Fitness, Management, Markt | Autor/in: Florian Schmidt |

Erste Bilanz: Auswirkungen der Corona-Krise für Clubbetreiber im April 2020

Seit dem Shutdown durch die Bundesregierung sind alle Fitness- und Gesundheitsanlagen geschlossen. Viele Betreiber von Fitnessstudios beschäftigen sich aktuell damit, wie stark ihre Existenz durch die Corona-Krise beeinträchtigt ist und wie es danach weitergeht. Eine Studie hat Anfang April 2020 die Maßnahmen wie Lastschrifteinzüge, Kurzarbeit und Kostenoptimierung bei Clubbetreibern im Rahmen einer Online-Umfrage untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir für Sie zusammengefasst.

Fitnessclubs und Corona: Aktuelle Branchenstudie zu den Folgen der Corona-Krise für Studiobetreiber

Im Auftrag des Informationsnetzwerks für Fitnessclubbetreiber (IFF), initiiert durch den Studiobetreiber und myline-Geschäftsführer Alexander Dillmann, hat die Muench Solutions Consulting GmbH eine aktuelle Marktstudie durchgeführt. Diese liefert konkrete Hinweise, wie es um die aktuelle Lage der Fitness- und Gesundheitsbranche in der Corona-Krise Anfang April 2020 bestellt ist.


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Keyfacts zur Methodik

Per Online-Umfrage wurden Studiobetreiber aus dem Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber befragt. Der Befragungszeitraum reichte vom 2. bis zum 6. April 2020, und liefert damit aktuelle Daten zur derzeitigen Lage.

Zwar umfasst die Stichprobe nur 71 von insgesamt 9.669 Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland, jedoch decken sich die Ergebnisse mit den aktuellen Erkenntnissen des DSSV sowie seiner Mitgliedsstudios und haben eine hohe Relevanz.

Geringe Widersprüche bei Lastschriften im April

Aus der Studie geht hervor, dass knapp zwei Drittel der Betreiber (64 Prozent) mit Lastschrift-Widersprüchen von unter 10 Prozent rechnen. 28 Prozent der Clubbetreiber gehen von Widersprüchen zwischen 10 bis 20 Prozent und lediglich 9 Prozent von mehr als 20 Prozent aus. 

Diese Ergebnisse decken sich mit den Statements und Einschätzungen von Branchenexperten und Betreibern, wie etwa Henrik Gockel (Geschäftsführer PRIME TIME fitness). (Lesen Sie auch: Fitnessstudio trotz Schließung erfolgreich durch die Corona-Krise steuern)

Finanzielle Unterstützungen stark nachgefragt

Bisher haben 79 Prozent der Betreiber bereits finanzielle Unterstützungen und Hilfen vom Staat oder dem Bundesland beantragt und weitere 14 Prozent haben das noch vor, um die wirtschaftlichen Folgen des Shutdowns zu überbrücken oder zumindest teilweise zu kompensieren. 

Kurzarbeit und personelle Herausforderungen

Fast 80 Prozent der befragten Studios haben bisher personell ohne große Entlassungswellen auf die Corona-Krise und den Shutdown reagiert – das ist ein klares und positives Signal für die Zukunft: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten Fitnessunternehmer hat alle Mitarbeiter weiterbeschäftigt.

Weitere 20 Prozent der Unternehmen haben zumindest alle festangestellten Mitarbeiter trotz der massiven Einschnitte nicht entlassen und am Arbeitsverhältnis festgehalten. Kurzarbeit haben bisher 46 Prozent der Unternehmen beantragt.


 


Workout für zu Hause: Alternative digitale Kursangebote hoch im Kurs

56 Prozent der befragten Studiobetreiber haben gemeinsam mit ihren Mitarbeitern eigene kreative Online-Fitnessangebote realisiert und weitere 30 Prozent auf die Angebote von Drittanbietern zurückgegriffen, um die Kunden trotz der Studioschließung dennoch zu betreuen. 

Diese Kundennähe zahlt sich mehrfach aus und wird sicher über die Corona-Pandemie hinaus eine wichtige Weiterentwicklung darstellen. 

Dies zeigt, dass auch Einzelstudios, welche primär in der Stichprobe enthalten sind, mit den Angeboten der großen Fitnessketten mithalten können. (Lesen Sie auch: Ketten folgen DSSV-Empfehlung)

Finanzielle Entlastungen durch Mietkostenreduzierung

Mehr als die Hälfte der Clubbetreiber, die Anlagen gemietet haben, haben entweder bereits eine Reduzierung oder einen Aufschub der Mietkosten beantragt (28 Prozent) oder befinden sich aktuell dazu mit den Vermietern in Abstimmung (22 Prozent).

Weitere Kostenersparnisse im Fokus

Neben den Mietkosten haben die Anlagenbetreiber weitere relevante Ausgaben zurückgefahren: Knapp 30 Prozent haben (sicher auch aufgrund der Schließung) die Nebenkosten deutlich gesenkt.

Jeweils 21 Prozent haben ihr Marketingbudget reduziert oder Darlehensrückzahlungen ausgesetzt und 28 Prozent die sonstigen Ausgaben minimiert, um in der Krise liquide zu bleiben.

Fazit

Die neuen Ergebnisse der IFF-Studie zeigen, dass die Unternehmen auf die veränderten Marktherausforderungen reagiert haben und die gesamte Fitness- und Gesundheitsbranche noch enger zusammengerückt ist.

Der Umgang mit der Corona-Krise unterstreicht nicht nur die Innovationsbereitschaft, den Dienstleistungscharakter und die Kundenorientierung der Unternehmen, sondern auch den Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb der Branche.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass man diese Krise meistern kann, wenn man offen und ehrlich mit seinen Mitgliedern, Mitarbeitern, Partnern, Zulieferer und Co. kommuniziert und gemeinsam gezielte Lösungen sucht

Zur vollständigen Studie gelangen Sie wenn Sie diesem PDF-Link folgen.

Über das IFF

Das IFF (Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber) ist eine Initiative die zum Austausch unter Fitnessclubbetreibern während der Corona-Krise. Studiobetreiber und myline-Geschäftsführer Alexander Dillmann hat die Initiative am 13. März 2020 ins Leben gerufen und eine Facebook-Gruppe gegründet, die bereits mehr als 3.500 Mitglieder zählt und kontinuierlich wächst.

Über Muench Solutions Consulting GmbH

2016 machte sich der Deutsch-Kanadier Hans Muench nach acht Jahren als Europa-Direktor der IHRSA selbstständig und gründete die Muench Solutions Consulting GmbH mit Sitz in der Schweiz.

Er berät und unterstützt Unternehmen in operativen und strategischen Bereichen. Dies auf Lieferanten- und Betreiberseite. Von seiner 35-jährigen Vernetzung in die internationale Branche profitieren vor allem Unternehmen, die national und international expandieren wollen.


Corona-Hilfe: Übersichtswebseite für Studios

Auch wir als führender Fachverlag und offizielles Organ des DSSV bieten Ihnen als Studiobetreiber relevante Informationen, die Ihnen und Ihren Mitgliedern einen direkten Mehrwert bieten.

Hierfür haben wir Ihnen einen wertvollen Überblick zu aktuellen Hilfs-Angeboten – darunter auch viele digitale Angebote – der Fitnessindustrie zusammengestellt. Diese Übersicht haben wir in unserer neuen Rubrik 'Corona-Hilfe' verlinkt. Diese zentrale Informationsseite wird regelmäßig aktualisiert – also klicken Sie am besten täglich rein.

DSSV als Anlaufstelle für Studiobesitzer

Eine Übersicht mit allen rechtlichen Fragen rund um Studioschließungen hat der DSSV erstellt. Sie erhalten diese relevanten Informationen auch wenn Sie kein DSSV-Mitglied sind. Eine persönliche Fachberatung ist jedoch nur für DSSV-Mitglieder möglich.

Viele Tipps für die Dauer des Shutdowns finden Sie unserem Artikel 'Shutdown, und nun?'.

Corona-Solidarität: Stay Strong – Stay Together!

Vereint die Corona-Krise bewältigen: Unter dem Slogan 'Stay Strong – Stay Together!' appellieren Entscheider und Studiobetreiber an die Solidarität und Loyalität untereinander. (Lesen Sie auch: Zusammenhalt während der Corona-Krise)

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