Fitness, Markt | Autor/in: fM Redaktion |

Positiver Trend: Erste umfassende Studie zu den Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft

Schließungen von Fitnesscentern, Einschränkungen beim Training – die Corona-Pandemie hat die Schweizer Gesundheits- und Fitnessbranche schwer getroffen. Nach gut zwei Jahren Krise ging zwar sowohl die Zahl der Anbieter:innen als auch der Mitglieder zurück. Aber der Trend ist positiv, und so blickt die Branche insgesamt zuversichtlich in die Zukunft. So lautet das Fazit der ersten umfassenden Studie zu den Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft, präsentiert vom Branchenverband swiss active – IG Fitness Schweiz.

Studie zu den Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft

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Die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und swiss active – IG Fitness Schweiz haben erstenmals die Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft erhoben.
  • Mitgliederzahlen, Check-ins und Center-Entwicklung waren während Corona rückgängig.
  • Etwa ein Drittel der Studiobetreiber:innen berichtet von pandemiebedingten wirtschaftlichen Problemen.
  • Die wichtigsten Kennzahlen erholten sich nach dem Wegfall der Beschränkungen im ersten Quartal 2022.
  • swiss active – IG Fitness Schweiz Geschäftsführer Roger Erni betont die wichtige Rolle der Branche als Dienstleister in der Gesundheitsprävention, dies hätten mittlerweile auch die Behörden erkannt.

Los geht's! Die Hintergründe und Detailinformationen:

Zusammen mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) hat swiss active – IG Fitness Schweiz zum ersten Mal die Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft erhoben. Resultat ist eine repräsentative quantitative Studie, die Markttransparenz schafft.

Entwicklung seit 2019

Stichtag war der 31. Dezember 2021. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gesundheits- und Fitnesscenter in der Schweiz unter Einhaltung bestimmter Corona-Regelungen wie etwa die Zertifikatspflicht geöffnet.

Um die Entwicklung der Branche während der gesamten Pandemiezeit abzubilden, wurden Vergleichswerte von Ende Dezember 2020 und auch der Vor-Krisen-Wert von Ende Dezember 2019 herangezogen. (Lesen Sie auch: 'Schweizer Fitness-Wirtschaft 2021')

Das Resultat lässt keine Zweifel aufkommen: Die Corona-Krise hat die Gesundheits- und Fitnessbranche in der Schweiz hart getroffen. Alle wesentlichen Kennzahlen wie Mitgliederzahlen, Check-ins oder Center- Entwicklungsanken.

Pilates, Yoga & Aerobic rückläufig

So fiel zum Beispiel die Zahl der Betreiber:innen und Anbieter:innenvon Ende 2019 bis Ende 2021 um gut sechs Prozent auf knapp 1300. Am stärksten vom Rückgang betroffen waren die Anbieter:innen einzelner Kurse und Methoden wie Pilates, Yoga oder Aerobic.


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Ihre Zahl fiel von 806 auf 751, was einem Minus von 6,8 Prozent entspricht. Die Zahl kleiner Fitnesscenter reduzierte sich lediglich um fünf Betriebe, das macht allerdings bereits 4,2 Prozent aus. Kettenbetreiber:innen litten weniger, die Zahl der von Ketten betriebenen Center reduzierte sich nur um vier auf 432 Standorte, was weniger als ein Prozent ausmacht.

Selbständige Fitnesscenter litten am stärksten

Im selben Zeitraum hat die Branche knapp 18 Prozent an Mitgliedern verloren. Da für Ende 2019 keine Segmentdaten vorliegen, lässt sich nur im Vergleich zu Ende 2020 bis Ende 2021 feststellen, wo der Mitgliederschwund am größten war.


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Mit einem Minus von 15,7 Prozent litten die kleinen selbständigen Center in der Krise am stärksten. Doch die Ketten und die Kurs- und Methodenanbieter:innen verloren mit je knapp zwölf Prozent ebenfalls stark an Zuspruch.

Für die Branche positiv ist, dass von Ende 2021 bis zum Ende des ersten Quartals 2022 mit einem Plus von 2,2 Prozent eine leichte Erholung der Mitgliederzahlen zu verzeichnen war. Jene, die in der Krise am stärksten gelitten haben scheinen nun auch am meisten von der Trendumkehr zu profitieren.

Ihre Mitgliederzahl stieg in den ersten drei Monaten 2022 um 6,3 Prozent. Ebenfalls überdurchschnittlich profitierten die Ketten mit 3,8 Prozent, während Kurs- und Methodenanbieter:innen mit einem Plus von 0,7 Prozent lediglich von einer geringen Erholung berichten.

Anbieter:innen kämpften mit wirtschaftlichen Problemen

Dazu passt, dass im Befragungszeitraum 30 Prozent der Anbieter:innen ihre wirtschaftliche Situation als „eher schlecht“ einstuften. Allerdings gibt es dazu keine Zahlen pro Segment. 60 Prozent der Anbieter:innen sehen sich wirtschaftlich auf Kurs (Lage ist „gut“ oder „eher gut“). 86,7 Prozent gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird.

Für den coronabedingten Umsatzrückgang fehlen die Segmentzahlen ebenfalls: Insgesamt setzte die Branche im ersten Corona-Jahr 2020 jedoch 18,9 Prozent weniger um (nach einem positiven Start im ersten Quartal). 2021 betrug das Umsatzminus noch 8,8 Prozent.

Ende 2021 waren 11,9 Prozent der Schweizer Bevölkerung Mitglied bei Anbieter:innen der Fitnessbranche. Ihr Durchschnittsalter lag bei 40 Jahren. Dieser recht niedrige Altersdurchschnitt ergibt sich insbesondere aufgrund von Kündigungen/fehlender Vertragserneuerung bei den älteren Mitgliedergruppen, die aufgrund der Corona-Krise häufig mit Ängsten zu kämpfen hatten und dem Training fernblieben.

Trainingshäufigkeit stieg wieder

Corona hat die Trainingshäufigkeit allerdings bei allen Altersgruppen negativ beeinflusst. Nach dem Wegfall der Beschränkungen wurde wieder häufiger trainiert.


„Die Fitnessbranche nimmt in der Gesundheitsprävention eine wichtige Rolle ein.“
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Roger Erni, Geschäftsführer swiss active – IG Fitness Schweiz


Erni weiter: „Gerade in der Corona-Zeit haben das auch die Behörden erkannt. Deshalb freuen wir uns, dass die Branche nach schwierigen Zeiten wieder optimistischerin die Zukunft blicken darf.“


„Wichtige Kennzahlen entwickeln sich wieder positiv – ein klares Indiz dafür, dass die Menschen wieder trainieren wollen!“
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Prof. Dr. Sarah Kobel, Abteilungsleiterin Marktforschung DHfPG


„Gerade die älteren Mitglieder aber brauchen hier Unterstützung durch die Betreiber der Fitnesscenter, um bestehende Sicherheitsbedenken abzubauen und den Wiedereinstieg ins Training auch aus motivationaler Sicht zu schaffen“, fügte Sarah Kobel hinzu, „wenn dies gelingt, entsteht eine Win-win-Situation für die Branche als solche und für die Gesundheit der Mitglieder.“

Eckdaten-Studie bestellen

Die gesamte Eckdaten-Studie zur Schweizer Fitness-Wirtschaft 2022 erhalten Sie ab Mittwoch, 7. September 2022, per E-Mail-Anfrage an info@swissactive.ch.

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