BGF und Präventionskurse sind in aller Munde – aber erreichen die Maßnahmen tatsächlich die Richtigen und wo besteht weiterer Reformbedarf?
Lesezeit: 2 Minuten

Ziel verhaltensorientierter Bewegungsprogramme ist laut dem Leitfaden Prävention, über den die fM ONLINE unlängst berichtet hat,  den Gesundheitszustand der Teilnehmer zu verbessern und Krankheitsrisiken zu reduzieren. Darüber hinaus sehen die Kriterien des Leitfadens vor, dass sich Leistungen der Individualprävention am epidemiologischen Bedarf sowie der wissenschaftlichen Evidenz orientieren müssen und zudem ziel- und zielgruppenspezifisch auszurichten sind. Soweit so gut – aber wie sieht die Praxis aus?

Zwar ist der Einsatz von gerätegestützten Maßnahmen als inhaltlicher Bestandteil von Bewegungsangeboten möglich, allerdings ist dieser sowohl für Kraft- als auch für Ausdauertrainingsprogramme auf maximal die Hälfte des Umfangs begrenzt. Vor dem Hintergrund der gegenwärtig verfügbaren Evidenz ist diese Begrenzung allerdings nicht nachvollziehbar.

Vor allem ein gerätegestütztes Training ermöglicht eine sehr gute individuelle Belastungsdosierung und ist nachgewiesenermaßen mit zahlreichen gesundheitspositiven Effekten verknüpft. Folgt man der gegenwärtigen Evidenz, so müssen Bewegungsangebote nach § 20 Abs. 4 Nr. 1 SGB V inhaltlich stärker als bislang auf das Kernziel der Verbesserung der physischen Gesundheitsressourcen hin ausgerichtet werden. Zur Zielerreichung scheint ein gerätegestütztes Training besonders geeignet.

Die Ergebnisse der Präventionsberichte zeigen zudem, dass die Teilnahme an verhaltensorientierten Präventionsprogrammen eine Frauendomäne ist. Trotz ebenso hohem Bedarf werden Männer kaum erreicht, sodass zusätzliche Motivations-, Zugangs- und Arbeitsformen erforderlich sind. Studienbefunde legen in diesem Zusammenhang nahe, dass sich über ein gerätegestütztes gesundheitssportliches Krafttraining die Zielgruppe der Männer bei geringen Dropout-Quoten gut erreichen lässt.

Folgerichtig sollte die derzeitige Begrenzung des Geräteeinsatzes bei bewegungsorientierten Präventionsprogrammen im Leitfaden Prävention aufgehoben und aktuell bestehende Barrieren in puncto Finanzierung beseitigt werden. Neben Leistungen, die den Kriterien des § 20 SGB V entsprechen, sollten Maßnahmen, deren gesundheitliche Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist, ebenfalls steuer- und sozialversicherungsfrei gestellt werden. Ein präventives Kraft- und Ausdauertraining in einem Fitness- oder Gesundheitsstudio ist als solche Maßnahme zu werten und sollte deshalb zukünftig noch mehr gefördert werden. Hier kann wiederum eine entsprechende Zertifizierung nach DIN 33961 die Qualität solcher Programme sowie ein sicheres und effizientes Training gewährleisten.

fitness management - herausgeberwerk

-Anzeige-

Mehr von diesen Autoren

Das marea Fitness in Lingen hat das Zertifizierungsverfahren „ZertFit“ der BSA-Zert nach DIN-Norm 33961 erfolgreich absolviert und beantwortet damit zugleich...
An dieser Stelle haben wir Anfragen Ihrer Kollegen, unserer Mitglieder, zum Thema Rechte und Pflichten gegenüber Mitarbeitern gesammelt. Kurz und...
Schulung von UV-Fachpersonal: In der Wahrnehmung vieler Betreiber und auch der Öffentlichkeit ist die Schulung und Zertifizierung von UV-Fachpersonal der...

Das könnte dich auch interessieren

Eckdaten DACH

Fitnesswirtschaft DACH 2025: Studie präsentiert Marktdaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Jetzt zur Online-Konferenz anmelden!
Ein geteiltes Bild. Links: Gruppe macht Bodenübungen im Kursraum, Thema 'Assessment Wirbelsäule' wird projiziert. Rechts: Porträt von Annika Birringer, Absolventin der DHfPG im grünen Poloshirt, sie lächelt freundlich in die Kamera.

Nachwuchsförderung mit dualem Studium

Bei ihrem dualen Studium an der DHfPG konnte Annika Birringer Arbeiten und Lernen verbinden. Im Interview zeigen sie und ihr Geschäftsführer weitere Vorteile auf.
Eine junge Frau mit blondem Haar hält einen roten Handball mit gelbem Muster in der linken Hand und lächelt in die Kamera. Rechts daneben befindet sich ein Hinweis auf den „Master-Talk: Erfolgreich als Sportökonom“ am Donnerstag, 26.06.2025, um 17.00 Uhr. Es sind drei Porträtfotos mit Namen und Positionen der Referenten abgebildet. Am unteren Rand erscheint das Logo der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.

Als Sportökonom durchstarten

Erfolgreich im Sportbusiness: Der neue 'Master-Talk' der DHfPG liefert Karriere-Insights und spannende Informationen zum Master-Studium Sportökonomie. Jetzt anmelden und mehr erfahren!
Dichtes Gedränge auf der Messe FIBO. Zu sehen sind große Stände von 'EGYM', 'Life Fitness' und 'Hammer Strength'. Besucher tauschen sich aus, schauen Geräte an oder machen Fotos. Rechts oben steht 'Mit Video'.

Rekordmesse FIBO 2025

Die FIBO 2025 überzeugt mit Rekorden, Innovationen und zeigt die Zukunft der Fitness- und Gesundheitsbranche.
Grafik zum DSSV-Online-Seminar 'Fitnessunternehmen als Gesundheitsdienstleister'. In der Bildmitte befindet sich ein großer Sprechblasen-Titel mit dem Hinweis auf das Online-Seminar am 21. Mai 2025 von 11 bis 12:30 Uhr. Drei runde Porträtfotos zeigen die Referierenden: Prof. Dr. Sarah Kobel (unten links), Prof. Dr. Arne Morsch (oben rechts) und Christoph Trampert (unten rechts). Im Hintergrund sieht man unscharf eine Trainingssituation in einem Fitnessstudio. Oben rechts das DSSV-Logo mit dem Hinweis 'Qualitätsoffensive', unten links das Logo von fitness MANAGEMENT.

Im Dienste der Gesundheit

Der DSSV beleuchtet in einem kostenlosen Online-Seminar die Rolle von Fitnessunternehmen als Gesundheitsdienstleister mit förderfähigen Angeboten und entsprechender Qualifizierung.
Vier rote Ostereier, eines davon mit dem weißen Schriftzug 'Fitness Management' und grün angedeutetes Ostergras auf der linken Bildhälfte, rechts steht der weiße Schriftzug 'frohe Ostern', wobei der Buchstabe 'O' mit weiß-rosafarbenen Hasenohren verziert ist.

Ostern mit Eiern

Eier gehören zu Ostern wie der Osterhase und Frühlingswetter. Alles drei könnten wir zu Ostern bekommen. Das gesamte fM-Team wünscht frohe Ostern!