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Burnout: Zwischen Modeerscheinung und anerkannter Krankheit?

Stress bei der Arbeit oder im Privatleben, dazu ein immer schnellerer Lebensstil. Das Thema Burnout hat seit geraumer Zeit eine sehr hohe Medienpräsenz. Auch in Expertenkreisen wird der Symptomkomplex aktuell heiß diskutiert. Aber ist Burnout nun ein offiziell ein Krankheitsbild oder doch nicht? Die WHO nimmt den Symptomkomplex in der Neuauflage der ICD-11 ab 2022 als krankmachenden Faktor auf und präzisiert erste Berichte.

 

WHO nimmt Krankheitsbild 'Burnout' in Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) auf.

Weltweit sind sich Experten einig, dass die Zahl von psychischen Erkrankungen gerade in der Arbeitswelt rapide zugenommen hat. Immer mehr Menschen fühlen sich durch Stress am Arbeitsplatz, wachsenden Zeitdruck sowie komplexer werdende Herausforderungen überfordert, ausgebrannt und völlig erschöpft.


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Diese Entwicklungen zeigt auf nationaler Ebene u. a. auch die TK-Stressstudie der Techniker Krankenkasse. Demnach diagnostizierten deutsche Ärzte im Kalenderjahr 2016 bei rund 26.000 Versicherten ein Burnout-Syndrom. Die Krankenkasse stellt im Vergleich zu 2006 hier einen besorgniserregenden Anstieg von 134 Prozent (!) fest.

Berufstätige im Alter zwischen 45 und 59 Jahren gelten als besonders gefährdet. Mehr Studienergebnisse zum Thema finden Sie ebenfalls auf fM ONLINE (Lesen Sie auch: Stress & Burnout – auch auf dem Uni-Campus ein Thema) und in unserer fM Infografik zum Thema.

WHO passt ICD-Liste an

Seit Jahren wurde in internationalen Gremien über eine einheitliche Definition des Burnout-Syndroms diskutiert, aber es existierte bisher kein Konsens über das konkrete Krankheitsbild. Burnout wurde bisher ohne klare Definition in der Praxis brücksichtigt. Das soll sich nun ändern: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt in ihrer Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) ab 2022 Burnout offiziell als krankmachenden Faktor, nicht aber als offizielles Kankheitsbild an. Damit präzisierte die WHO ihre ersten Aussagen (Lesen Sie hierzu auch: WHO erkennt Burn-out doch nicht als Krankheit an).

Klassifikation gilt nur für Arbeitswelt

Burnout wird demnach künftig als chronischer Stress am Arbeitsplatz definiert, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann und sich in einer chronischen Erschöpfung, einer zunehmend geistigen Distanz bzw. negativen Grundhaltung zur Arbeit sowie einem beruflichen Leistungsabfall äußert. Die neue Klassifikation, die mit der ICD-11 im Januar 2022 erscheint, gilt laut einem aktuellen Bericht der "Welt" jedoch nur für die Arbeitswelt.

Mit der Aufnahme und Präzisierung der ICD ist ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber es gibt noch viel zu tun. Neben der offiziellen Anerkennung spielt insbesondre die Prävention angesichts der wachsenden Zahlen eine tragende Rolle.  

Auswege aus der Burnout-Falle 

Als Mitarbeiter selbst können Ihnen folgende Ernährungs- bzw. Anti-Stress-Tipps dabei helfen, damit Burnout keine Chance hat. 

Neben diesen ganz persönlichen Aspekten können die Unternehmen über ein gezieltes, umfassendes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) jede Menge für die Mitarbeitergesundheit tun und chronischem Stress am Arbeitsplatz vorbeugen bzw. einen gesundheitsförderlichen Ausgleich schaffen, damit ihre Mitarbeiter langfristig gesund, produktiv und motiviert bleiben.

BGM ist auch in der fMi-Ausgabe 04/19 ein großes Schwerpunktthema, also freuen Sie sich jetzt schon auf spannenden neuen Input und jede Menge Experten-Know-how aus erster Hand. Wie? Sie haben die fMI noch nicht abonniert