Ernährung, Gesundheit | Autor/in: Anke Sörensen |

Warum Rauchen nicht nur ungesund, sondern auch umweltschädlich ist

Wer mit dem Rauchen aufhören will, nennt dafür meist vor allem gesundheitliche Gründe. Wie gefährlich Tabakanbau sowie Herstellung, Vertrieb und weggeworfene Kippen für das Ökosystem sind, ist vielen Menschen nicht bewusst.

Umweltschutz steht normalerweise nicht im Fokus, wenn Raucher zu Nichtrauchern werden. Wie spektrum.de berichtet, ist dieser Schritt aber auch ökologisch sehr relevant.

 

Zahl der Raucher steigt

Nur in den reichen Industrieländern geht die Zahl der Raucher zurück. Global gesehen wird mehr geraucht als früher, vor allem von Jugendlichen in Entwicklungsländern. Insgesamt wird die Zahl der Raucher weltweit auf 1 Milliarde geschätzt. Sie konsumieren rund 5,8 Billionen Zigaretten pro Jahr, produziert werden jährlich sogar 6 Billionen.


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Am Imperial College London befasste sich ein Forscherteam um Maria Zafeiridou, Nicholas S. Hopkinson und Nikolaos Voulvoulis mit den Umweltauswirkungen von Tabak.

Bereits 2017 untersuchte die World Health Organization (WHO), welchen Einfluss Tabakkonsum auf die Umwelt und die Gesellschaft nimmt und zeigte das Gesundheitsrisiko auf: Sieben Millionen Menschen sterben jährlich durchs Rauchen.

Anbaugebiete in der Dritten Welt

Tabak wird vorwiegend in armen Ländern angebaut, die wichtigsten Regionen sind Indien, Simbabwe, Pakistan und Malawi – prekär, weil dadurch landwirtschaftliche Flächen besetzt werden, auf denen sonst Nahrungsmittel wachsen könnten.

Forscher zeigen negative Umweltbilanz

Maria Zafeiridou und ihr Team attestierten dem Tabakanbau einen negativen ökologischen Fußabdruck, Tabakwaren seien ein Gesundheitsrisiko für den Planeten. Angefangen vom Schwund von Wald- und Buschland durch den Anbau von Tabakplantagen über die Tatsache, dass beim Trocknen extrem viel Brennholz verbraucht wird, bis hin zu durch Tabakpflanzen ausgelaugten Böden und Erosion sowie Überdüngung und Verseuchung mit Pestiziden.

Einfluss auf den Klimawandel

Laut dem Forscherteam setzen Produktion und Konsum von Zigaretten jedes Jahr etwa Treibhausgase frei, die der Wirkung einer Menge von 84 Millionen Tonnen Kohlendioxid entsprächen – so viel, wie die Länder Peru oder Israel in einem Jahr ausstossen. 70 Prozent des Umweltschadens treten durch Bewässerung (ganze 3,7 Liter Wasser werden für die Produktion einer Zigarette verbraucht) und Düngung ein, auch Emissionen und Abfall spielen einen große Rolle.

Laut Schätzungen werden 4,5 Billionen der Kippen achtlos weggeworfen, vor allem am Strand. Gefährlich für die Umwelt, denn zum einen lösen sich Zigaretten sehr langsam auf, zum anderen enthält eine Kippe bis zu 150 giftige Substanzen, die Böden und Gewässer verseuchen und vor allem Vögel und Fische schädigen, aber auch in die Nahrungskette gelangen.