Mehr Fitness im Alter – Mediziner raten zum Umdenken
Die Altersmedizin plädiert für mehr „Muskelarbeit“ und altersgerechte Sport- und Ernährungskonzepte. Kooperationen mit Fitness- und Gesundheitsanbietern sollten ausgebaut werden.

Auf dem Internistischen-Kongress der Deutsche Gesellschaft für Innere Meditzin e.v. (DGIM) in Mannheim plädieren ausgewählte Experten für eine „Professionalisierung“ der Seniorenarbeit und eine bessere Vernetzung zwischen Medizin und Fitness- bzw. Gesundheitsanbietern.
„Mehr Bodybuilding und Bodyforming statt Gemüsediäten“. Warum nicht auch Krankenhäuser mit Fitness- und Trainingseinrichtungen ausstatten und gezielt gemeinsame Trainingskonzepte für die Generation Ü75 entwickeln? Das ist keinesfalls eine Marketingkampagne der Fitnessindustrie, sondern die nüchterne Expertensicht ausgewählter Mediziner. Was anfänglich plakativ bzw. zynisch klingt, ist auf den zweiten Blick ein gesellschaftliches Problem, das es zukünftig zu lösen gilt.
Experten wie der renommierte Prof. Dr. Jürgen Bauer von der Universität Heidelberg finden in einem aktuellen Artikel der FAT.net hierzu klare Worte. Laut dem Experten sollten „alte Zöpfe abgeschnitten werden“ und auch in der Medizin vermehrt ganzheitliche Konzepte verfolgt werden. Besonders hinsichtlich der demografischen Entwicklungen sollten hier zukünftig vermehrt unkonventionelle Wege gegangen werden. Den Themen „Sportbetreuung“ und „Ernährung“ muss in der ärztlichen Praxisausbildung zukünftig deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gezielte Ernährungsempfehlungen für Ältere und Hochbetagte weichen deutlich von den generellen Empfehlungen ab. Gerade im Alter wird eine vermehrte Proteinzufuhr immer wichtiger, um einen weiteren Abbau der Muskulatur zu verhindern. Einen weiteren wichtiger Baustein ist hier ein gezieltes Fitness- und Krafttraining.
Der Präsident der DGIM Prof. Dr. Cornel Sieber sieht hier ebenfalls deutlichen Handlungsbedarf. Langfristig gesehen können nur solche ganzheitlichen altersspezifischen Konzepte die gesamte Gesundheitsbrache professionalisieren.
Fitness- und Gesundheitsanbieter können hier umfangreiche Kooperationspartner darstellen und bieten bereits spezifische Präventions- und Ernährungskonzepte im Seniorenbereich an. Die Zusammenarbeit mit der Medizin sollte an dieser Stelle aktiv gefördert werden, um Synergien zu nutzen und gemeinsam in den Köpfen ein „Umdenken“ zu erreichen. Um Muskelabbau und zunehmender Inaktivität im Alter präventiv zu begegnen, müssen alle Beteiligten hier deshalb noch enger zusammenarbeiten.
Neben den Expertenausführungen der FAZ.net können Ihnen folgende Tipps in Bezug auf eine altersspezifische Ernährung und Sport nützliche Hilfestellung bieten:
Trainingstipps im Alter: Rüstig, nicht Rostig
Weitere Informationen: Fit im Alter - Ärzte fordern Umdenken bei Ernährung und Sport
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