Fitness, Gesundheit, Markt | Autor/in: Florian Schmidt |

DKV-Report 2023: Bewegungsmangel und Stress weiter auf dem Vormarsch

Der neue DKV-Report 2023 zeigt eine Reihe besorgniserregender gesundheitlicher Entwicklungen: Die Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr immer länger und weniger als 4 von 10 Befragten erreichen die kombinierten WHO-Bewegungsempfehlungen für regelmäßige Ausdauer- und Muskelaktivität. Die Ergebnisse zum psychischen Wohlbefinden sind ebenfalls beunruhigend. Um dieser Negativspirale entgegenzuwirken, braucht es mehr Prävention und eine gezielte Bewegungsförderung.

DKV-Report 2023 zeigt zunehmenden Bewegungsmangel und akuten Präventionsbedarf auf

Bereits zum siebten Mal haben die DKV Deutsche Krankenversicherung AG und die Deutsche Sporthochschule Köln das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen untersucht und kommen zu alarmierenden Ergebnissen.


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Jede/r Deutsche sitzt durchschnittlich 9,2 Stunden am Tag und damit noch einmal eine halbe Stunde mehr als während der Pandemie (2021: 8,7). Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar mehr als 10 Stunden.

Bewegungsmangel und ungesunde Lebensführung

Noch nicht einmal jeder Fünfte erfüllt die Kriterien eines gesunden Lebensstils: Nur 17 Prozent der Befragten erreichen den Benchmark für ein rundum gesundes Leben in allen fünf Lebensbereichen: körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden.

„Die Ergebnisse des DKV-Reports zeigen deutlich: Die Deutschen lassen ihre Gesundheit sitzen. Nicht einmal jeder fünfte Deutsche erfüllt die Kriterien für ein gesundes Leben. Als Krankenversicherer sehen wir, welche negativen Folgen ein ungesunder Lebensstil hat“, fasst Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse zusammen.


Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Regeneration sind neben Nichtrauchen und sozialen Kontakten, die besten Zutaten für ein gesundes Leben.“
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Dr. Clemens Muth – Vorstandsvorsitzender der DKV


Besonders kritisch sei, dass viel zu wenige Deutsche die Mindestempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Bewegung und Muskeltraining erreichen. So erfüllen nur 38 Prozent die kombinierten Bewegungsempfehlungen von Ausdauer- und Muskelaktivität. (Jetzt lesen: 'WHO warnt vor Bewegungsmangel')

Dabei gelten ausreichende Bewegung im Alltag sowie ein strukturiertes Ausdauer- und Muskeltraining zu den wertvollsten und effektivsten Strategien gegen viele chronische Lebensstil-Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf- sowie verschiedene Krebs-, muskuloskelettale (z.B. Arthrose, Osteoporose) und auch psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depression.

Zunehmender Stress und psychische Belastungen 

Ebenfalls erreichen mehr als die Hälfte der Befragten den Benchmark Stress – trotz einer Verbesserung zu 2021 – weiterhin nicht. (2023: 48 Prozent, 2021: 40 Prozent). 28 Prozent empfinden die Stressbelastung als hoch beziehungsweise sehr hoch. Letzteres ist vor allem bei Frauen (32 Prozent) stärker ausgeprägt als bei Männern (25 Prozent). (Auch lesenswert: 'Stress im Fokus: BGM immer wichtiger')

Das Alter spielt eine entscheidende Rolle: Die Menschen in der sogenannten „Rushhour des Lebens“, im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, erreichen bei der Auswertung nach Altersgruppen am wenigsten häufig den Benchmark Stress.

In der Lebensphase in der Beruf, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen häufig aufeinandertreffen, bleibt wenig Zeit, um die Stressbelastung zu kompensieren. Deshalb ist es nicht überraschend, aber umso alarmierender: Nur 35 Prozent der 30- bis 45-Jährigen erreichen den Benchmark Stress und nur 10 Prozent führen ein rundum gesundes Leben.


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Der durchschnittliche Wert des subjektiven Wohlbefindens unter den Teilnehmenden des diesjährigen DKV-Reports liegt bei 62 von 100 möglichen Prozentpunkten (Frauen 61, Männer 64).

Jeder vierte Befragte gibt jedoch mit weniger als 50 Prozentpunkten ein niedriges subjektives psychisches Wohlbefinden an; ein Wert, der von Wissenschaftlern nicht nur als kritisch eingestuft wird, sondern auch als erster Hinweis für die Entwicklung einer Depression angesehen werden kann.

Mehr Prävention und gezielte Bewegungsförderung  

Angesichts dieser Ergebnisse sei es laut den Studienverantwortlichen deshalb umso wichtiger, dass man der zunehmenden körperlichen Inaktivität mit mehr Bewegung, gezieltem Muskel-Training und ganzheitlichen Präventionsstrategien aktiv begegnet.

Die mehr als 9.100 deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen sind dabei ein starker Partner und bieten optimale Trainingsbedingungen, eine professionelle Betreuung sowie individuelle Lösungen, um sich körperlich und mental rundum fit und gesund zu halten.

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