AUF EINEN BLICK
- Leidenschaft und Verantwortung: Boris Herrmann erzählt, wie Segeln und Meeresschutz sein Leben prägen.
- Extremer Segelsport: In seinem neuen Buch mit Co-Autor Walter Wüllenweber berichtet er von Grenzerfahrungen während der Vendée Globe 2020/21 und 2024/25.
- Umweltbewusstsein: Boris Herrmann schildert, warum der Schutz der Ozeane für ihn zur Lebensaufgabe wurde.
- Forschung und Kooperation: Erstmals gewährt er Einblicke in ein neues Meeresprojekt mit Forschungsinstituten.
- Inspirierende Lebensgeschichte: 'Die Welt unter meinem Boot' verbindet Abenteuer, Wissenschaft und Nachhaltigkeit.
Wenn Boris Herrmann schreibt, klingt selbst das Dröhnen eines Sturms poetisch. In seinem neuen Buch 'Die Welt unter meinem Boot' (C. Bertelsmann) nimmt der bekannteste deutsche Segler seine Leserschaft mit auf eine Reise, die weit über Regatten und Ruhm hinausgeht. Sie führt hinab in die Tiefen der Ozeane und hinein in ebenso unruhige Zonen unseres Planeten.
'Die Welt unter meinem Boot' ist kein Logbuch
Schon das Vorwort zeigt: Herrmann möchte mehr als nur Logbucheinträge liefern. „Denkt ihr Segler eigentlich jemals darüber nach, was unter eurem Boot ist?“, fragte ihn einst die Ozeanografin Sylvia Earle.
Diese Frage wird zum Leitmotiv des Buches. Und zu einer Art Gewissen. Denn während Boris Herrmann die Meere durchquert, wird ihm klar, dass ihre Oberfläche lediglich die glänzende Haut eines kranken Körpers ist.
Gemeinsam mit seinem Co-Autor Walter Wüllenweber, Journalist und Schriftsteller, gelingt es ihm, Segelsport und Wissenschaft zu verweben. Walter Wüllenweber ist selbst auch Segler. Die beiden erzählen von Hochgeschwindigkeitsyachten, die auf Foils „mehrere Meter über dem Wasser fliegen“, und von der stillen, aber bedrohlichen Wärme unter der Oberfläche, die das Klima verändert.
Nachdem ich fast hundert Jahre auf diesem Planeten gelebt habe, verstehe ich jetzt: Der wichtigste Ort auf der Erde liegt nicht an Land, sondern auf dem Meer.
Sir David Attenborough – britischer Tierfilmer, Naturforscher und Schriftsteller
Das Buch ist zugleich Abenteuerbericht, Forschungstagebuch und ökologischer Weckruf. Boris Herrmann schildert Momente des Rauschs, wenn die acht Tonnen schwere Segelyacht in den Himmel hebt, aber auch die Stunden der Ernüchterung, wenn das Meer zur Mahnung wird.
Weit mehr als nur ein Sportlerporträt
Besonders eindrücklich ist seine Erinnerung an die Fahrt durch die einst unpassierbare Nordostpassage, die nun eisfrei ist: „Trotz der berührenden Schönheit der Natur konnte ich die Arktis in diesem Moment nur als tickende Zeitbombe empfinden.“
Wer das Segeln liebt, muss die Meere schützen.
Boris Herrmann – Extremsegler und Umweltschützer
Mit dieser Mischung aus Faszination und Fassungslosigkeit entfaltet sich eine Erzählung, die weit mehr ist als ein simples Sportlerporträt. Sie zeigt, wie eng Abenteuer und Verantwortung miteinander verbunden sind.
Chronisten eines globalen Dramas
Boris Herrmann, der einst als reiner Wettkämpfer aktiv war, wird zum Chronisten eines globalen Dramas. Dass er dafür keinen moralischen Zeigefinger braucht, liegt am Ton: ruhig, reflektiert und manchmal fast erstaunt über die eigenen Erkenntnisse.
Wenn er schreibt: „Wer das Segeln liebt, muss die Meere schützen“, klingt das weniger wie ein Slogan als wie eine schlichte, überfällige Wahrheit.
Mit vielen Fotos, klaren Fakten und eindringlichen Bildern ist dem Duo ein Buch gelungen, das im Regal von Abenteurern und Umweltschützern gleichermaßen zu Hause ist. Es ist das Porträt eines Mannes, der über das Meer segelt, um es zu verstehen – und vielleicht auch, um sich selbst darin wiederzufinden.
Lesetipps: Zu den beiden anderen Büchern von Boris Herrmann haben wir ebenfalls Buchtipps veröffentlicht: 'Willkommen an Bord' und 'Wieder an Bord'. Klicke auf eines der beiden Bilder, um direkt zum entsprechenden Artikel zu gelangen.
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