Der 2. Neuro Innovation Day traf erneut auf viel Interesse und begeisterte die Teilnehmer
Neurotraining stößt auch außerhalb vom Leistungssport auf immer mehr Interesse. Die gehirnbasierte Trainingsmethode, die anfänglich vor allem im Spitzensport eingesetzt wurde, hat den Weg in verschiedenste Gesundheitsbereiche gefunden. Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten neurozentrierter Übungen aufzuzeigen und das Wissen zu vertiefen, fand am Wochenende in der Sportschule Hennef der 2. Neuro Innovation Day statt. Veranstalter war das ARTZT Institut der Ludwig ARTZT GmbH.
„Bei unserem 2. Neuro Innovation Day hat einfach alles gepasst: die interdisziplinäre Themenwahl, die Teilnehmer, die Location und das geniale Sommerwetter. Das Thema stößt weiterhin auf riesiges Interesse, die Veranstaltung war ein voller Erfolg“, freut sich Astrid Buscher, Leiterin des ARTZT Instituts.
Den Kongress nutzten etwa 130 Trainer, Physiotherapeuten, Übungsleiter und Sportmediziner aus der DACH-Region zur fachlichen Fortbildung. Auch der kleine Ausstellungsbereich, die Neuro Innovation Area, mit Kongress- und Vertriebspartnern aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden wurde ausgiebig besucht. (Lesen Sie auch: 'Neuro Innovation Day 2023')
Theorie und Praxis
Anderthalb Tage lang informierten namhafte Referenten in Vorträgen und praktischen Workshops über die neuesten Erkenntnisse aus dem neurozentrierten Training.
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Schon einer der ersten Praxisworkshops mit dem Titel „Neurozentriertes Training – Niederschwellige und alltagsspezifische Anwendungen“ machte deutlich, worum es bei der Tagung ging: „Wir müssen Training neu denken, denn Bewegung und Schmerzen entstehen im Gehirn. Dabei geht es nicht um irgendein standardisiertes Training, sondern um DEINs“ so Luise Walther, Personal Trainerin und Neuro-Coach.
In 14 Workshops und drei Vorträgen konnten die Teilnehmer jede Menge Neurowissen aufnehmen und unterschiedliche Neuroübungen gleich selbst ausprobieren. Die Bandbreite der Themen war entsprechend vielseitig.
Sie reichte vom Einsatz neurobasierter Übungen in der neurologischen Rehabilitation über niederschwellige Anwendungsmöglichkeiten im Alltag und Neuroathletik im Profisport bis hin zur Aufforderung „Über den Punkt gehen“. In seinem Workshop „Hol raus, was in dir steckt!“ zeigte Neurocoach Prof. Dr. Ulf Sobek (DFB Athletiktrainer und Dozent an der DHfPG) worauf es in der Praxis ankommt. (Auch interessant: 'Neue Impulse fürs Gehirn')
Wie man mit Neurotraining Athleten mit Readiness bereit für das Training macht oder es im Krafttraining einsetzt, legten Dominik Suslik, Sportwissenschaftler und Leiter Medizin, Gesundheit, Athletik beim Zweitligisten Hannover 96 und Tina Nguyen, Neuroathletik-Trainerin und Erfinderin des Kraftletics-Konzepts, dar.
Dass auch die Atmung vom Neuroansatz profitieren kann, zeigten Atemexperte Anders Olsson aus Schweden mit seinem Fokus auf CO₂ als Schlüsselfaktor und Andreas Könings, Leiter der Akademie für Neuro-Performance, mit seinem Vortrag „Atmung – Optimale Energie für Gehirngesundheit, Leistungsfähigkeit sowie Schmerzfreiheit“. (Auch lesenswert: 'Gewohnheiten ändern')
Schneller, effektiver, sicherer in Alltag, Büro und Sport
Alle Beiträge des 2. Neuro Innovation Days sollten den Teilnehmern das Verständnis für die neuronalen Zusammenhänge zwischen Gehirn und Körper aufzeigen.
Denn die Qualität jeder Bewegung ist abhängig davon, wie hochwertig die Informationen aus den drei bewegungssteuernden Systemen Augen (visuelles System), Gleichgewicht (vestibuläres System) und Eigenwahrnehmung (propriozeptives System) sind und wie gut das Gehirn diese verarbeiten kann.
Im Profisport spielen diese Erkenntnisse bereits eine relevante Rolle. Aber auch bei alltäglichen Beschwerden wie Rücken- oder Schulterschmerzen kann Neurotraining ein Game Changer sein.
„Neurozentriertes Training stellt die Verbindung zwischen Physiotherapie und modernen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen dar. Es gibt eine Menge an Informationen, die wir nutzen können, um noch detaillierter zu arbeiten.
So können wir Bewegungs- und Schmerzproblematiken aus einem erweiterten Blickwinkel betrachten und verbessern", sagt DOSB Sportphysiotherapeut und Inhaber von AREHA Idstein, Berengar Buschmann, der zusammen mit Yassin Jebrini das Physio meets Neuro Konzept vorstellte.
Neuauflage im nächsten Jahr
Dass es auch im nächsten Jahr ein Neuro Event geben wird, da sind sich die Veranstalter absolut sicher: „Besser geht es nicht. Ich habe nur positive Rückmeldungen erhalten, da steht es außer Frage, dass wir im nächsten Jahr mit einer dritten Auflage an den Start gehen. Lasst euch überraschen“, so David Nießing, Geschäftsleiter der Ludwig ARTZT GmbH.
Das sagten die Teilnehmer
Von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die als Medienpartner fungierte, waren Irina Laisiepen und Florian Mair vor Ort. Beide zeigten sich begeistert von der Veranstaltung.
„Am Freitag wurden wir sehr herzlich vom Team ARTZT empfangen. Jeder Teilnehmer erhielt eine Tasche mit Material der Aussteller und einen Programmplan. Gut versorgt mit warmen und kalten Getränken konnten wir uns in den ersten Vortrag setzen“, erzählt Irina Laisipien.
„Neben Vorträgen im großen Saal wurden in zwei weiteren Hallen Workshops mit Praxisübungen angeboten und durchgeführt. Ein bunt gemischtes Publikum fand sich spontan zur Teamarbeit zusammen und erforschte gemeinsam neue Aspekte des Neurotrainings.“
Neu: Neurotrainer-B-Lizenz
Die BSA-Akademie bietet jetzt den Lehrgang Neurotrainer-B-Lizenz an. Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, Ihren Kunden eine individuelle Betreuung auf Grundlage eines neurozentrierten Trainingsansatzes anzubieten, um gemeinsam wichtige Trainingsziele wie Leistungssteigerung, Rehabilitation oder Schmerzreduktion zu erreichen.
Auch die Ausstellung stieß auf großes Interesse: „Verschiedene Aussteller präsentierten unterschiedliche Hilfsmittel und Materialien für innovatives Neurotraining, sodass die Anwendung in der Praxis direkt vor Ort gezeigt werden konnte.“
Ihr Kollege Florian Mair ergänzt: „Zusammenfassend war der Neuro Innovation Day eine Bereicherung für Aussteller und Besucher. Die Sportschule Hennef hat sich als herausragende Location für die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen und der sportlich-praktischen Umsetzung gezeigt.“
Er betont: „Vor allem der rege und lockere Austausch untereinander zu aktuellen Innovationen führte zu einer sehr angenehmen Atmosphäre.“
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