Leben Menschen mit Hüftgold und leichtem Übergewicht tatsächlich länger? Das suggerieren zumindest einige Studien – Experten klären auf.
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Einige Studien belegen tatsächlich, dass leicht übergewichtige Menschen bessere Aussichten auf ein längeres Leben als schlanke Personen haben. Bereits 2002 warnte der amerikanische Herzspezialist Professor Dr. Luis Gruberg vor dem sogenannten „Adipositas-Paradoxon“ und der fälschlichen Interpretation bzw. Generalisierung solcher statistischer Befunde.

Heute ist zweifelsfrei belegt, dass mit steigendem Übergewicht und Bewegungsmangel zahlreiche Folgeerkrankungen wie beispielsweise das metabolische Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 oder Krebs einhergehen. Ein aktueller Artikel der Saarbrücker Zeitung bringt hier Licht ins Dunkel und klärt über fälschlich interpretierte Studienergebnisse auf.

Eine Forschergruppe der Universität Cambridge um den Medizinprofessor Dr. John Danesh nahm sich im Rahmen einer Metaanalyse fast 240 Publikationen vor und untersuchte die Ergebnisse von über elf Millionen Frauen und Männer aus unterschiedlichen Ländern und Altersklassen. Die Forscher kamen nach ihren umfangreichen Analysen zu dem Ergebnis, dass bei vielen epidemiologischen Studien zu oft über einen Kamm geschert, nicht ausreichend genug differenziert und bisweilen Befunde unreflektiert in einen Topf geworfen werden.

Beispielsweise wurden relevante Aspekte wie langjähriges Rauchen, rapide Abnahme aufgrund von Krankheiten und viele weitere Störgrößen von vielen Studien nicht berücksichtigt. Werden all die relevanten Aspekte tatsächlich in die Analysen miteinbezogen, ergibt sich folgendes Bild:  Normalgewichtige, schlanke Menschen, die nie rauchen, regelmäßig Sport treiben und sich ausreichend bewegen leben am längsten. Adipöse Menschen wiesen demnach unabhängig vom Geschlecht ein zwei- bis dreifach erhöhtes Sterblichkeitsrisiko als Normalgewichtige auf. Je früher Betroffene an Adipositas erkranken und nichts dagegen tun, umso schwerwiegender sind auch die Langzeitfolgen bzw. umso geringer die Lebenserwartung. Gerade deshalb sollten Präventionsprogramme sowohl im Bereich der Ernährung als auch der Fitness bereits im Kinder- und Jugendalter ansetzen.  

„Gesunde Fettleibigkeit“ ist laut Prof. Dr. Danesh daher ein Mythos. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse auch, dass der BMI als Messkriterium mit zahlreichen Problemen behaftet ist. Warum das so ist und was für andere Möglichkeiten hier bestehen, finden Sie in folgendem Beitrag von fM online.

Bitte klicken Sie hier für Studie "Body-mass index and all-cause mortality" der University of Cambridge.

Mehr Hintergrundinformationen bekommen Sie in einem umfangreichen Artikel der Saarbrücker Zeitung.

Die Artikel der fMI Serie über Gesundheitstraining für Kinder und Jugendliche können Sie unter folgenden Links lesen:

"Wie gesund sind unsere Kinder und Jugendlichen?" von Prof. Dr. Arne Morsch

"Gesunde Ernährung bei Kids" von Andra Knauer

"Kids-Club im Fitness-Studio" von Anna Welker, geb. Weinmann

Für den fM Beitrag zum Thema viszerales Bauchfett und BMI klicken Sie bitte hier.

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