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Für den DFB-Chef ist E-Sport kein Sport

DFB-Präsident Reinhard Grindel wettert gegen den weltweiten E-Sport-Boom und sieht darin die „größte Konkurrenz“ für den Fußball. Der Chef des E-Sportverbandes hält dagegen.

E-Sport ist ein Massenphänomen. Die Branche setzt Milliarden um und es gibt auch einen politischen Erfolg. Sogar im Koalitionsvertrag nimmt E-Sport eine besondere Rolle ein: „Wir erkennen die wachsende Bedeutung der E-Sport-Landschaft in Deutschland an. Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden wir E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen.“

Grindel hingegen kritisiert diesen Koalitionsvertrag: „Der Fußball sei nicht dazu da, der Unterhaltungsindustrie Steuervorteile zu verschaffen“. Die Idee, dass E-Sport eines Tages olympische Disziplin sein könnte, hält Grindel für „absurd“.

Der Präsident des E-Sport-Bundes (ESBD), Hans Jagnow, spricht hingegen aus einer Position der Stärke. Eine Viertelmilliarde Menschen begeistern sich bereits für die professionellen Wettkämpfe in Spielen. Auch in Bezug auf die ökonomischen Aussichten kann der E-Sport eindrucksvolle Zahlen aufweisen.

Weltweit soll die Zahl der E-Sport-Fans bis 2020 auf 600 Millionen Anhänger anwachsen und der Industrie durch Ticketverkäufe und Merchandising Einnahmen von fast 1,3 Milliarden Euro garantieren. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Branche fast 33 Millionen Euro.

Vizepräsident des ESBD’s Jan Pommer erklärt: „ Alles geschieht mit großer Geschwindigkeit und der E-Sport gleicht momentan einer Rakete. Als Verband wollen wir versuchen, die Entwicklung in Deutschland zu strukturieren.“

Weitere Informationen: FAZ / Die WELT / Der Tagesspiegel