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Lebensmittelallergien und die Rolle der Psyche

Die Zahl der Lebensmittelallergien in der Bevölkerung scheint anzusteigen. Eine aktuelle Studie aus Neuseeland zeigt, welche Rolle hier die „Big Five“ Persönlichkeitsmerkmale spielen.

Gemessen an der Vielzahl von Allergiker-Produkten in deutschen Supermärkten drängt sich der leise Verdacht auf, dass eine Vielzahl der Bevölkerung an einer Lebensmittelallergie leidet. Aber ist dem wirklich so?

Aktuelle Ergebnisse der Techniker Krankenkasse zeigen, dass 82 Prozent der Befragten keine Lebensmittelallergie bzw. Lebensmittelunverträglichkeiten aufweisen und somit Gluten, Lactose, Histamin etc. durchaus vertragen. Die persönliche Selbsteinschätzung vieler Betroffener weicht oftmals deutlich vom tatsächlichen Vorliegen einer Lebensmittelallergie ab. Der wahrgenommene Anstieg von Lebensmittelallergien ist auch der erhöhten Aufmerksamkeit und dem Hype um solche Produkte geschuldet. Viele Deutsche kochen gesünder und ernähren sich bspw. auch ohne Zöliakie bewusst glutenfrei. Welche Rolle spielt aber die Psyche bei tatsächlich betroffenen Allergikern?

Eine Studie der Universität Otago in Neuseeland hat kürzlich untersucht, inwieweit die fünf Persönlichkeitsmerkmale Extraversion, Offenheit, Neurotizismus, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit einen Einfluss im alltäglichen Umgang mit einer Lebensmitteallergie haben. Insgesamt 108 Probanden füllten über zwei Wochen täglich eine Online-Befragung mit Fragen zur Häufigkeit auftretender Probleme, Stimmungsschwankungen und dem persönlichen Stresslevel aus.

Interessanterweise konnte das Merkmal „Offenheit“ signifikant häufiger mit Allergieproblemen und abgeschlagener Stimmung im Alltag in Verbindung gebracht werden. Das ist durchaus überraschend, denn bisher wurde eher davon ausgegangen, dass neurotische Menschen hier eher betroffen seien.

Weitere Informationen: Lebensmittelallergien

Universität Otago, Neuseeland: Studienergebnis

TK Studie: So issst Deutschland