Fitness, Gesundheit | Autor/in: Albert Busek |

Kommentar Albert Busek: „Im Anfang war die Tat!“

Das Jahr 2023 ist fortgeschritten und die guten Fitnessvorsätze zum Jahresbeginn wurden in vielen Fällen möglicherweise schon wieder von der Realität kassiert. Damit sind die inzwischen wieder über 10 Millionen Studiomitglieder aber nicht allein. Das Überbordwerfen der Vorsätze betrifft alle Lebensbereiche und Branchen, vor allem aber die Politik.

Kommentar Albert Busek: Absicht und Action

„Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert“ soll George Bernard Shaw gesagt haben. Das ist drastisch zugespitzt, aber, um mit Goethe zu sprechen, darin steckt des „Pudels Kern“.

In seinem bedeutendsten Werk hält Goethe der Menschheit für alle Zeiten den Spiegel vor.

Auf die Probe gestellt

Wir alle müssen seit mehr als drei Jahren zusätzliche Belastungen meistern und vor allem aushalten. Es begann mit der Pandemie Anfang 2020. Seit Februar 2022 haben wir Krieg in Europa sowie eine seit 1945 nicht gekannte Inflation. Was mich persönlich nach jahrzehntelangen Wiederholungen so richtig in Rage bringt, sind politische Absichtserklärungen!


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In der Pandemie kamen zu diesen Absichtserklärungen für viele Branchen, darunter auch für die Fitnessbranche, noch extreme Fehlentscheidungen wie z. B. die mehrmonatige Schließung der Fitness- und Gesundheitsanlagen hinzu. Schon 2020 habe ich dazu geschrieben, dass „wir mit dieser Pandemie leben können und müssen“.

Ob Klima oder E-Mobilität, um nur zwei aktuelle Beispiele herauszugreifen, die politischen Absichtserklärungen sind pure Volksverdummung. Beim Klima ist das Wort „möglichst“ bestimmend und die Verpflichtungen in allen Abkommen sind bei näherer Betrachtung nichts weiter als Absichtserklärungen. Bei der E-Mobilität ist es noch extremer.

Aufbau der Infrastruktur schleppend

Seit Mercedes 2009 den ersten Smart Fortwo vom Band ließ, verkündete die Politik die Absicht, sehr schnell eine Ladeinfrastruktur zu planen und in die Tat umzusetzen. Es passierte viel zu wenig. 2017 verkündete die Bundesregierung die Absicht, bis 2030 eine Million Ladepunkte zu errichten.

Per 1. Dezember 2022 gibt es in Deutschland gerade einmal 80.541, davon 13.253 Schnellladestationen. Um das Ziel zu erreichen, müssten im Schnitt von 2023 bis 2030 jährlich 115.000 Ladepunkte errichtet werden. Wie sagte „Kaiser Franz“ schon in den Siebzigerjahren?

„Schau’n mer mal.“ Mehr als die Hälfte aller 10.796 Gemeinden in Deutschland verfügt über keinen einzigen Ladepunkt. Von diesen und vielen anderen unsäglichen, ja unfassbaren, Beispielen sollten wir uns aber nicht leiten und vor allem nicht kirre machen lassen.

Wir haben das große Glück, in der Fitnessbranche zu arbeiten und Menschen zu einem gesunden Lebensstil bei besserer Fitness verhelfen zu dürfen. Absicht ohne Action würde unseren Ruf und vor allem auch das Grundprinzip aller Gesundheits- und Fitnesseinrichtungen ruinieren.

Von Vorbildern lernen

Mit seiner steirisch gefärbten Sprache ist Arnold Schwarzeneggers „Äktschn“ zum Kultwort geworden und es steht auch als Leitbild für das Leben dieser Muskel- und Fitnessikone.

Der legendäre Eugen Sandow, Stammvater des gezielten Muskeltrainings, brachte es im Titel seines vor über hundert Jahren erschienenen Hauptwerkes auf den Punkt: „Life is Movement“! Die überwältigende Mehrheit aller heute in Fitness- und Gesundheitseinrichtungen trainierenden Menschen hat verinnerlicht, dass jeglicher Absicht die „Äktschn“ folgen muss.

An der Motivation dafür muss permanent gearbeitet werden. Ob in der Gruppe oder mit Freunden – alle Möglichkeiten, sich zu pushen, müssen ausgeschöpft werden.

Qualifikation sorgt für Qualität

Der Betreuung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Das betrifft sowohl Beginner als auch Fortgeschrittene. Voraussetzung dazu ist eine umfassende und solide Ausbildung. Wie in allen Branchen gibt es in diesem Bereich auch in der Fitnessbranche große Unterschiede. Deshalb kann ich nur empfehlen, Ausbildungsnachweise genau anzuschauen, um Risiken auszuschließen und um nachhaltig den individuell größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Ja, wir leben in einer sehr schwierigen Zeit und sind gefordert. Dies ist jedoch kein Grund, dass Pessimismus oder andere negative Einflüsse regelmäßig die Bewegung einschränken oder sogar ganz verhindern.

Ja, Kriege und Krisen betreffen unser Leben, aber deren direkter Einfluss auf uns kann man als relativ betrachten. Ich schreibe das nach dem Osterfest, dessen zentraler Kern die Hoffnung ist. Kurt Tucholsky hat geschrieben: „Nähme man den Zeitungen den Fettdruck weg, um wie viel stiller wäre es auf der Welt.“

Nach vorn blicken

Krieg und Krisen dominieren zurzeit die Schlagzeilen, aber wir sollten uns auch davon nicht kirre machen lassen. Die Menschheitsgeschichte war und ist in ihrem Kern eine Geschichte des Fortschritts. Das beweisen schon die letzten drei Jahre, die man ohne die erreichten Fortschritte niemals so hätte bewältigen können.

Als Münchner bleibt mir nur noch, auf gut bayerisch über unsere Fitnessbranche und ganz persönlich über unser großartiges fM-Team zu sagen: „Mia hoitn zam!“


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