Fitness, Markt | Autor/in: Ralf Capelan, Anke Sörensen und Jürgen Wolff |

Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024

Die Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutschland bleibt ein Zukunftsmarkt, in dem sich der positive Wachstumstrend aus 2022 fortsetzt. Das bestätigt die Studie „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024“ des DSSV e. V., die in Kooperation mit Deloitte und der DHfPG durchgeführt wurde. Erstmals nach 2019 verlief das Jahr 2023 für die Branche ohne behördlich angeordnete Einschränkungen und zeigte deutliche Erholungseffekte – trotz weltweiter Krisen und negativer Rahmenbedingungen.

Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024

Außerdem sorgt das gewandelte Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft für Rückenwind und trägt positiv zu dieser Entwicklung bei.

Die Fitness- und Gesundheitsbranche wird für Politik, Unternehmen und Gesellschaft ein wichtiger Partner, um aktuelle Herausforderungen wie den demografischen Wandel zu meistern.

fitness MANAGEMENT befragte Experten aus Gesundheitswesen und Politik sowie Studiobetreiberinnen dazu, welche Bedeutung die Ergebnisse der aktuellen Studie „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024“ für ihre Arbeit haben.


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Die Branche wächst zum Stichtag 31. Dezember 2023 hinsichtlich Mitglieder- und Umsatzzahlen und trotz der vielen Krisen in Deutschland und Europa. Insgesamt zeigt sich im Jahr 2023 jedoch eine weitere Marktkonsolidierung (DSSV, 2024).

Die Gesamtanzahl von Fitness- und Gesundheitsanlagen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 38 auf jetzt 9.111 Anlagen reduziert. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Gesamtmarkt von 0,4 Prozent. Einige Einzelbetriebe haben ihren Betrieb eingestellt oder verkauft, was zu einem Rückgang im Einzelsegment (−136 Anlagen) führte.

Die Anlagenzahl im Kettensegment (+84 Anlagen) nahm weiter zu und auch das Mikrosegment (+14 Anlagen) konnte leichte Zugewinne verzeichnen. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau per Dezember 2019 zählt die Branche 558 Fitness- und Gesundheitsanlagen weniger, was einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht.

Mitglieder kommen zurück, Umsätze steigen

Trotz der sinkenden Zahl von Anlagen im Markt konnte die Mitgliederzahl im Jahr 2023 deutlich gesteigert werden – sowohl pro Anlage als auch im Markt insgesamt. Bereits der Jahresstart 2023 zeigte eine sehr positive Entwicklung.

Diese wurde im Jahresverlauf durch die wirtschaftliche Gesamtsituation in Deutschland etwas ausgebremst. Durch den Kaufkraftverlust sowie gewisse Zukunftsängste zeigte sich in der Bevölkerung eine Kaufzurückhaltung. Interessant ist hierbei das veränderte Mindset der Bevölkerung zum Thema Fitness und Gesundheit (DSSV & DHfPG, 2021).

Während in der Vergangenheit bei Kaufkraftverlusten aufgrund geringerer Priorisierung eher die Ausgaben für Fitness und Gesundheit reduziert wurden, ist aktuell ein deutlicher Wandel zu beobachten.

Die Bedeutung des Faktors Gesundheit nimmt in der Bevölkerung deutlich zu (Kobel, 2022). Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass die Menschen zum Teil ihre Ausgaben reduzieren müssen, jedoch Ausgaben für die eigene Fitness und Gesundheit davon nicht betroffen sind.

Fitness bleibt mitgliederstärkste Trainingsform

Dass die Nachfrage nach der Dienstleistung „Fitness“ in der deutschen Bevölkerung zunimmt, zeigt sich auch beim Vergleich mit anderen Trainingsformen. Per 31. Dezember 2023 wurden 11,30 Millionen Mitglieder verzeichnet, eine Steigerung um 1,02 Millionen Mitglieder, die einem Wachstum von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Fußball zählt im Jahr 2023 nur 7,36 Millionen Mitglieder (+2,7 % ggü. dem Vorjahr), gefolgt von Turnen mit 4,79 Millionen Mitgliedern (+4,5 % ggü. dem Vorjahr). Fitnesstraining bleibt damit auch 2023 die mitgliederstärkste Trainingsform.


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Absolut konnte die Mitgliederzahl in den letzten beiden Jahren um etwas mehr als zwei Millionen Mitglieder erhöht werden. Dies entspricht einem Wachstum von 22,0 Prozent gesamt bzw. 10,5 Prozent im Durchschnitt pro Jahr.

Vor dem Hintergrund des durchschnittlichen jährlichen Mitgliederwachstums von 2015 bis 2019 um 5,4 Prozent sind diese Werte beachtenswert und zeigen, wie groß der Nachholeffekt nach wie vor ist.

Die Mitglieder kommen zurück in die Fitness- und Gesundheitsanlagen. Es ist davon auszugehen, dass sich der Wachstumstrend, wenngleich auch auf etwas niedrigerem Niveau, in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

Direkte Mitgliedschaften und Aggregatorenmitglieder

Das Vor-Corona-Niveau 2019 mit 11,66 Millionen Trainierenden konnte bezogen auf die Mitgliedschaften in Fitness- und Gesundheitsanlagen fast erreicht werden (−3,1 %). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in den vergangenen Jahren das Geschäftsmodell der Aggregatoren immer mehr Einzug in den deutschen Fitnessmarkt gehalten hat.

Seit den Eckdaten 2022 wird das Geschäftsmodell der Aggregatoren (als Vermittler zwischen Fitness- und Gesundheitsanlagen sowie Nutzern) in der Studie berücksichtigt. Über die drei Betrachtungszeiträume zeigt sich eine jährliche Zunahme der Mitgliedschaften bei Aggregatoren auf heute rund 730.000 Mitglieder.

Berücksichtigt man auch die Aggregatorenmitglieder, ergibt sich eine Mitgliederzahl von 12,03 Millionen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies einer Reaktionsquote von 14,3 Prozent.

Vorkrisenniveau der Mitgliederzahl pro Anlage teilweise erreicht

Ausgehend vom 31. Dezember 2023 haben mit Blick auf den Gesamtmarkt 63,8 Prozent der Betriebe das Mitgliederniveau aus Dezember 2019 bereits wieder erreicht.

Bei den Einzelanlagen ist es knapp jede zweite Anlage (48,4 %), die das Vorkrisenniveau Ende des Jahres 2023 wieder erreichen konnte. Bei den Mikroanlagen sind es 68,8 Prozent, wohingegen 86,0 Prozent der Ketten zum 31. Dezember 2023 das Mitgliederniveau aus 2019 bereits wieder erreicht haben.

Über alle Anlagen betrachtet haben 36,2 Prozent der Betreiber das Vorkrisenniveau ihrer Mitglieder per Dezember 2019 noch nicht wieder erreicht. Der Großteil davon (20,8 %) schätzt, dass eine Erholung der Mitgliederzahl im Jahr 2024 erfolgen wird.

Die verbleibenden 15,4 Prozent der Betreiber rechnen damit, dass die Mitgliederzahl des Vorkrisenniveaus erst im Jahr 2025 oder später erreicht wird.

10,2 Prozent der Ketten- und 26,8 Prozent der Mikrostudiobetreiber schätzen, das Mitgliederniveau per Dezember 2019 im Jahr 2024 wieder zu erreichen.

Bei den Betreibern von Einzelanlagen gehen 23,2 Prozent davon aus, das Vorkrisenniveau der Mitglieder im Jahr 2024 zu erreichen. 28,4 Prozent schätzen, dass dies erst im Jahr 2025 oder später realisiert wird.

Preise angepasst, Umsätze steigen

60,0 Prozent der Anlagen geben an, im Betrachtungszeitraum ihre Preise angepasst zu haben. Diese Anpassungen waren notwendig, um die hohen Kostensteigerungen auszugleichen. Die hohen Zuwachsraten an Mitgliedern zeigen, dass die Kunden zahlungsbereit sind und die neuen Preise für die Dienstleistung „Fitness“ akzeptieren.

Mit Blick auf den Gesamtmarkt beträgt der durchschnittliche Monatsbeitrag 45,91 EUR (brutto). Eine Preissteigerung ist in allen Segmenten erkennbar. So beläuft sich der durchschnittliche Monatsbeitrag in Einzelanlagen auf 55,21 EUR (brutto). Im Vorjahr betrug dieser 53,77 EUR (brutto).

Die durchschnittlichen Monatsbeiträge in Kettenanlagen steigen von 36,44 EUR (brutto) auf 37,77 EUR (brutto) und im Mikrosegment von 84,37 EUR (brutto) auf 84,57 EUR (brutto).

Werden innerhalb des Mikrosegments nur die EMS-Anlagen betrachtet, wird ein monatlicher Beitrag von durchschnittlich 100,74 EUR (brutto) veranschlagt (Vorjahr: 98,51 EUR brutto).

Entsprechend stieg der Umsatz im Jahr weiter an – sowohl pro Anlage als auch im Markt insgesamt. Der Branchenumsatz lag im Jahr 2023 bei 5,44 Mrd. EUR netto. Damit erhöhte sich der Umsatz zum Vorjahr um 0,58 Mrd. EUR (+11,9 %).

Die Steigerungsrate liegt durch die gestiegenen Preise höher als bei den Mitgliederzahlen. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 mit 5,51 Mrd. EUR wurde damit fast erreicht.

Monatsmitgliedschaften gewinnen an Bedeutung

Über alle Anlagen betrachtet ist die Mitgliedschaft über zwölf Monate die am häufigsten vorkommende Vertragsform (46,4 %), gefolgt von einer Mitgliedschaft über 24 Monate (26,5 %). Nach der Erstlaufzeit gehen 73,8 Prozent der Anlagen in ein auf unbestimmte Zeit verlängertes Vertragsverhältnis mit einmonatiger Kündigungsfrist über und halten den monatlichen Beitrag dabei unverändert.

Einige Anlagen (9,8 %) erhöhen die Preise nach der Erstlaufzeit aufgrund der monatlichen Kündigungsfrist, 15,4 Prozent unterbreiten ein neues Vertragsangebot mit längerer Vertragslaufzeit zu einem vergünstigten monatlichen Beitrag.

Unter den kürzeren Laufzeiten bleibt die einmonatige Mitgliedschaft nach wie vor die häufigste, 11,1 Prozent der Mitglieder nutzen im Betrachtungszeitraum einen Vertrag mit dieser Laufzeit. Diese Vertragsform verzeichnet im Betrachtungszeitraum den höchsten Anstieg (+1,6 Prozentpunkte gegenüber 2022).

Qualifikation der Mitarbeitenden ist wichtig

Die Anzahl der Mitarbeitenden inklusive Honorarkräfte stieg im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 800 auf 163.300 an. Durch die höheren Mitgliederzahlen pro Anlage steigen die Auslastungen und ein höherer Personalbedarf wird benötigt.

Anlagenbetreiber unterstützen ihre Dienstleistungen immer häufiger durch den Einsatz digitaler Tools, um die Produktivität des Faktors Arbeit sowie den Kundennutzen zu erhöhen.

Nach wie vor bilden die Festangestellten, unterstützt durch dual Studierende, die Hauptbasis in einer Fitness- und Gesundheitsanlage. Ergänzt werden diese um flexible Beschäftigungsformen wie die geringfügig Beschäftigten sowie die Honorarkräfte.

In neun von zehn Betrieben (89,6 %) werden die Beschäftigten weitergebildet. Bereits mehr als jeder fünfte Mitarbeiter in der Branche (23,0 %) kann im Betrachtungszeitraum als höchste Qualifikation einen Studienabschluss nachweisen. (Jetzt lesen: 'Erfolgsmodell duales Studium')

Mit den wachsenden Herausforderungen des Marktes steigen auch die interdisziplinären Anforderungen an die Mitarbeiterqualifikation kontinuierlich. Diesen persönlichen, fachlichen und digitalen Herausforderungen gilt es in der Praxis umfassend Rechnung zu tragen und gezielt in diese Bereiche zu investieren.


Lesetipp: 'Vorsprung durch Bildung'


Den Fokus bei der Qualifikation ihrer Mitarbeitenden richten die Anlagen im Betrachtungszeitraum verstärkt auf das Kerngeschäft: das gerätegestützte Krafttraining und das gerätegestützte Herz-Kreislauf-Training.

Daneben kommen Qualifikationen in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement/Betriebliche Gesundheitsförderung sowie Sport- und Bewegungstherapie eine wachsende Bedeutung zu.

Die Fokussierung auf derartige Angebote rundet das Bild des Gesundheitsdienstleisters weiter ab. Eine qualifizierte Betreuung wird durch die Weiterbildungen der Mitarbeitenden sowie die insgesamt weiter zunehmende Professionalisierung der Branche sichergestellt.

Weniger Online-Training, mehr digitale Zusatzangebote

Bereits seit Jahren nimmt die Digitalisierung der Branche zu. Digitale Endgeräte, Apps und IoT (= Internet of Things) gewinnen an Relevanz und die fortschrittlichen Möglichkeiten der Vernetzung sowie eine Vereinfachung der Prozesse bleiben im Fokus.

Hierbei ist wichtig zu unterscheiden: Die Bedeutung von digitalen Trainingsangeboten für Studiobetreiber hat während der Corona-Pandemie und insbesondere in den Schließungszeiträumen zugenommen.

In den letzten zwei Jahren verlieren digitale Trainingsangebote wie z. B. Online-Kurse an Relevanz, da das Training vor Ort wieder möglich ist. Die Befürchtung, dass digitale Trainingserfahrungen zu Hause oder outdoor zur Gewohnheit werden und dazu führen, dass die Menschen nicht mehr in die Fitnessanlagen zurückkehren, hat sich nicht bewahrheitet.

„Menschen kommen zu Menschen“ und die digitalen Angebote ergänzen das Training, ersetzen aber nicht die Fitnessanlage.

Die Bedeutung digitaler Zusatzangebote (z. B. Studio-App) hingegen steigt auch im Jahr 2023 weiter an. Dies zeigt: Die Digitalisierung unterstützt und optimiert die Prozesse sowie die Customer Journey.

Mittlerweile bieten auch viele Gerätehersteller Schnittstellen an, über die Trainer sowie Mitglieder ihre Trainingsdaten erhalten und auswerten können oder auch Vertragsanpassungen einfacher durchgeführt werden können.

Auch nimmt der Anteil der online abgeschlossenen Verträge zu. Online-Vertragsabschlüsse machen im Betrachtungszeitraum 14,0 Prozent aller Verträge aus (+6,7 Prozentpunkte ggü. Vorjahr).

Bedeutung der Eckdaten für die Branche

fitness MANAGEMENT international hat mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Prof. Dr. Jörg Loth und Philipp Hartewig, MdB, drei Experten aus Gesundheitswesen und Politik sowie mit Ann-Kathrin Jeda und Alena Epple zwei Studiobetreiberinnen aus verschiedenen Marktsegmenten gefragt, welche Bedeutung die Datenerhebung für die Branche hat, welche Erkenntnisse sie daraus für ihre Unternehmen ableiten und wie sie die aktuelle Entwicklung beurteilen.


Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.

„Den positiven Einfluss der Studios auf die Gesundheit von fast zwölf Millionen Menschen in Deutschland können wir dank der Eckdaten mit Fakten belegen.“

Die Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche ist erstaunlich. In der ersten Ausgabe der Eckdatenstudie 1987 wurden noch ausschließlich die „alten Bundesländer“ betrachtet. Seitdem ist in unserer Branche viel passiert – die Anzahl der Anlagen hat sich mehr als verdoppelt und die Mitgliederanzahl fast verzehnfacht.

Mit dem Wachstum der Branche mussten wir immer wieder die Qualität der Eckdaten anpassen. 2011 konnten wir Deloitte als Partner für die Auswertung und Datenerhebung gewinnen. Zwei Jahre später ist dann auch die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) mit eingestiegen. Das waren Meilensteine, die die Aussagekraft der Studie noch einmal auf ein neues Level gehoben haben.

Regelmäßig fordern Innen-, Wirtschafts- oder Gesundheitsministerien von Bund und Ländern aktuelle und ältere Ausgaben der Eckdaten bei uns an. Wir arbeiten auch mit dem Statistischen Bundesamt zusammen. Wenn z. B. im Bundestag oder in einzelnen Ausschüssen über die Branche diskutiert wird, werden die Daten dieser Studie als Grundlage verwendet. Also ja, die Relevanz der Eckdaten hat seit Beginn der Erhebung deutlich zugenommen.

Es war ein langer Prozess, das „Muckibuden“-Image abzulegen. Bodybuilding ist natürlich ein Teil der Fitnessbranche, aber die Studios bieten so viel mehr. Den positiven Einfluss der Studios auf die Gesundheit von fast zwölf Millionen Menschen in Deutschland können wir dank der Eckdaten mit Fakten belegen.

Die Politik sieht dadurch immer mehr die Professionalisierung der Fitnessanlagen und das Potenzial dieser fantastischen Branche; das gilt auch für die allgemeine öffentliche Wahrnehmung.

Und im Austausch mit der Presselandschaft sind die Eckdaten unser immer griffbereiter Faktencheck. In jedem Interview, bei jeder politischen Veranstaltung und jedem Branchenevent – auch branchenübergreifend – arbeiten wir mit den Daten aus der Studie. Für uns sind die Eckdaten bei unserer täglichen Arbeit unverzichtbar.

Die DSSV-Mitgliedschaft von Kettenbetrieben zu Beginn des Jahres 2024 ist ein weiterer positiver Impuls: Mehr Mitglieder geben uns mehr Möglichkeiten.

Die Aufnahme dieser renommierten Unternehmen stärkt nicht nur die Vielfalt und Qualität unserer Mitglieder, sondern unterstreicht auch die Relevanz des DSSV als Sprachrohr der Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutschland. Es eröffnet uns die Möglichkeit, gemeinsam an Lösungen für branchenspezifische Herausforderungen zu arbeiten, Standards zu setzen und die Qualität weiter zu verbessern.

Diese starke Positionierung ist wichtig, um unsere Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit noch effektiver vertreten zu können.

Der Zuspruch einiger Kettenbetriebe zeugt von Vertrauen in unsere Arbeit und in unsere Bemühung, die gesamte Fitnessbranche zu vertreten. Eines ist jedoch klar, Kern unserer Mitglieder bleiben die inhabergeführten Einzelfitness- und -gesundheitsanlagen.


Philipp Hartewig, Sportpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Obmann im Sportausschuss

„Kaum eine Branche sorgt mit ihrer Arbeit für einen so hohen gesellschaftlichen Mehrwert wie die Fitness- und Gesundheitsbranche.“

Die Eckdatenstudie gibt gute Aufschlüsse über die aktuelle Lage der Fitness- und Gesundheitsbranche. Ich nutze sie neben dem direkten Feedback von den Unternehmen als objektivierten Indikator für die Stimmungslage der Branche.

Denn es ist wichtig, dass wir als Sportpolitiker über eine messbare Datenlage verfügen, um die aktuellen Entwicklungen beispielsweise bei Mitgliederzahlen oder Anlagestrukturen innerhalb der Branche einordnen zu können. Daher ist es für mich zum Ritual geworden, die jeweils aktuelle Eckdatenstudie zu lesen.

Sport und Bewegung sind allgemein wichtige Grundbausteine für eine vitale Gesellschaft. Dabei nimmt die Fitness- und Gesundheitsbranche eine ganz wesentliche Rolle ein. Ganz vereinfacht gesagt:

Dass Sport bzw. körperliche Aktivität gesund ist, weiß jeder. Innerhalb der politischen Diskussionen ist es dabei jedoch wichtig, dezidiert die positiven Faktoren zu identifizieren und zu unterstützen. Dabei helfen die Daten aus der Eckdatenstudie auch in der Argumentation.

Kaum eine Branche sorgt mit ihrer Arbeit für einen so hohen gesellschaftlichen Mehrwert wie die Fitness- und Gesundheitsbranche. Sie ist eine moderne, lebendige Branche – in vielerlei Hinsicht ein Innovationstreiber.

Dieser braucht zunächst einmal grundsätzliche unternehmerische Freiheiten, d. h. deutlich weniger Bürokratie und verlässliche Rahmenbedingungen. Denn der Branche dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden.

Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe in der Politik, bei jeglichen Diskussionen rund um das Thema Bewegung, die Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsbranche entsprechend mitzudenken.


Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstandsvorsitzender IKK Südwest

„Nicht zuletzt leisten die Eckdaten in der Arbeit mit den politischen Entscheidungsträgern eine wertvolle Grundlage, um die mit dem Präventionsgesetz von 2015 verfolgten Ziele wirksam ausbauen zu können.“

Für uns in der IKK Südwest ist es von besonderer Bedeutung, dem raschen und deutlichen Anstieg der Zivilisationskrankheiten in der Bevölkerung – wir reden hier vom sogenannten tödlichen Quartett – wirksam entgegenzuwirken. Hierzu ist es ganz wesentlich, bei den Menschen zunächst das Bewusstsein für den Wert von Fitness und Gesundheit zu wecken sowie damit auch die persönliche Gesundheitskompetenz des Einzelnen zu stärken.

Als gesetzliche Krankenkasse ist dabei der Überblick über die Fitness- und Gesundheitsbranche und in der Beratung auch ganz konkret der Überblick über die angebotenen Trainingsformen von unschätzbarem Vorteil. Genau diese Informationen und weitere wertvolle Prognosedaten liefert uns die Eckdatenstudie.

Als Krankenkasse sind wir von der positiven Wirkung von gesundheitsförderlichen und präventiven Angeboten, zu denen auch das Training im Fitness- und Gesundheitsstudio gehört, nicht nur überzeugt – die Effektivität und Effizienz dieser Aktivitäten ist schlichtweg wissenschaftlich evident.

Deshalb ist es für uns beispielsweise wichtig, zu wissen, wie sich die Zahl der Trainierenden entwickelt, um damit auch Trends für unsere ganz konkreten Leistungs- und Serviceangebote ableiten zu können. Nicht zuletzt leisten die Eckdaten in der Arbeit mit den politischen Entscheidungsträgern eine wertvolle Grundlage, um die mit dem Präventionsgesetz von 2015 verfolgten Ziele wirksam ausbauen zu können.

Für die Krankenkassen ist es wichtig, mit den Fitness- und Gesundheitsanlagen gut qualifizierte und qualitätsgesicherte Partner zu haben, um zum Beispiel Maßnahmen der Verhaltensprävention sowie des Betrieblichen Gesundheitsmanagements gemeinsam umsetzen zu können. In diesen Bereichen wird die Zusammenarbeit zunehmend intensiver werden.

Grundsätzlich wird nach meiner festen Überzeugung kein Weg daran vorbeiführen, die Anstrengungen bei den Sozialversicherungsträgern im Bereich der Prävention und damit die Kooperation mit der Branche weiter zu erhöhen, um den Versicherten echte Alternativen zur bisher sehr kostenintensiven Kuration bei Erkrankungen zu bieten. Perspektivisch finde ich das Zielbild des „Trainings auf Rezept“ durchaus interessant.


Ann-Kathrin Jeda, Geschäftsleitung Feminin Aktiv, Osnabrück

Die Mitgliederentwicklung und die Umsatzentwicklung aus den Eckdaten sind für Entscheidungen in unserem Unternehmen ganz wichtig. Beide Kennzahlen zeigen in Kombination, wie bereit die Menschen dafür sind, wirklich in Fitnesstraining und ihre eigene Gesundheit zu investieren – auch im Vergleich zu anderen Sportarten. Beides sind wertvolle Kategorien, um Trends abzulesen und zu entscheiden, wo wir investieren können.

Die Umsatzentwicklung und die Mitgliederentwicklung sind wieder nach oben gegangen. Wir sind noch nicht wieder da, wo wir vor der Pandemie waren. Es zeigt sich trotzdem in den letzten zwei Jahren, dass ein Aufschwung da ist, der sich fortsetzen und verstärken wird. Bei unserer Arbeit im Studio nehmen wir wahr, dass der Wunsch nach Leichtigkeit, nach Bewegung und auch die Lust auf Bewegung wieder zurück sind.

Ich schaue sehr zuversichtlich nach vorne. Die Eckdaten zeigen, dass gerade bei Einzelstudios – die nach wie vor einen großen Anteil am Umsatz der Branche haben – die Investitionsbereitschaft zurückkommt. Nach der Pandemie hat der Wunsch nach persönlichem Kontakt stark zugenommen und Menschen kommen zu Menschen. In den Einzelstudios sind wir nahe an den Mitgliedern dran, sodass der Wunsch nach Kontakt für uns und auch für die Mikrostudios eine große Chance ist.


Alena Epple, Geschäftsleitung mikro eins, Flein

Die Daten aus der Eckdatenstudie sind immer hilfreich, weil Fakten und Trends der Branche kompakt und übersichtlich abgebildet werden. Ich habe dadurch einen erweiterten Pool, auf den ich zurückgreifen kann. Ich komme aus einem Boutiquekonzept mit Personal Training und EMS. Da habe ich mein größtes Netzwerk.

Wenn ich mich aber nur innerhalb meines Netzwerks austausche, können wir unsere Philosophie nicht auf ein neues Level heben. Technik, Digitalisierung, KI – der Markt und die Wünsche der Kunden entwickeln sich unglaublich schnell. Mein Spektrum zu erweitern, hilft mir, meinen Blickwinkel auf Problemstellungen zu ändern und zu schauen, wie andere Betreiberinnen und Betreiber Herausforderungen angehen und lösen.

Ich glaube, dass die Entwicklung wieder dorthin geht, dass Menschen mehr Ansprache brauchen und auf dem Weg zu ihren Zielen begleitet werden wollen. Das bekommen sie nur, wenn qualifizierte Trainerinnen und Trainer sie betreuen. Deshalb sind sie bereit, dafür auch Geld auszugeben.

Boutiquesysteme mit Geräten, die nicht in jedem Studio zu finden sind und einen erkennbaren Unterschied machen, z. B. kombiniert mit EMS und weiteren Tools, mit denen erfolgreich Zusatzbuchungen generiert werden, haben großes Potenzial.


Auszug aus der Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (Hrsg.). (2024). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024. Hamburg: Hrsg.

DSSV e. V. & Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. (2021). Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention durch regelmäßiges Fitnesstraining: Die Bedeutung der Fitness und Gesundheitsbranche als Gesundheitsdienstleister. Eine wissenschaftliche Betrachtung. Zugriff am 21.02.2022.

Kobel, S. (2022). Implikationen für das Marketing: Mitglieder und Nichtmitglieder im Vergleich. Zugriff am 23.02.2023.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte info@fitnessmanagement.de.

Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:

Capelan, R., Sörensen, A. & Wolff, J. (2024). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024. fitness MANAGEMENT international, 2 (172), 26–33.

Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 02/2024 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.

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