Gesundheit, Markt, Anzeige | Autor/in: Holger Ziegert |

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft: Die Bedeutung der Solarien für die Fitnessbranche

Solarien sind aus vielen Betrieben kaum noch wegzudenken. Immerhin stehen mittlerweile ca. 5.000 Sonnenbänke in deutschen Fitnessanlagen. Die aktuellen Ergebnisse der Studie 'Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022' deuten darauf hin, dass sich hier zukünftig noch neue Potenziale zeigen werden.

Die Verantwortung der Besonnung in Fitnessanlagen

Die Eckdaten-Studie wird jährlich vom DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Kooperation mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) durchgeführt.

Die aktuellen Ergebnisse beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2021.

Solarien sind für die Fitnessbranche wichtig

Der Anteil aller Fitnessanlagen, die Solarien in ihrem Sortiment anbieten, liegt laut der Studie bereits bei 30,1 Prozent. Im Segment der sogenannten Ketten mit fünf oder mehr Fitnessanlagen (> 200 m²) haben sogar mehr als zwei Drittel der Studios (67,1 %) Solarien im Angebotsportfolio.

Diese Entwicklung ist nicht zuletzt möglich, weil die meisten Fitnessanlagen von der Ausnahmeregelung innerhalb der UV-Schutz-Verordnung profitieren.

Wenn in einer Fitnessanlage nur ein bis zwei UV-Bestrahlungsgeräte (Sonnenbänke) betrieben werden, muss zwar gemäß § 4 der UVSV eine UVSV-Fachkraft ausgebildet werden, sie muss aber nicht während der gesamten Öffnungszeiten anwesend sein.

Ab dem Betrieb von mehr als zwei Geräten muss hingegen während der gesamten Öffnungszeiten immer eine ausgebildete Fachkraft anwesend sein. Daher betreiben die meisten Fitnessanlagen maximal zwei Sonnenbänke – im Durchschnitt 1,8 Solarien.

Verantwortung der Unternehmen

Bereits in früheren Artikeln wurde die wirtschaftliche Relevanz von Solarien für viele Fitnessbetriebe beschrieben. Im Gesamtkontext sollte aber klar sein, dass trotzdem auch eine Verantwortung gegenüber allen anderen Unternehmen, die Solarien mit ständig anwesendem Personal betreiben, besteht.

Eine eigens über den Bundesfachverband Besonnung e. V. in Auftrag gegebene Studie des Institutes Kantar (Emnid) zeigt auf, dass es immerhin rund 27.000 Minderjährigen in Deutschland gelungen ist, Solarien in Fitnessanlagen ungehindert zu nutzen.

Zwar entspricht dieser Wert nur 0,9 Prozent aller Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, ist aber trotzdem für das zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Berlin Grund genug, hier genauer hinzuschauen.

Schulung des Personals ist notwendig

Es bleibt daher bei dem dringenden Appell, das in den Fitnessanlagen vorhandene Personal zu den notwendigen Schulungen zu schicken und beim Check-in darauf zu achten, dass Jugendlichen der Zugang zu Solarien verwehrt wird.

Sollte das BMUV bei seiner bisherigen Einschätzung bleiben, könnte dies zu härteren Regeln im Umgang mit Solarien in Fitnessanlagen führen.


Über den Autor

Holger Ziegert ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied des BfB-Vorstands. Seit 2008 ist er u. a. als Geschäftsführer und Gesellschafter der AYK Gruppe mit Sitz in Köln aktiv. Zuvor durchlief er Führungs-, Geschäftsführer- und Vorstandspositionen in Unternehmen der Medizintechnik sowie der Kosmetik- und Freizeitindustrie.

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