Der E-Sport entwickelt sich zum Massenphänomen, bei dem neben den Zuschauerzahlen auch die Preisgelder für die „Zocker“ in die Höhe schießen. Doch ist E-Sport überhaupt Sport?
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Am Wochenende fand in der O2-Arena in London der FIFA eWorld Cup satt, bei dem der beste FIFA-Spieler der Welt gesucht wurde. 20 Millionen Spieler nahmen an der WM-Qualifikation teil und träumten davon, den Titel und ein Preisgeld von 215.000 Euro zu gewinnen. Mosaad Aldossary aus Saudi-Arabien konnte am Ende die Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Für viele stellt sich dennoch weiterhin die Frage, ob E-Sportler auch echte Sportler sind?

E-Sport im Koalitionsvertrag

Der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Saarland, Raphael Schäfer, hat dazu eine ganz klare persönliche Meinung, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet: für ihn ist E-Sport keine Sportart im eigentlichen Sinne. Für ihn gehört zum Sport eine motorische Aktivität, die beim E-Sport nicht gewährleistet sei. Mit dieser Meinung stellt sich der Politiker allerdings gegen den Koalitionsvertrag, den u.a. seine eigene Bundespartei signiert hat. Darin wird verkündet, dass die Regierung plant, den E-Sport „vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ anerkennen zu wollen. Schäfer brachte beim Treffen aller sportpolitischen Sprecher der 16 Landtagsfraktionen von CDU und CSU deshalb im April einen Antrag ein. Seiner Meinung nach entscheidet nämlich nicht die Politik, sondern der autonome Sport über die Anerkennung als Sportart. Die Unionspolitiker erklärten daraufhin die „unabhängige Sportbewegung“ für zuständig. Diese beschäftigt sich inzwischen tatsächlich mit dem Thema E-Sport.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat dafür extra eine Arbeitsgruppe gegründet, die prüfen soll, ob das Spielen von Video- und Computergames nach festgelegten Regeln einen Platz in der Dachorganisation und ihren Verbänden und Vereinen finden könnte.

Weiteres Streitthema: Die Spielinhalte

Ein weiteres Konfliktthema sind gewalttätige Spielinhalte, wie beim Spiel „Counter-Strike“, das mit der expliziten Darstellung von Gewalt oft als Beispiel für „Killer-Spiele“ herangezogen wird. Vor einigen Wochen erst bekriegten sich in Köln Profi-Teams bei einem der bekanntesten Turniere der Szene – der ESL One Cologne – vor rund 15 000 Zuschauern. Es ging um 300.000 US-Dollar.

Wie steht der DOSB zum E-Sport?

Veronika Rücker, Vorstandschefin des DOSB, betont, dass es definitiv im Herbst eine Empfehlung im Umgang mit E-Sport geben wird. Vorher werde sich ausgiebig damit beschäftigt, was für und was gegen eine Anerkennung sprechen würde. „Man kann schon sagen, dass E-Sport mit anderen Sportarten, die unter dem DOSB-Dach vereint sind, eine vergleichbare sportliche Aktivität mit sich bringt“, bekennt Rücker offen. „Im E-Sport sind viele Elemente, die uns als Sport tragen und ausmachen, vorhanden. Man dürfe nicht unterschätzen, was E-Sportler an Training erbringen. Außerdem gebe es Jugendarbeit, Breiten- und Spitzensport“.

"Sind Computerspiel-Zocker richtige Athleten?" – bitte klicken Sie hier für den Aritkel der Saarbrücker Zeitung.

DOSB und E-Sport: Klicken Sie bitte für die Erklärung des DOSB zum Thema E-Sport vom 10.07.2018.

Auführliche Informationen über die EA SPORTS FIFA 18 GLOBAL SERIES bekommen Sie hier.

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