Fitness, Gesundheit | Autor/in: Prof. Dr. Dr. Julia Krampitz |

Mentale Fitness

Sportliche Höchstleistung durch Coaching-Maßnahmen. Die Erreichung sportlicher Höchstleistungen erfordert nicht nur physisches Training, sondern auch die gezielte Förderung der Mentalen Fitness. Maßgeschneidertes Coaching steigert dabei nicht nur die körperliche, sondern auch die Mentale Fitness – ein ganzheitlicher Ansatz für Spitzenleistungen, der Körper und Geist stärkt.

Mentale Fitness: Sportliche Höchstleistung durch Coaching-Maßnahmen von Prof. Dr. Dr. Julia Krampitz

Die Bedeutung der Mentalen Fitness im Kontext von Fitness- und Gesundheitsstudios ist allgemein anerkannt. Dabei besteht die Möglichkeit, nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Entwicklung der Mitglieder zu fördern. (Auch lesenswert: 'Besser schlafen dank Coaching-Methoden')

Gesunde Symbiose zwischen Geist und Körper

Im Bereich des Mentalen Trainings tauchen wir tief in die Welt der menschlichen Psyche ein – einem faszinierenden Zusammenspiel von Emotionen, Denkprozessen und Motivation (Sutoris, 2020, S. 4).

Wie wir diese Prozesse verstehen, beeinflusst nicht nur unseren Umgang mit uns selbst, sondern auch unsere Interaktionen mit anderen. Egal, ob wir von verborgenen Trieben ausgehen oder glauben, dass Menschen grundsätzlich fähig zur Reflexion und offen für Wachstum sind – diese Perspektiven prägen unsere Sicht.


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Für sportliche Spitzenleistungen ist ein effektives Mentales Training von entscheidender Bedeutung, denn es schafft eine Verbindung zwischen Geist und Körper.

Personen, die Spitzenleistungen erbringen und wichtige Aufgaben übernehmen, können ihre (Selbst-) Bewertungen so steuern, dass sie auch in herausfordernden Situationen erfolgreich sind, selbst wenn diese über ihre gewohnte Routine hinausgehen (Eberspächer, 2011, S. 50).

Konstruktive Schulung für Mentales Training

Ein klares Bild von den Abläufen in unserer Psyche ermöglicht nicht nur ein tieferes Verständnis von Beobachtungen, sondern bietet auch eine konstruktive Schulung für Mentales Training (Mayer & Hermann, 2015, S. 8–12).

Durch die Entwicklung einer positiven Vorstellung ihrer Psyche können Kunden von Fitness- und Gesundheitsstudios nicht nur ihre Leistung steigern, sondern auch in verschiedenen Aspekten ihres Lebens davon profitieren.

Training – der Weg zur Top-Leistung

Mentales Training basiert auf der Erkenntnis, dass die Verbindung zwischen Geist und Körper einen entscheidenden Einfluss auf die sportliche Leistung hat. Spitzenleistungen gedeihen nicht allein auf 'dem Boden des Glücks'.

Vielmehr sind sie das Resultat solider persönlicher Grundlagen, die durch systematisches Training geschaffen werden. Glück ist eine willkommene Begleiterscheinung, jedoch kein zuverlässiger Baustein für nachhaltigen Erfolg.

Um Spitzenleistungen zu erbringen, bedarf es einer klaren Vision und der konsequenten Entwicklung von Fähigkeiten sowie Fertigkeiten durch gezieltes Training. Mentales Training ist durch folgende drei Schlüsselaspekte gekennzeichnet:

  • Systematische Planung: Klare Ziele und Methoden sind unerlässlich. Das bloße Schließen der Augen und sich einzureden, der oder die Größte zu sein, reicht nicht aus.
  • Wiederholung und Beständigkeit: Die Kontinuität in systematischen Einheiten ist entscheidend für nachhaltige Leistungssteigerungen.
  • Kontrollierbare Zielsetzung: Nur klare, messbare Ziele machen das Training effektiv und den Erfolg überprüfbar.

Über die Autorin

Prof. Dr. Dr. Julia Krampitz, Doctor of Public Health und Doctor of Philosophy, ist als Professorin für den Fachbereich Psychologie/Pädagogik an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) tätig. Sie fungiert außerdem als Fachautorin und gefragte Expertin in den Medien.

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Ohne klare Planung, wiederholte Übungen und kontrollierbare Ziele bleibt der Weg zum Erfolg unsicher. Glück mag unterstützen, aber Training formt den Weg zur Spitze (Eberspächer, 2011, S. 74–76).

Folgende Aspekte und Methoden verdeutlichen, wie Mentales Training funktioniert (Ausführungen in Anlehnung an Engbert & Kossak, 2021):

Visualisierung und Vorstellungskraft: Sportlerinnen und Sportler visualisieren ihren Erfolg. Durch das bewusste Vorstellen von positiven Szenarien und erfolgreichen Durchführungen von Bewegungen können sie Selbstvertrauen aufbauen und ihre motorischen Fähigkeiten verbessern. Ein Beispiel hierfür ist ein Läufer, der sich vorstellt, mit Leichtigkeit die Ziellinie zu überqueren, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.

Selbstgespräche und Affirmationen: Das Bewusstmachen und Lenken der eigenen inneren Dialoge beeinflusst das Selbstvertrauen und die Einstellung zum Training oder Wettkampf. Positive Selbstgespräche und Affirmationen können dazu beitragen, mentale Blockaden zu überwinden. Eine Trainierende im Fitnessstudio könnte sich vornehmen: „Ich bin stark und voller Energie“, um ihre Motivation zu steigern.

Emotionsregulation: Emotionsregulation bedeutet, dass man bewusst Einfluss auf seine Gefühle nimmt, um Stress besser zu bewältigen und konstruktiv mit Herausforderungen umzugehen, was das allgemeine Wohlbefinden fördert. Im Fitnessstudio kann die Emotionsregulation durch die Integration von Entspannungs- und Mindfulness-Kursen erfolgen. Atemtechniken und Achtsamkeitsübungen helfen den Kursteilnehmenden, ihre Emotionen zu kontrollieren und sich positiv auf ihre Fitnessziele zu konzentrieren.

Konzentration und Fokussierung: Mentales Training hilft, die Konzentration zu schärfen und den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Sportler lernen, störende Gedanken auszublenden und sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Trainierende im Fitnessstudio können dies z. B. beim Krafttraining anwenden, um sich auf jede Wiederholung zu fokussieren und maximale Ergebnisse zu erzielen.

Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Yoga unterstützen Kunden dabei, Stress abzubauen. Dies trägt zu einer verbesserten Regeneration und einer insgesamt gesteigerten mentalen Widerstandsfähigkeit bei. Ein Beispiel könnte ein gestresster Berufstätiger sein, der vor dem Training mithilfe von Atemtechniken innere Ruhe findet und sich so optimal auf das bevorstehende Training vorbereitet.

Selbstreflexion und Zielsetzung: Mentales Training fördert die Selbstreflexion, indem Athleten ihre eigenen Denkmuster und Verhaltensweisen analysieren. Klare Zielsetzungen, sowohl kurzfristig als auch langfristig, werden entwickelt und mental verankert. Ein Kunde im Fitnessstudio könnte sich zum Beispiel das Ziel setzen, in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Anzahl von Workouts zu absolvieren, um die Motivation zu steigern.

Insgesamt fördert Mentales Training also nicht nur eine positive Einstellung, sondern bietet konkrete Werkzeuge und Techniken, um die Mentale Fitness zu stärken. Die Anwendung dieser Methoden kann individuell angepasst werden, um den spezifischen Bedürfnissen und Herausforderungen jedes Sportlers gerecht zu werden (Sutoris, 2020).

Erfolgsfaktoren für die Integration der Mentalen Fitness

Um die Integration der Mentalen Fitness in Fitness- und Gesundheitseinrichtungen erfolgreich umzusetzen, ist es entscheidend, die individuellen Bedürfnisse der Mitglieder zu erkennen.

Dies ermöglicht durch eine sorgfältige Bedarfsanalyse die Identifikation spezifischer mentaler Hürden und Potenziale, um gezielte Coaching-Maßnahmen zu entwickeln, die auf die persönlichen Ziele und Herausforderungen der Mitglieder abgestimmt sind.


Lesetipp: 'Bedeutung des 'Mentalen Coachings''


Zudem ist die Investition in qualifiziertes Personal, das nicht nur fachlich versiert ist, sondern auch die Bedeutung der Mentalen Fitness versteht, essenziell.

Ein Trainer mit einem Verständnis für die mentale Seite des Trainings kann individuelle Bedürfnisse besser ansprechen und gezielter unterstützen.

Dies kann sich beispielsweise in der Hilfe für ein Mitglied mit Gewichtsabnahmezielen sowohl physisch als auch mental zeigen, indem positive Gewohnheiten entwickelt werden.

Daher ist es wichtig, das Personal regelmäßig über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Mentalen Fitness zu schulen, um sowohl das Fachwissen als auch die Sensibilität im Umgang mit den mentalen Bedürfnissen der Mitglieder zu fördern.


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Mentales Coaching ist nicht als isolierte Maßnahme, sondern als integraler Bestandteil des Trainingsplans zu betrachten. Daher sollte für kurze mentale Sessions Raum geschaffen werden – sei es vor dem Training, nach dem Training oder als eigenständige Einheit.

Ein Beispiel könnte eine kurze Atem- und Fokussierungsübung vor dem Gruppentraining sein, um die Mitglieder auf die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten.

Es steht eine breite Palette von Coaching-Methoden zur Verfügung, um die Vielfalt der Bedürfnisse abzudecken: Das reicht von Visualisierungstechniken über Atemübungen bis hin zu kognitiven Strategien. Flexibilität in den Ansätzen ermöglicht es, auf die unterschiedlichen Präferenzen und Wirksamkeit einzugehen.

Zudem ist es sinnvoll, regelmäßige Feedbackschleifen zu implementieren, um die Effektivität der mentalen Coaching-Maßnahmen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.


Fazit

Die Integration von Mentaler Fitness in Fitness- und Gesundheitseinrichtungen ist nicht nur ein differenzierender Faktor in der Branche, sondern schafft auch eine unterstützende und ganzheitliche Umgebung für die Mitglieder.

Durch die bewusste Förderung der Mentalen Fitness tragen Trainerinnen und Trainer dazu bei, dass ihre Mitglieder nicht nur körperlich, sondern auch mental zu sportlichen Spitzenleistungen gelangen können.


Auszug aus der Literaturliste

Eberspächer, H. (2011). Gut sein, wenn’s drauf ankommt: Von Top-Leistern lernen (3. Aufl.). München: Hanser.

Engbert, K. & Kossak, T. (2021). Mentales Training im Leistungssport - Teil 2: Ein Praxisbuch für SportlerInnen, TrainerInnen & Eltern. Stuttgart: Neuer Sportverlag.

Mayer, J. & Hermann, H.-D. (2015). Mentales Training: Grundlagen und Anwendung in Sport, Rehabilitation, Arbeit und Wirtschaft (3. Aufl.). Berlin: Springer.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.

Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:

Krampitz J. (2024). Mentale Fitness. fitness MANAGEMENT international, 3 (173), 110–112.

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