mfhc: Als es nach dem Schulabschluss um die weitere berufliche Zukunft ging, haben Sie sich für den B. A. Gesundheitsmanagement entschieden. Was hat sie besonders gereizt?
Annika Birringer: Nach dem Abitur war ich unsicher, was ich machen will, und ging erstmal für ein Jahr nach Norwegen. In dieser Zeit hatte ich Kontakt zu einer ehemaligen RiVita-Mitarbeiterin, die dort gerade Gesundheitsmanagement studierte. Wir unterhielten uns darüber und als ich mich näher damit beschäftigte, merkte ich, dass der Studiengang auch zu mir gut passen würde – besonders, weil ich sportlich bin und Themen wie Gesundheit, Ernährung und Entspannung mich interessieren.
Noch während meines Auslandsaufenthalts stellte ich den ersten Kontakt zu Christoph her. Nach einem Skype-Gespräch, das sich wie ein Bewerbungsgespräch anfühlte, entschied ich mich für den Studiengang – und es passte perfekt!
Was waren für Sie die größten Vorteile des dualen Studiensystems der DHfPG, das aus Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen und einer betrieblichen Ausbildung besteht?
Annika Birringer: Für mich war klar: Ich wollte nicht nur studieren, sondern Arbeiten und Lernen miteinander verbinden. Genau das hat mich am dualen Studium so gereizt. Besonders cool fand ich, jeden Tag im Betrieb zu sein und parallel zu studieren. Als ich mit 19 oder 20 bei RiVita anfing, war ich noch sehr schüchtern, bin aber schnell in meine Aufgaben hineingewachsen. Christoph gab mir von Anfang an viel Eigenverantwortung, sodass ich früh eigenständig arbeiten konnte. Das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden, war natürlich klasse!
Was waren Ihre Aufgabenfelder während des dualen Studiums bei RiVita?
Annika Birringer: Meine Aufgaben waren vielfältig: Ich arbeitete auf der Trainingsfläche, betreute Kunden, gab Rehasport- und später Präventionskurse nach Paragraf 20 SGB V. Zudem war ich im Entspannungsbereich, im Eins-zu-eins-Training und in Anamnesegesprächen aktiv.
Über die Interviewpartner
Auch Verkaufsgespräche gehörten dazu – also alles, was auch im Studium in der Theorie abgedeckt wird. Zusätzlich unterstützte ich im Marketing, etwa bei der Erstellung von Social-Media-Grafiken mit Canva.
Herr Trampert, Sie sind Betreiber des RiVita. Welche Dienstleistungen bieten Sie an?
Christoph Trampert: Ich habe RiVita 2009 gegründet, nachdem ich selbst 2006 mein duales Studium in Fitnessökonomie an der DHfPG abgeschlossen hatte. Durch meine Arbeit in saarländischen Fitnessstudios kannte ich den Bedarf an Betreuungsangeboten für Menschen mit gesundheitlichen Indikationen. Deshalb spezialisierten wir uns als Gesundheitsstudio. Unser Fokus liegt auf medizinischer Fitness mit einer Kundschaft über 60 Jahren.
Insgesamt beschäftigen Sie rund 20 Mitarbeitende sowie eine dual Studierende des dualen Bachelor-Studiengangs Gesundheitsmanagement. Was sehen Sie als besondere Pluspunkte bei der Zusammenarbeit mit dual Studierenden der DHfPG an?
Christoph Trampert: Ich habe zum einen selbst positive Erfahrungen als ehemaliger Student der DHfPG gesammelt. Nach meinem dualen Studium in Fitnessökonomie machte ich mich mit 26 schließlich selbstständig, da ich das nötige Wissen dafür hatte. Zum anderen macht es mir großen Spaß, junge Menschen weiterzuentwickeln.
Was sind für Sie die größten Vorteile des dualen Studiensystems der DHfPG? Haben Sie etwas als besonders herausfordernd angesehen?
Christoph Trampert: Da dual Studierende von Anfang an 35 Stunden pro Woche im Betrieb sind, können sie nach sechs bis neun Monaten bereits 70 bis 80 Prozent der täglichen Aufgaben eigenständig bewältigen – eine große Erleichterung für uns. Gleichzeitig merkt man als Arbeitgeber, dass die junge Generation andere Ansprüche hat, was Flexibilität erfordert. Aber Anpassungsfähigkeit ist im Fitnessbereich essenziell – auch für uns Unternehmer.
Welche Vorteile sehen Sie gerade für Unternehmen der Gesundheitsbranche, wenn diese verstärkt auf dual Studierende setzen?
Christoph Trampert: Der Fachkräftemangel ist da. Wir haben durch das Einsetzen von dual Studierenden die Möglichkeit, unseren eigenen Fachkräftemangel zu beseitigen: Wir streben eine langfristige Zusammenarbeit an – im besten Fall schaffen wir es, dass die Studierenden auch nach Abschluss bleiben und ihren Karriereweg bei uns fortsetzen, gern auch mit einem Master-Studium.
Annika Birringer: Ich denke, ein großer Vorteil für die Unternehmen ist, dass die dual Studierenden von Anfang an in den Betrieb eingearbeitet werden und so das Erlernte direkt umsetzen können. Von Woche zu Woche lernt man als Studierende immer mehr dazu, lernt den Betrieb kennen und die Kunden besser zu verstehen. Dadurch kann man auch direkt agieren.
Welche Beweggründe haben Sie, dual Studierende des Studiengangs Sport- und Bewegungstherapie oder Gesundheitsmanagement einzustellen?
Christoph Trampert: Der Bachelor-Abschluss des Studiengangs Sport- und Bewegungstherapie ermöglicht z. B. die Abrechnungsfähigkeit in der Sportbewegungstherapie, was für uns ein großer Vorteil ist. Früher mussten wir Zusatzqualifikationen während der Ausbildung nachholen – heute sind diese bereits im Studium integriert. Die fachliche Tiefe der Studiengänge ist essenziell für unsere Arbeit mit Patienten. Zudem sind wirtschaftliche und unternehmerische Kompetenzen wichtig – fachliches Know-how allein reicht nicht aus, wenn man es nicht erfolgreich umsetzen kann.
Bringen das duale Bachelor-Studium oder das Master-Studium auch neue Impulse in den Betrieb? Gab es konkrete Vorteile durch den Input der Studierenden?
Annika Birringer: Ja, insbesondere bei Präventionskursen konnten wir vieles umsetzen, wie den Faszienzirkel oder Maßnahmen zur Bewegungsförderung. Zudem haben wir Verkaufsschulungen direkt angewendet. Christoph hält sich immer auf dem neuesten Stand und setzt neue Erkenntnisse, wenn möglich, direkt um.
Was war das schönste Erlebnis, das Sie bisher bei der Zusammenarbeit hatten?
Annika Birringer: Wir hatten viele – ob gemeinsamer FIBO-Besuch oder Workshopteilnahme! Was RiVita aber besonders macht, ist das familiäre Verhältnis sowohl zu den Kunden als auch zu dem Kollegium.
Christoph Trampert: Ja, und die gemeinsamen Feste natürlich.
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