Fitness, Management, Markt | Autor/in: fM Redaktion |

WIFA-Studie: So steht es um die Gleichstellung in der Fitnessbranche

Diversität am Arbeitsplatz – nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch in Unternehmen ein immer wichtigeres Thema. Das ist eine positive Entwicklung, es gibt jedoch noch einiges zu tun, um eine Gleichstellung von Frauen zu erreichen. Auch in der Fitness- und Gesundheitsbranche und -industrie herrscht noch Nachholbedarf. Aber es gibt auch positive Lichtblicke für den Führungskräftenachwuchs von morgen.

Gender Equality: Gemeinsame Umfrage von Sport Alliance und WIFA zur Geschlechtervielfalt in der Fitnessbranche.

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Die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Sport Alliance GmbH und Women in Fitness Association (WIFA) veröffentlichen Umfrageergebnisse zur 'Gender Equality'.
  • Studienfazit: Fitness- und Gesundheitsbranche hat in Sachen Gleichberechtigung und Chancengleichheit noch Nachholbedarf.
  • Besonders Führungspositionen sind immer noch häufig fest in Männerhand. Frauen haben es deutlich schwerer, Karriere zu machen.
  • Aktuelle Zahlen aus dem Ausbildungsbereich zeigen positiven Trend: Immer mehr weibliche Nachwuchkräfte rücken nach.

Los geht's! Die Hintergründe und Detailinformationen:

Frauen und Männer in der Fitness- und Gesundheitsbranche: Herrscht hier wirklich ein Gleichgewicht? Nein, es besteht noch deutlicher Nachholbedarf: Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Sport Alliance und der Women in Fitness Association (WIFA).

Sie haben sich zusammengetan, um auf das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern in der Fitnessbranche aufmerksam zu machen.


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Zu diesem Zweck wurde im Zeitraum von September 2021 bis März 2022 eine weltweite Online-Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 679 Beschäftigte in der Fitnessbranche teilgenommen haben. Diese Daten sind nicht repräsentativ für die Branche.

Studiobesitzer: Zwei Drittel Männer

Die Auswertung liefert interessante Einblicke in die Strukturen der Branche. Ein Beispiel: Während unter den befragten Männern 70 Prozent selbstständige Studiobesitzer sind, sind es unter den Frauen nur 29 Prozent.

Gerade in Führungsrollen sieht man einen großen Unterschied zwischen Frauen und Männern. 47 Prozent der Männer, die in der Fitnessbranche in einem Unternehmen beschäftigt sind, sind in einer Führungsrolle tätig.

Rollenverteilung innerhalb der Fitnessbranche

Bei Frauen sind es elf Prozent weniger. Im Rahmen einer Selbstständigkeit stellen Männer 70 Prozent der Studiobesitzer. Bei den Frauen sind es hingegen nur 29 Prozent.


„Diese Daten zeigen den Trend, dass Männer in Unternehmen häufiger in Führungspositionen sind als Frauen.“
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Maike Kumstel – International Business Developer Sport Alliance


Maike Kumstel ergänzt: „Bei den Selbstständigen sind die meisten Frauen eher Ausbilderinnen, als dass sie ihr eigenes Unternehmen führen.“

Zum Vergleich: Der Anteil der Studioinhaberinnen bzw. Geschäftsführerinnen aus dem Verteiler des Fachmagazins fitness MANAGEMENT international (fMi) liegt bei 4,3 Prozent (männlich: 95,7 Prozent).

Als Hauptgründe, warum es für sie schwieriger sei, ihre Karriereziele zu erreichen, nannten die Befragten das Gefühl, unterschätzt und nicht respektiert zu werden, sowie die geringen Aufstiegschancen. Auch die Tatsache, dass es schwierig ist, Familie und Beruf zu vereinbaren, wurde von den Frauen als ein großes Hindernis genannt.

Führungspositionen für Frauen schwerer zu erreichen

Von den Frauen, die eine Führungsposition innehaben, gaben 27 Prozent an, dass ihr Weg zur Führungsposition aufgrund ihres Geschlechts schwieriger war. Bei den Männern hingegen geben dies nur 7 Prozent als Grund an.

Weibliche Führungskräfte sind der Meinung, dass das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern am Arbeitsplatz zu geringeren Aufstiegschancen, geschlechtsspezifischer Diskriminierung und einem niedrigeren Gehalt für Frauen führt.


„Chef zu sein ist im Jahr 2022 leider immer noch eine Männerdomäne.“
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Artur Jagiello – Head of Marketing & Communications Sport Alliance


„Als Nicht-Führungskräfte stoßen Männer und Frauen auf ähnliche Hindernisse auf ihrem Karriereweg. Doch je höher man die Karriereleiter erklimmt, desto deutlicher wird der Unterschied zwischen den Geschlechtern, bei dem die Frauen das Nachsehen haben“, fügt Artur Jagiello hinzu.


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Auf die Frage nach geschlechtsspezifischen Vorurteilen in ihrem Unternehmen antworteten 82 Prozent der Männer, dass es keine gibt. Bei den Frauen sind es 64 Prozent. 19 Prozent der Frauen gaben an, dass sie nicht genau sagen könnten, ob es eine geschlechtsspezifische Voreingenommenheit gibt (bei den Männern waren es 7 Prozent).

Bedeutung der Verteilung der Geschlechter

Bezüglich der Frage, ob eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter in Führungspositionen an ihrem Arbeitsplatz für sie wichtig ist, antworteten 59 Prozent der Frauen, dass dies der Fall sei. Zum Vergleich: Nur 35 Prozent der Männer waren derselben Meinung.

Sensibilisieren und Weichen für die Zukunft stellen

„Wir wollen Aufmerksamkeit für dieses Thema schaffen“, sagt Jagiello. Denn: „Erst wenn ein Bewusstsein für die aktuelle Lage herrscht, kann auch etwas verändert werden.“

Jagiello weiter: „Einige Unternehmen haben bereits Strategien und Maßnahmen eingeleitet, um das Problem anzugehen, da sie wissen, dass etwas getan werden muss, um die Gleichstellung in der Fitnessbranche zu verbessern. Doch wie auch in vielen anderen Branchen liegt auch hier noch ein weiter Weg vor uns.“

Neben diesen durchaus ernüchternden Umfrageergebnissen liefern weiterführende Zahlen aus der Branche aber auch positive Lichtblicke für die Zukunft.

Fachkräfteausbildung: Ausgeglichene Verteilung

Ein Blick auf die Geschlechterverteilung bei der Fachkräfteausbildung zeigt, dass sich hier Einiges tut und die Fitnessbranche längst nicht mehr nur eine reine Männerdomäne ist.

So verzeichnet bspw. die BSA-Akademie 52,2 Prozent an Lehrgangsteilnehmerinnen (männlich: 47,8%).

Ähnliche Verteilungen finden sich auch bei der Ausbildung zukünftiger Führungskräfte. So sind an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) 48,4 Prozent aller Studierenden weiblich (männlich: 51,6 %).

Werden nur die DHfPG-Studierenden in den Master-Studiengängen betrachtet, ist mit 58,7 Prozent der Studierenden die Mehrheit sogar weiblich (männlich: 41,3 %).

Diese Zahlen liefern positive Signale und zeigen, dass immer mehr Frauen im Zukunftsmarkt Fitness, Prävention und Gesundheit Karriere machen wollen und eine Führungsrolle anstreben.

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