Ayman Türküm im Interview: „Flexibel auf diversifizierte Bedürfnisse reagieren“
Mit mehr als 27 Jahren Erfahrung bietet das Phoenix Fitness ein ganzheitliches Trainingserlebnis. Kraft-, Herz-Kreislauf- und Koordinationstraining kombiniert mit persönlicher Betreuung garantieren Fortschritte. Inhaber Ayhan Türküm erklärt im Interview, das Konzept des Healthy Holistic Workout in motivierender Atmosphäre.
fM: Was ist das Konzept des Phoenix?
Ayhan Türküm: Unser Konzept basiert auf über 27 Jahren Erfahrung und sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir haben festgestellt, dass nur das Heben von Gewichten und körperliche Belastung allein keinen kontinuierlichen Erfolg gewährleisten.
Daher bieten wir ein ganzheitliches Gesundheits- und Fitnesstraining an, auch bekannt als „Healthy Holistic Work-out“. Unser Ziel ist es, den gesamten Menschen in Balance zu bringen.
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Dazu kombinieren wir Krafttraining, Herz-Kreislauf-Training, Muskellängentraining und Koordinationstraining und fördern die Beweglichkeit und Agilität durch verschiedene Gruppenkurse.
Für uns sind ein strukturierter Trainingsplan und dessen sorgfältige Protokollierung essenziell, insbesondere für Anfängerinnen und Anfänger, um sie langfristig als Mitglieder zu binden. Unser Trainingskonzept basiert auf dem Prinzip der Superkompensation und progressiven Belastung.
Zusätzlich wenden wir das SAID-Prinzip (Anm. d. Red.: SAID steht für Specific Adaptation to Imposed Demand) an, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Wir können unseren Mitgliedern Fortschritte von Training zu Training garantieren und sichern damit den Erfolg ihrer Trainingsziele.
Aus welchen Ziel- bzw. Altersgruppen setzen sich Ihre Mitglieder zusammen? Welche Zielgruppen wollen Sie ansprechen?
Unsere Mitglieder sind äußerst vielfältig und umfassen Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe. Wir heißen jeden willkommen, vom ganztägig sitzenden Technikbegeisterten bis hin zum Leistungssportler – unabhängig vom Alter.
Die Altersspanne reicht bei uns von Kindern im Alter von zehn Jahren bis hin zu unserem ältesten Mitglied mit 95 Jahren.
Wir legen großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter und streben danach, eine angenehme Atmosphäre und ein Ambiente zu schaffen, in dem sich alle willkommen fühlen.
Nutzen Sie im Studiomarketing unterschiedliche Wege und Tools für die Ansprache verschiedener Kundensegmente? Wie haben Sie Kundenansprache und Marketing studiointern organisiert?
Für das Marketing bin ich persönlich verantwortlich. Vom Webdesign bis hin zu Plakaten für den Outdoorbereich setze ich alles selbst um. Dadurch sparen wir viel Zeit und bleiben unabhängig. Wir verwenden nur wenige, gezielte Maßnahmen: zwei großformatige Straßenplakate, Google AdWords sowie Facebook und Instagram.
Lassen sich die Kundinnen und Kunden in Fitnessclubs heute noch in die klassischen Altersgruppen unterteilen oder müssen Betreiber ihre Zielgruppen neu denken?
Aufgrund der Automatisierung und Digitalisierung vieler alltäglicher Abläufe müssen wir mit dem Fitnesstraining im Studio einen geeigneten Ausgleich schaffen. Unabhängig davon, ob es sich um Menschen mit Bewegungsmangel oder um Leistungssportler handelt, müssen wir unsere Zielgruppen heute neu denken.
Die Bedürfnisse und Ansprüche unserer Mitglieder haben sich diversifiziert und wir müssen flexibel darauf reagieren.
Nicht wir finden die Zielgruppen, sondern sie finden uns – vorausgesetzt, wir machen unseren Job richtig. Von guten Erlebnissen erzählen die Menschen sehr gern. Die beste Werbung ist für uns immer noch die Mundpropaganda: Kunden werben Kunden, ohne dass wir nur einen Cent Belohnung zahlen müssen. Daher beginnt und entscheidet sich alles im eigenen Fitnesscenter.
Über unser Interviewpartner
Seit fast 30 Jahren ist Ayhan Türküm mit dem Phoenix Fitness in Dättwil im Schweizer Kanton Aargau erfolgreich. Im Alter von 14 Jahren entdeckte er den Kraftsport, absolvierte später eine Ausbildung zum Fitnesstrainer und eröffnete 1996 mit gerade einmal 24 Jahren sein Studio auf damals 800 Quadratmetern.
Aktuell bietet das Studio auf 3.500 Quadratmetern Fläche für 3.000 Mitglieder alles, was das Herz der Trainierenden begehrt. 2008 wurde der Club als bestes Fitnesscenter der Schweiz ausgezeichnet
Wir beschäftigen hochqualifizierte Mitarbeitende. Erfahrene Trainer analysieren, beraten und begeistern jedes Mitglied individuell und präzise. Es erfordert viel Persönlichkeit und Einfühlungsvermögen, um auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen.
Ohne ein perfekt strukturiertes Konzept wären aber selbst die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren.
Wie haben Sie die Kundenzentrierung über die Bereiche Ihres Clubs strukturiert? Richtet sich Ihr Team im Service, bei Betreuung, Verkauf sowie allen weiteren Kontakten nach vorgegebenen Prozessen?
Unser Trainings- und Betreuungskonzept fördert automatisch einen engen persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedern. Jedes Mitglied wird bei Phoenix wie ein geschätzter Gast und Freund behandelt. Dabei wahren wir stets den nötigen Respekt und halten ein angemessenes Maß an Abstand – weder zu viel noch zu wenig.
Die häufigen persönlichen Interaktionen führen zu langfristigen Beziehungen. Unser Erfolg basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der Beratung, Verkauf, Betreuung und Training nahtlos miteinander verbindet.
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Der Prozess beginnt mit einer ausführlichen Beratung, durch die wir die individuellen Bedürfnisse und Ziele unserer Kunden genau verstehen. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter nehmen sich die Zeit, jedes neue Mitglied kennenzulernen, um eine maßgeschneiderte Trainingslösung zu entwickeln.
Im Verkaufsgespräch fokussieren wir uns dann darauf, den Mehrwert unseres Angebots klar zu kommunizieren. Wir zeigen auf, wie unser ganzheitliches Konzept ihren Lebensstil verbessern kann, was eine hohe Überzeugungskraft hat und Kundenbindung schafft.
Betreuung und Engagement sind uns wichtig. Unsere Arbeit endet nicht nach dem Abschluss des Vertrages. Unsere Trainer und Betreuer übernehmen und führen das Mitglied durch den gesamten Prozess. Sie bleiben in ständigem Kontakt, um Fortschritte zu überwachen und das Training anzupassen. Diese kontinuierliche Betreuung sorgt bei den Mitgliedern für Motivation und Engagement.
Weitere Interviews und Hintergründe
In weiteren Interviews sprechen Melanie Lassotta, Tim Suchland und Rita De Pippo-Albrecht über Kundenorientierung. Lesen Sie außerdem unseren Artikel 'Customer Centricity' als Einstieg zu den Interviews.
Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.
Individuelles Training: Jedes Trainingsprogramm wird auf die spezifischen Bedürfnisse des Mitglieds zugeschnitten. Unsere Trainer setzen auf regelmäßige Feedbackgespräche und Anpassungen, um sicherzustellen, dass das Training effektiv und abwechslungsreich bleibt.
Durch diese eng verzahnte Struktur schaffen wir eine reibungslose Customer Journey und können garantieren, dass sich jedes Mitglied gut betreut fühlt und kontinuierlich Fortschritte macht.
Welche Qualifikationen sind für Ihr Team besonders wichtig, um die Mitglieder optimal zu betreuen? Haben Sie Mindeststandards und welche Rolle spielen Soft Skills?
Neben den staatlich anerkannten Ausbildungen durchläuft unser Personal eine zusätzliche Schulung nach unserem Gesamtkonzept. Wir bieten ein eigenes Beratungs-, Verkaufs-, Trainings- und Betreuungskonzept an.
Bereits nach wenigen Monaten verstehen unsere Auszubildenden, wie sie unsere Mitglieder erfolgreich zu ihren Zielen führen können. Die Qualität der Mitgliederbetreuung, die sich in unserer niedrigen Fluktuationsrate widerspiegelt, ist ein direkter Beweis für die Effektivität unserer Konzepte. Soft Skills spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie die Basis für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen zu unseren Mitgliedern bilden.
Hat es bei Ihren Zielgruppen und deren Trainingszielen in den letzten Jahren Veränderungen gegeben? Falls ja, welche und wie gehen Sie darauf ein?
Seit der Pandemie haben insbesondere die unter 25-Jährigen eine verstärkte Aktivität gezeigt. Wir haben einige Trends frühzeitig erkannt und darauf reagiert, indem wir unser Angebot sowohl um traditionelle als auch um digitale Trainingstools erweitert haben.
Das Interesse an traditionellen Workouts wächst weiterhin stark. Wir haben unsere Trainingsfläche um etwa 700 Quadratmeter erweitert und exklusiv ausgestattet. Um den steigenden Bedarf an zeiteffizienten Trainingsmethoden zu decken, haben wir das vollautomatische Training von milon Q eingeführt und mit der Neuheit milon X ergänzt. Heute verfügen wir über mehr als 52 Geräte dieser Marke, was unseren Mitgliedern eine breite Auswahl bietet und viel Zeit erspart.
Die Nachfrage nach Koordinationstraining ist ebenfalls gestiegen, insbesondere bei unseren älteren Mitgliedern. Das Sensopro-Training hat sich als Dauerbrenner etabliert. An sechs Stationen bieten wir ein interaktives Training, das nicht nur ältere Mitglieder anspricht, sondern auch jüngere Zielgruppen.
Weil vielseitige und umfassende Fitness klar im Trend liegt, haben wir für funktionelles Training mehrere Bereiche mit modernster Ausstattung geschaffen. Unser Angebot für Faszien- und Muskellängentraining haben wir um zusätzliche five Stationen erweitert und es werden noch in diesem Sommer weitere Faszienbänder und Triggerstationen von five hinzukommen.
Wir setzen verstärkt auf Gruppendynamik: Mit 29 ICG® Bikes und ICG® Connect haben wir ein digital unterstütztes, motivierendes und personalisiertes Trainingserlebnis etabliert, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Radfahrer anspricht.
Durch diese Maßnahmen können wir unseren Empfehlungen für die Zielgruppe unter 25 besser gerecht werden und ihr sowie allen anderen Mitgliedern auch ein umfassendes Trainingserlebnis bieten.
Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 04/2024 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.
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