Fitness, Gesundheit, Management | Autor/in: Carolin Schmidt |

Hygienestandards als Vorteil im Wettbewerb

Die BSA-Zert bietet Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt die Möglichkeit, sich ihre Qualität durch Zertifizierungen offiziell bestätigen zu lassen. Mit den insgesamt vier Zertifizierungsprogrammen können Betriebe die gesetzlichen Anforderungen an Personal erfüllen und ebenfalls auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingehen. Besonders die Hygienezertifizierung hat sich seit der Corona-Krise als wichtiges Qualitätssiegel herausgestellt.

Alle wichtigen Informationen zur BSA-Zert

mfhc: Herr Kröger, mit welchem Ziel wurde die BSA-Zert 2012 gegründet?

Lars Kröger: Am 1. Januar 2012 trat die UV-Schutzverordnung für den Betrieb von UV-Bestrahlungsgeräten in Kraft, von der neben den klassischen Solarienanbietern auch viele Fitnessstudios mit Solarien betroffen waren. (Lesen Sie auch: 'Gefahrlose Bräune')

Einige Monate davor gab es allerdings noch keine Stelle, die das erforderliche Akkreditierungsverfahren zur Personenzertifizierung nach der UVSV bei der DAkkS, der deutschen Akkreditierungsstelle, erfolgreich abgeschlossen hatte. Die BSA-Akademie wurde deshalb von Branchenmitgliedern um die Absolvierung der Akkreditierung und um die Qualifizierung des Personals gebeten.

Warum heißt es „unabhängige Zertifizierungsstelle“ und wieso sind solche Institute ein wichtiger Teil des Zweiten Gesundheitsmarktes?

Bei dem Akkreditierungsverfahren und den jährlichen Überwachungen durch die DAkkS ist die Unabhängigkeit Grundvoraussetzung. Die Zertifizierungsstelle muss eine Analyse der Unabhängigkeit erstellen, diese regelmäßig überprüfen und gegenüber der DAkkS nachweisen.


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Solche Zertifizierungsstellen wie die BSA-Zert ermöglichen es Unternehmen, u. a. gesetzliche Anforderungen an Personal wie die „Fachkunde EMF“ zu erfüllen und sich die Einhaltung offizieller Qualitätsstandards neutral und somit glaubhaft bestätigen zu lassen.

Wenn sich z. B. eine Physiopraxis für die Hygienezertifizierung entscheidet, was passiert dann? Mit welchem Aufwand und welchen Kosten muss gerechnet werden?

Die Physiopraxis trägt mithilfe einer Checkliste, Infos und Musterbeispielen alle notwendigen Unterlagen zusammen und lädt sie in einer Cloud hoch. Anschließend startet die Begutachtung. Die praktische Umsetzung wird in einem Videotelefonat oder ggf. vor Ort geprüft.


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Sind die geforderten Punkte erfüllt, erhält das Unternehmen ein Zertifikat sowie ein digitales Logo und auf Wunsch ein kostenfreies Erklärvideo zur Zertifizierung – mit integriertem Unternehmenslogo – zur freien werblichen Nutzung. Der Aufwand ist aufgrund der Mustervorlagen überschaubar und bei Fragen steht das Team der BSA-Zert gern zur Verfügung. Die Zertifizierung kostet lediglich 29,90 EUR/netto im Monat.

Bleiben wir beim Beispiel der Hygienezertifizierung. Worin liegen die Vorteile einer solchen Zertifizierung speziell auch für Physiopraxen?

Eine Hygienezertifizierung lohnt sich für alle Einrichtungen, die sich positiv von den Mitbewerbern absetzen möchten. Die Praxis zeigt mit dem nach erfolgreichem Abschluss ausgestellten Zertifikat und Siegel, dass sie normierte Hygienestandards erfüllt, die regelmäßig überwacht werden.

Die Zertifizierung wird so zum entscheidenden Qualitäts-, Marketing- und Imagevorteil gegenüber Mitarbeitenden, Kunden, Kooperationspartnern und Interessierten. Gerade für Physiopraxen mit ihrer körperbetonten Dienstleistung ist die Zertifizierung eine vertrauensbildende Maßnahme gegenüber den Kundinnen und Kunden.

Welche Themen beinhaltet die Hygienezertifizierung?

Im Rahmen der Hygienezertifizierung werden Themen wie Reinigung und Desinfektion, Betriebs-, Personal- und Kundenhygiene sowie Sicherheitsaspekte im Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln abgedeckt und in einem speziell auf das Unternehmen abgestimmten Hygieneplan zusammengefasst. (Auch lesenswert: 'Gesundheit & Lebensqualität')

Die Zertifizierung berücksichtigt somit alle relevanten Unternehmensbereiche. Dies ist wichtig, um stets hygienisch einwandfreie Voraussetzungen im gesamten Betrieb gewährleisten zu können.

In der Hygienenorm wird auch eine für die Hygiene beauftragte Person im Betrieb erwähnt. Was hat es damit auf sich?

Die Hygienenorm setzt voraus, dass eine für die Hygiene beauftragte Person im Betrieb ernannt wird. Diese muss über das gültige Zertifikat „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ oder eine vergleichbare Qualifikation verfügen.

Dazu absolviert sie den gleichnamigen Online-Lehrgang der BSA-Akademie und erhält praktische Hilfestellungen und Vorlagen zur Erstellung eines umfassenden betrieblichen Hygienekonzeptes.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ist die Person in der Lage, die Unternehmensleitung in Hygienefragen zu beraten und Ansprechperson für die Belegschaft zu sein.

Wer entscheidet über den Inhalt neuer Zertifizierungsprogramme und deren Aufnahme ins Angebotsportfolio?

Die Inhalte unserer Zertifizierungen ergeben sich in der Regel aus gesetzlichen Forderungen, wie bei den Programmen „Fachkraft UVSV“ und „Fachkunde EMF“ oder deutschen sowie internationalen Normen. Bei der Studiozertifizierung „ZertFit“ sind es die Normen DIN 33961 und DIN EN 17229. Gibt es keine gesetzliche Regelung oder passende Norm für ein Thema, werden die Anforderungen in einem Team aus Fachleuten erarbeitet.


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Die Anregungen für neue Zertifizierungsprogramme erhalten wir z. T. direkt aus der Branche. So war während der Corona-Pandemie z. B. der Wunsch nach ebendieser Hygienezertifizierung groß.

In letzter Instanz entscheidet der Lenkungs- und Programmausschuss der BSA-Zert über die Aufnahme von neuen Zertifizierungsprogrammen.

Warum entscheiden sich Unternehmen häufig auch für mehrere Zertifizierungen?

Das hat mehrere Gründe. Es gibt Betriebe, die Zertifizierungen beispielsweise als vertrauensbildende Maßnahme gegenüber den Kunden absolvieren. Andere nutzen Zertifizierungen, um größeren Betrieben im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auf Augenhöhe zu begegnen, weil Zertifizierungen dort üblich sind.

Hinzu kommt die Erfüllung von gesetzlichen Forderungen. Zudem sind Kombinationen bei der BSA-Zert preislich attraktiv, was sicherlich auch ein Argument ist.


Über den Interviewpartner

Lars Kröger: Leiter der BSA-Zert


Mehr Infos zur Hygienezertifizierung erhalten Sie auf der Website oder unter Tel.: +49 681 6855 330.


Diesen und weitere Artikel finden Sie in der mfhc 01/2023 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.

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