem Multiplikatoren, die durch ihren Content wirklich viele Menschen erreichen.

Sie haben oft eine große emotionale Bindung zu ihren Followern aufgebaut. Studios können zum Beispiel den Content der Influencer teilen und für das eigene Unternehmen nutzen, die eigene Reichweite vergrößern und eine bessere Bindung zur eigenen Kundschaft schaffen.

Ein Blick in die Welt der Kampfkünste kann auch für Studios nützlich sein. Vielleicht kann das eigene Kursangebot mit dem richtigen Kampfsport oder der richtigen Kampfkunst ergänzt werden. Ich meine damit explizit keine Fitness-Kampfsport-Konzepte.

Vielmehr meine ich, dass feste Trainingsgruppen aufgebaut werden, die auch die Werte und das Mindset der Kampfkünste mittragen. In Hinblick darauf kann man in diesem Bereich viel lernen.  (Lesen Sie auch: 'Ernährung im Kampfsport')

Was müssen Studiobetreibende tun, um von der steigenden Nachfrage nach ganzheitlichen Body-&-Mind-Angeboten langfristig zu profitieren?

Die Studiobetreiber müssen sich für Body & Mind entscheiden und mit vollem Herzen umsetzen. Hier muss man natürlich auch sagen, dass die Ausbildungen in den Bereichen Yoga, Meditation, Qigong und Tai-Chi sehr langwierig sind.

Ehrlicherweise ist es so, dass gute Kursleiter nicht mit zwei bis drei Wochenendkursen ausgebildet werden. Oft dauert die Ausbildung in den Bereichen mehrere Jahre. Aber die Investition lohnt sich bei loyalen Mitarbeitenden immer.

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