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Volker Lichte im Interview: „Es war ein sehr erfolgreiches Sportjahr!“

Professionelle Athletinnen und Athleten sind dem Breitensport im Bereich Training immer etwas voraus. Trainingsmethoden oder -geräte, die sich für Top-Athleten als besonders effektiv erweisen, finden ihren Weg in die Studios und Erfolge im Spitzensport haben positive Auswirkungen auf die Trainingsmotivation der Menschen. Wie erfolgreich war das Jahr 2023 für den deutschen Spitzensport? Nach welchen Kriterien wird sportlicher Erfolg definiert? Antworten gibt Volker Lichte, Matrix-Key-Account-Manager Performance und Sport, der mehrere deutsche Auswahlteams betreut und mit Trainingsgeräten ausstattet.

Volker Lichte im Interview

fM: Volker, du bist in vielen Sportarten sehr nah dran. Wie würdest du das Sportjahr 2023 einordnen, wenn du das Abschneiden deutscher Athleten und Nationalmannschaften resümierst?

Volker Lichte: Diese Frage gehört zu denen, auf die es ganz viele Antworten geben kann, weil es so viele individuelle Perspektiven gibt. Bezogen auf unsere Partner kann ich nur sagen: Es war ein sehr erfolgreiches Sportjahr!

Januar: Deutschland wird Hockeyweltmeister. April: Deutschland wird Eishockeyvizeweltmeister. September: Deutschland wird Basketballweltmeister. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass deutsche Mannschaften in diesen Sportarten je so erfolgreich waren – noch dazu in einem Jahr.

Das Vorrundenaus des Frauenfußballteams und der U-21-Herren tut dem keinen Abbruch. Niederlagen gehören zum Sport und es geht jetzt darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die Einzelsportler, die wir mit Matrix-Geräten ausstatten, die ich betreuen darf, die auf dem Weg zu Welt- und Europameisterschaften oder Olympischen Spielen sind, erleben durch Verletzungen, aber eben auch durch bittere Niederlagen immer wieder Rückschläge. Aber sie wachsen daran genauso wie durch Siege. Sie investieren das absolute Maximum an Zeit und an Aufwand, ob es jetzt im Kanusport ist, im Boxen oder im Tischtennis – der Weg zum Erfolg ist sehr lang.


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Die Entlohnung der Sportlerinnen und Sportler, sprich das föderale deutsche Fördersystem, ist nicht auf zeitgemäßem Niveau. Andere Länder sind hier seit einigen Jahren effizienter und bauen ganz gezielt Leistungszentren auf. Hier gilt es anzusetzen und die Förderung unserer Sportler zu verbessern.

Im Januar sind die deutschen Männer im Hockey überraschend Weltmeister geworden. Die Honamas zählten nicht zu den Favoriten, aber haben sich in den K.-o.-Spielen nach Rückständen immer wieder zurückgekämpft und das WM-Turnier in Indien gewonnen. Wie bewertest du diesen Erfolg?

Darüber habe ich mit einigen Nationalspielern gesprochen. Timur Oruz hat den Weg der Mannschaft durch das Turnier sehr gut beschrieben. Er sagte, dass es den Honamas gelungen sei, ein richtiges Team zu formen. Spieler und Staff waren eine Einheit und haben am selben Strang gezogen. Rückschläge haben sie als positive Herausforderungen angenommen und bewältigt.

Die Basketballer haben im September die vielleicht größte Überraschung geliefert. Welche Faktoren waren für dich ausschlaggebend für diesen Erfolg?

Hier möchte ich einen der Basketballweltmeister zitieren. Johannes Thiemann von Alba Berlin hat mir dazu kürzlich gesagt, dass für ihn der Erfolgsfaktor war, dass die Mannschaft in den letzten Jahren viele Ups und Downs hatte und dadurch als Team wirklich zusammengewachsen ist. Die Basketballer haben füreinander gespielt, füreinander gekämpft. Der Unterschied zum DBB-Team von vor drei Jahren ist für Johannes, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel ausgerufen und dem alles untergeordnet haben – vor allem die Egos. So haben Sie als Mannschaft funktioniert. Das Teamplay hat definitiv den Ausschlag gegeben.

Du betreust viele Nationalmannschaften und Spitzensportler seit vielen Jahren und hast engen Kontakt zu internationalen Spitzentrainerinnen und -trainern. Welche Entwicklung hat das Training im Spitzensport in dieser Zeit genommen?

Das Training ist individueller geworden. Der Trend geht hin zu großen Trainerteams mit vielen Spezialisten. Die Amerikaner haben uns das vorgemacht. Ich erlebe Bundesligavereine mit teilweise zehn bis 14 Trainern im Athletiktraining oder im Fitnesstrainerteam. Da gibt es den Head of Performance, den Athletiktrainer Spiel, den Athletiktrainer Kraft, den Datenanalysten, den wissenschaftlichen Mitarbeiter und natürlich auch Physiotherapeuten und Rehatrainer. Diese Entwicklung findet sich bei Männern und Frauen gleichermaßen. Es geht darum, komplett differenziert alle Trainingsphasen optimal abzudecken. Individuelle Betreuung ist ein Trend der im Leistungssport zu sehen ist.

Ein Bereich, der sich 2023 immer mehr etabliert hat, ist der Bereich „Return to Sport“. Spielerinnen und Spieler, die verletzt sind, werden wieder ans Team herangeführt. In diesem Bereich sind bei Matrix die Magnum Glute Ham Bench, an der mit hoher Qualität die Hamstrings und der Rückenstrecker trainiert werden, und die Versa Medical Linie 2023 komplett steil gegangen – in den Bundesligavereinen und bei den Nationalteams.

Siehst du aktuell Innovationen oder Trainingstrends – z. B. einen wissenschaftlichen Ansatz oder bevorzugte Geräte –, die sich im Spitzensport abzeichnen und das Potenzial haben, sich zu etablieren?

Regeneration wird im Spitzensport immer wichtiger und gehört zu einem ganzheitlichen Training. Die Zeiten zwischen Spielen oder Wettkämpfen sind geprägt durch lange Reisen, Strapazen und Stress. Den Athletiktrainern, den Teams sowie Sportlerinnen und Sportlern Lösungen für eine schnelle Regeneration anzubieten, ist eine meiner Hauptaufgaben. Es spricht für sich, dass Regeneration häufig in der Verantwortung der Athletiktrainerinnen und -trainer liegt.

Matrix hat hierfür z. B. den Circ Massagesessel und weitere Massageprodukte im Portfolio, die inzwischen von nahezu allen Nationalteams genutzt werden und auch in Vereinen sehr gefragt sind. Die Trainer möchten den Sportlern verschiedene Optionen zur Auswahl anbieten. Das schließt die Themen Schlaf, Ernährung, Säure-Basen-Haushalt u. v. m. mit ein.

Inwiefern kann die Fitness- und Gesundheitsbranche von diesen Trends profitieren? Was würde es dafür brauchen?

Meine Erfahrung ist, dass erfolgreiche Athletiktrainer eine sehr hohe Sozialkompetenz haben. Die fachliche Kompetenz ist vorausgesetzt. Aber die, die am erfolgreichsten mit ihren Spielerinnen und Spielern arbeiten, das sind die, die sich auf die Spieler einstellen, um sie optimal motivieren zu können. Das ist auch eine Herausforderung für jeden Trainer und jede Trainerin im Studio und darauf sollte viel Wert gelegt werden. Die Sozialkompetenz in der Betreuung ist ein Erfolgsfaktor und sollte bei der Auswahl der Trainer und beim Training beachtet werden.

Ein Trend aus dem Spitzensport, von dem die Fitness- und Gesundheitsbranche eindeutig profitieren kann, ist der ganzheitliche Ansatz. Wenn man das Thema Gesundheit angeht, dann gehört zur Fitness auch die Regeneration. Ebenso wie im Spitzensport können Studios mit Experten oder Räumen für Mental Health, Mindset oder auch Schlaf arbeiten. Stressmanagement und Resilienz sind heute ganz klar gesundheitsrelevant und darüber hinaus auch neue Wege, den Menschen einen Zugang zum Fitnesstraining zu geben.

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Über den Interviewpartner

Volker Lichte, Matrix-Key-Account-Manager Performance und Sport

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