Wassermelonen, Gurken & Co. statt Wasser?

Was ist dran an #NoWater? Ein Trend unter Influencern im Netz, der durchaus seine Tücken hat. Warum? DHfPG-Ernährungsexpertin Aline Emanuel klärt auf.
Lesezeit: 3 Minuten
Gesund oder Unsinn? Was versteht man unter 'Wasserfasten'?
Gesund oder Unsinn? Was versteht man unter 'Wasserfasten'?
Wasser ist die Quelle des Lebens – oder doch nicht? Zumindest aus Sicht einiger Influencer kann man weitestgehend auf Wasser verzichten. Sie decken bei der #NoWater Challenge ihren Wasserhaushalt laut eigenen Angaben ausschließlich über 'lebendiges Wasser' aus Früchten oder anderen Lebensmitteln. Kann dieser Trend wirklich gesund sein? Wir sprachen dazu mit Ernährungsexpertin Aline Emanuel (DHfPG).

Schon als Kinder bekommen wir eingeschärft: Wasser und genug trinken sind besonders wichtig. Das sehen Influencer wie etwa Lettin Alise oder Sophie Prana anders und schwören auf 'lebendiges Wasser'.

#NoWater – Wasser auf die Mühlen aktueller Debatten

Der Trend rund um das 'Dry Fasting' oder 'Wasserfasten' (#nowater) wird aktuell in den Medien heiß diskutiert. Im Selbstversuch verzichten die Wellness-Influencer ganz oder weitestgehend auf Wasser aus dem Wasserhahn oder der Mineralwasserflasche und wollen damit ein Zeichen gegen die übermächtige Wasserindustrie setzen.

Beim Wasserfasten nur von Wasser ernähren

Das 'echte' Wasserfasten hingegen ist die strengste Fastenform – dabei wird auf alles verzichtet, eben nur nicht auf Wasser! (Lesen Sie mehr dazu: Wasserfasten – Wie gesund ist es wirklich?)


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Früchte und Gemüse: echte Alternative?

Ihren Flüssigkeitshaushalt decken sie über Kokosnusswasser, frisch gepresste Säfte, Smoothies und wasserhaltiges Obst (wie etwa Melonen oder Rhabarber) und Gemüse (Gurken, Feld- oder Kopfsalat).

Laut eigenen Angaben tun sie das nicht nur aus Protest gegen die Lebensmittelindustrie, sondern vor allem, weil sie sich angeblich seither besser und gesünder fühlen. Soweit so gut, aber ist das 'Wasserfasten' wirklich gesund?

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Für Experten ist klar: Ohne Wasser geht es nicht

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und viele andere Experten sehen den #nowater Trend sehr skeptisch. Aus Sicht der Ernährungsexpertin Aline Emanuel (B.A. Ernährungsberatung) von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ist Mineralwasser nach wie vor die beste Wahl.


„Wasser ist unverzichtbar für die Aufrechterhaltung lebensnotwendiger Prozesse im menschlichen Körper.“
_______________________________

Aline Emanuel, Ernährungsexpertin DHfPG & BSA-Akademie


Und weiter: „Während der Mensch ohne Nahrung mehrere Wochen überleben kann, kann er dies ohne Wasser nur wenige Tage. Schon geringe Wasserverluste von ​​zirka zwei Prozent des Körpergewichtes gehen mit einer Leistungsminderung einher.“

Vollständig auf Wasser zu verzichten ist also vor allem eines: dumm.

#NoWater – No Power

Zu wenig Flüssigkeitszufuhr führt laut der Expertin dazu, dass nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit gesenkt wird, sondern auch Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und eine Unterversorgung der Muskel- und Gehirnzellen die Folge sein können.

Gerade deshalb ist es wichtig, ausreichend zu trinken, auch wenn sich kein natürliches Durstgefühl einstellt.

Wieviel Trinken ist genug?

Die DGE empfiehlt in ihren offiziellen Empfehlungen mindestens 1,5 Liter am Tag. Wer generell zu wenig trinkt, sollte am besten ein Trinkprotokoll führen, um dieses tägliche Trinkpensum zu erreichen.

Ähnlich sieht es auch die DHfPG-Expertin und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, den persönlichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.


„1,3 bis 1,5 Liter sollte ein Erwachsener täglich trinken, an heißen Sommertagen und bei körperlicher Aktivität kann sich die empfohlene Trinkmenge jedoch deutlich erhöhen.“
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Aline Emanuel, Ernährungsexpertin DHfPG & BSA-Akademie


Die Ernährungsexpertin weiter: „Idealer Durstlöscher ist Wasser – entweder direkt aus dem Wasserhahn oder als natürliches Mineralwasser. Aber auch ungesüßte Früchte- und Kräutertees eignen sich hervorragend zur Deckung des Wasserbedarfs.“

Auch Fruchtsaftschorlen im Verhältnis 1:3 (Saft:Wasser) und Kaffee sind ebenfalls als Flüssigkeitsersatz geeignet – letzterer ist für Koffein-Liebhaber eine adäquate Alternative. (Lesen Sie auch: But first Coffee | Schwarzes Gold – Kaffeemythen auf der Spur)

But first Coffee – Schwarzes Gold – Kaffeemythen auf der Spur

Fazit: Finger weg von #NoWater

In der Praxis lässt sich sicher ein Teil des Tagesbedarfs über wasserhaltiges Obst und Gemüse abdecken, aber aus den genannten Gründen sollte man definitiv nicht auf den Quell des Lebens über 'Wasserfasten' verzichten.

Wer hier auf wissenschaftliche Erkenntnisse und qualifizierte Ernährungsberater setzt, ist sicher deutlich besser beraten, als jedem Social-Media-Hype hinterherzujagen.

Hier gelangen Sie direkt zum fundierten Ausbildungsangebot der BSA-Akademie im Bereich Ernährung.

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