Markt, DSSV | Autor/in: Florian Kündgen |

Hoffnung trotz Pandemie: Anlagenzahl bleibt stabil

Die 'Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft' enthalten den jährlichen Vergleich der regionalen Entwicklung nach Bundesländern. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Die durchschnittliche Anlagenzahl pro 100.000 Einwohner ist weitestgehend gleich geblieben. Die Fitness- und Gesundheitsbranche weist somit eine robuste Infrastruktur vor, die bei der Wiedereröffnung von hohem Nutzen ist. Florian Kündgen, stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V. und Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), hat die regionale Entwicklung auf Detailebene analysiert.

Eckdaten 2021 Analyse von Florian Kündgen, stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V.

Trotz der Entwicklung aufgrund der Corona-Krise ist die durchschnittliche Anlagenzahl pro 100.000 Einwohner nur marginal rückläufig (-0,1 im Vergleich zum Vorjahr). Wie bereits in 2019 verteilt sich mehr als die Hälfte aller Anlagen (54,0 %) auf die einwohnerstärksten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit zusammen mehr als 42 Millionen Einwohnern.

Nordrhein-Westfalen erzielt, bezogen auf die Grundgesamtheit von 9.538 Anlagen im Bundesgebiet, mit 2.138 Anlagen einen Anteil von 22,3 Prozent. Mehr als jede fünfte Anlage steht demnach im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Dahinter folgen Bayern mit einem Anteil von 17,0 Prozent (1.621 Anlagen) und Baden-Württemberg mit 14,7 Prozent (1.401 Anlagen).

Mit Blick auf die Verteilung der Kettenbetriebe auf Länderebene liegen Bremen mit 39,5 Prozent und Berlin mit 27,3 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 22,0 Prozent. Bayern, Brandenburg und Thüringen hingegen liegen hinsichtlich ihres Kettenstudioanteils weit unterhalb des Bundesdurchschnitts.

Mikrostudios sind in Berlin (42,0 %), Bremen (44,2 %) und Hamburg (38,2 %) am stärksten vertreten.

Den größten Anteil an Einzelanlagen verzeichnen Thüringen (59,1 %), Bayern (58,4 %) und Baden-Württemberg (54,9 %). 


 


Höchste Anlagendichte in Hamburg

Der Stadtstaat Hamburg weist mit 16,5 Anlagen pro 100.000 Einwohner wie im Vorjahr die höchste Anlagendichte auf. Bremen und Baden-Württemberg folgen mit jeweils 12,6 und Bayern mit 12,4 Anlagen pro 100.000 Einwohner. Die geringste Anlagendichte erreichen die Bundesländer Sachsen-Anhalt mit 7,1 Anlagen und Thüringen mit 7,9 Anlagen pro 100.000 Einwohner.

Alle neuen Bundesländer liegen unter dem Bundesdurchschnitt von 11,5 Anlagen pro 100.000 Einwohner. Mit Ausnahme von Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen alle westdeutschen Bundesländer über dieser Kenngröße. In den fünf ostdeutschen Flächenländern kommen rein rechnerisch jeweils mehr als 10.000 Einwohner auf eine Anlage, in Hamburg sind es gerade einmal 6.076.


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Infrastruktur gut aufgestellt

Abschließend lässt sich feststellen, dass wir – zumindest was die Anlagenzahl pro 100.000 Einwohner angeht – derzeit keine größeren Einbrüche zu verzeichnen haben. Zudem wurden der Schließungszeitraum und die Förderhilfen von vielen Betreibern dazu genutzt, Investitionen in Geräteparks, Digitalisierung, Renovierungen, aber auch in Hygiene- und Sicherheitskonzepte zu tätigen. Die Fitness- und Gesundheitsbranche zeigt sich in ihrer Infrastruktur gut und zukunftsfähig aufgestellt, was insbesondere für die Wiedereröffnung von hohem Nutzen ist.


 


Fazit

Trotz aller negativen Auswirkungen aufgrund der Corona-Pandemie, wie dem Umsatz- oder Mitgliederrückgang, zeigt sich, dass die Infrastruktur der Fitness- und Gesundheitsanlagen im Jahr 2020 keinen größeren Schaden genommen hat. Gründe hierfür sind die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, die Hilfsprogramme des Bundeswirtschaftsministeriums und vor allem das Engagement der Unternehmer, die ihren Kopf – trotz eines weiteren Lockdowns – nicht 'in den Sand' stecken.

Das gibt Hoffnung, denn wir haben somit in der Fitness- und Gesundheitsbranche weiterhin eine grundsolide Infrastruktur, die den Betreibern bei der Wiedereröffnung von hohem Nutzen sein wird. Ich ermuntere jeden Einzelnen weiterhin dazu, auch wenn es nach dieser langen Periode der behördlich angeordneten Schließungen schwerfällt, sich für sein Unternehmen und die Branche einzusetzen. Wir als DSSV unterstützen Sie dabei. 


 

Über den Autor

Florian Kündgen ist stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V. Des Weiteren arbeitet er als Dozent für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Als freier Mitarbeiter ist er im Bereich Unternehmensbewertungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fitness- und Gesundheits-Anlagen sowie im Bereich der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung tätig.

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