Norwegische Studie: Fitnessstudios sind keine Corona-Infektionsherde

Fitnessstudios als Infektionsherde: Mit dieser Begründung wurden Lockerungen für Studios lange hinausgezögert. Eine Studie aus Norwegen widerlegt das nun eindrucksvoll.
Lesezeit: 2 Minuten
Studie in Norwegen untersucht Corona-Infektionsrisiko im Fitnessstudio
Studie in Norwegen untersucht Corona-Infektionsrisiko im Fitnessstudio
Ging es um ein Ende des Corona-Lockdowns für Fitnessstudios, so wurde dieser oft mit der Begründung abgelehnt, diese seien Infektionsherde. Dabei ist das Infektionsrisiko im Studio unter Einhaltung von Hygieneregeln überhaupt nicht erhöht. Das belegt nun eine norwegische Studie mit fast 4.000 Probanden. Ergebnis: Kein einziger Versuchsteilnehmer steckte sich im Studio mit Corona an!

Der Corona-Lockdown traf fast 12 Millionen Mitglieder der deutschen Fitnessstudios – und damit die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland vor Fußball (7,1 Mio.) und Turnen (5,0 Mio.). (Lesen Sie auch: Eckdaten 2020 – Eine Branche auf Wachstums- & Erfolgskurs)


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Mittlerweile dürfen alle Mitglieder seit rund einem Monat zurück in die fast 10.000 Fitness- und Gesundheits-Anlagen des Landes. Manche zögern jedoch noch, aus Angst sich mit dem Coronavirus anzustecken.

Fitnessstudios als Infektionsherde?

Dies scheint jedoch unbegründet zu sein: Eine Studie der Universität Oslo im Auftrag des norwegischen Gesundheitsministeriums widerlegte nun den Vorwurf, dass Fitnessstudios zu den Infektionsherden gehören. Die wissenschaftliche Fachpublikation wurden Ende Juni auf der Plattform Medrxiv (Preprint Server for Healt Sciences) veröffentlicht.

Anmerkung: Auf dem Server Medrxiv werden preprinted Papers, die noch nicht von wissenschaftlichen Kollegen gegengelesen wurden, hochgeladen. Dieser dient Ärzten zunächst zum Austausch von Informationen. Wie valide die Daten sind, ist noch nicht bestätigt.


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Wer die Hygieneregeln befolgt, steckt sich wohl nicht an. Diesen Schluss zogen jedenfalls die Wissenschaftler, nachdem sie die Daten von mehr als 3.000 Personen ausgewertet hatten.

Trainingsgruppe und Vergleichsgruppe

Das Team um Lise M. Helsingen, Magnus Løberg, Michael Bretthauer und Mette Kalager teilte die ingesamt 3.764 Probanden – im Alter von 18 und 64 und ohne Vorerkrankungen – zunächst nach dem Zufallsprinzip in zwei etwa gleich große Gruppen ein: die eine trainierte im Studio, die andere nicht.



Die Studienteilnehmer durften trotz des auch in Norwegen herrschenden Corona-Lockdowns in eines von fünf Studios in der Hauptstadt Oslo

Unter den Fitnessstudiogängern waren 81,8 Prozent mindestens einmal pro Woche beim Training, knapp 40 Prozent trainierten sogar sechsmal wöchentlich.

Social Distancing Regeln im Studio

Beim Training galten folgende Social Distancing Regeln: 1 Meter Mindestabstand beim Kraft- und 2 Meter Abstand für HIT-Training.

Alle Geräte mussten nach der Nutzung mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Eine Maskenpflicht gab es hingegen nicht.


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Nach zwei Wochen schickten 3.016 Personen einen SARS-CoV-2-PCR-Test zurück – lediglich einer davon war positiv.

Aber: Die positive Person war zwar in der Trainingsgruppe, hatte aber das Fitnesstudio vor dem Testtag nicht besucht. Die Rückverfolgung der Kontakte ergab den Arbeitsplatz als Übertragungsquelle.

Keine Corona-Ausbreitung im Fitnessstudio

Nach der dreiwöchigen Studie gab es in beiden Gruppen keine ambulanten Besuche oder gar stationäre Aufenthalte im Krankenhaus aufgrund von Covid-19.

Fazit der norwegischen Mediziner: Bei guter Hygiene und sozialen Distanzierungsmaßnahmen gab es keine erhöhte Covid-19-Ausbreitung in den Fitnessstudios.

Die Studie lässt jedoch offen, ob es zu einem Ausbruch gekommen wäre, wenn einer der Studiobesucher infiziert gewesen wäre.


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