Digital, Gesundheit | Autor/in: Anke Sörensen |

Die CO2-App sorgt für richtiges Lüften

Virologen sind sich einig, dass es die Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) stoppen kann, wenn Räume richtig und ausgiebig gelüftet werden, in denen sich viele Menschen aufhalten. Eine CO2-App soll jetzt dabei unterstützen.

Richtig lüften in Zeiten der Epidemie

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Die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Das Ansteckungsrisiko für den Coronavirus SARS-CoV-2 lässt sich durch die richtige Lüftung geschlossener Räume senken.
  • Als Indikator für eine gute Raumluft gilt die CO2-Konzentration im Raum.
  • Die gesetzliche Unfallversicherung hat eine neue CO2-App entwickelt, die die CO2-Konzentration in Räumen berechnet und daraus Zeit und Frequenz zur Lüftung ableitet.

Los geht's! Die Hintergründe und Detailinformationen:

In geschlossenen Räumen wie Büros und Schulen, aber auch in Fitnessstudios ist regelmäßiges Lüften ein wichtiges Instrument, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu verringern.

In der kalten Jahreszeit, wenn viele Aktivitäten nach drinnen verlagert werden, wird häufiges, gründliches Lüften umso wichtiger. Dabei sollten die Fenster oder Türen komplett geöffnet und nicht nur gekippt werden!

Als ein Indikator für eine gute Raumluft gilt die CO2-Konzentration im Raum. Der allgemein gültige Wert von 1.000 ppm (parts per million, Anteile pro Million) sollte in der Zeit der Epidemie so weit wie möglich unterschritten werden.


 


Was kann die CO2-App?

Die CO2-App (hier zum Download) besteht aus Rechner und Timer. Mit ihr lässt sich die CO2-Konzentration in Räumen berechnen und die optimale Zeit und Frequenz zur Lüftung eines Raumes festlegen. Per Wecksignal erinnert ein Timer daran, wann es Zeit für die nächste Lüftung ist.

Damit ist die von der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGVU) entwickelte App CO2-App ein sinnvolles Hilfsmittel, um durch rechtzeitige Lüftungsintervalle das Risiko einer Übertragung von luftgetragenen Krankheitskeimen (etwa Viren oder Bakterien) zu verringern.


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Warum ist die Raumluft so wichtig?

Wenn sich viele Menschen über längere Zeit zusammen in einem geschlossenen Raum aufhalten, erhöht sich die potenzielle Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Die Übertragung von SARS-CoV-2 erfolgt über Tröpfchen, die beispielsweise beim Sprechen und Atmen ausgeatmet werden.

Aerosole, also winzige Partikel, bleiben über längere Zeit im Raum, reichern sich an und verteilen sich großflächig. Auch über größere Entfernung können sie dann von anderen Menschen eingeatmet werden, selbst wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.

Durch kräftiges Durchlüften wird die belastete Luft verdünnt und die Virenkonzentration sinkt.


 


Wie wird am besten gelüftet?

Normale Luftzufuhr über Fenster und Türen wird als freies Lüften bezeichnet, während Klimaanlagen und Luftreinigungssysteme als technisches Lüften gelten.

Direkte Frischluftzufuhr ist die beste Wahl, je nach Temperatur sollten geschlossene Räume 3 bis 10 Minuten lang, möglichst einmal pro Stunde über Fenster und Türen stoßgelüftet werden.

Klimaanlagen sollten mit frischer Luft von außen arbeiten und nicht im Umluftbetrieb gefahren werden, was die vorhandene Luft nur verwirbelt und als Virenschleuder fungieren kann. Gleiches gilt für Ventilatoren und Heizlüfter. Luftreinigungssysteme brauchen spezielle HEPA-Filter, um dem Coronavirus vorzubeugen, arbeiten aber auch mit der vorhanden Luft.

In Zeiten von Corona gilt deshalb: "Viel Frischluft hilft viel", so Dr. Simone Peters vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA).