Fitness, Gesundheit | Autor/in: David Köndgen |

Kardiologische Studie: Ausdauersport hilft bei der Regeneration von Herzmuskelzellen

Schäden am Herzmuskel galten bislang als irreversibel. Da sich etwa nach einem Herzinfarkt kaum neue Muskelzellen bilden, führt dies zu vielen Todesfällen. Nun ist Wissenschaftlern womöglich ein Durchbruch gelungen. Denn ein Team um die Heidelberger Kardiologin Dr. med. Carolin Lerchenmüller bewies mit Untersuchungen an Mäusen: Ausdauersport steigert die Zahl neu gebildeter Herzmuskelzellen. Für diese Forschung erhielt Lerchenmüller kürzlich den mit 10.000 Euro dotierten Präventionspreis der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM). 

 

Wissenschaftler beobachten Mäuse beim Lauftraining und belegen, dass Ausdauersport das Wachstum neuer Herzmuskelzellen fördert.

„Sag mir wieviel Ausdauersport du treibst und ich sage Dir, wie es um deine Herzgesundheit steht“. So knapp lassen sich die Erkenntnisse der Forschungsarbeit ("Exercise induces new cardiomyocyte generation in the adult mammalian heart"), die im vergangenen Jahr im renommierten Wissenschaftsjournal Nature Communications erschienen ist, nicht zusammenfassen, aber es besteht ein Zusammenhang.


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Herzen von Säugetieren (und dazu gehören bekanntlich auch wir Menschen) haben eine große Schwäche: wenn sie ausgewachsen sind, bilden sie kaum noch neue Muskelzellen. Damit galten Schäden am Herzmuskel, etwa durch einen Herzinfarkt, bislang als irreversibel. Und sind für eine hohe Zahl von Todesfällen verantwortlich.

Bislang war der Satz Sport ist gut für das Herz wissenschaftlich nicht zu beweisen. Neueste Forschungsergebnisse geben nun Anlass zur Hoffnung. Wissenschaftler um die Heidelberger Kardiologin Dr. med. Carolin Lerchenmüller haben bei Untersuchungen an Mäusen nun gezeigt, dass die Zahl neu gebildeter Kardiomyozyten sich durch Ausdauersport deutlich steigern lässt.

Mäuse absolvieren Lauftraining

Der Preisträgerin des Präventionspreises 2019, den die Deutsche Stiftung Innere Medizin (DSIM) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) verleiht, sei in aufwändigen Versuchsreihen nun der Beweis dafür gelungen, teilte die DSIM mit.

In dem Experiment mit Mäusen konnte die eine Hälfte der Versuchstiere acht Wochen lang auf einem Laufrad trainieren, die andere Hälfte hatte diese Möglichkeit nicht. Die Trainings-Mäuse waren dabei ganz schön fleißig und legten mit Lauftraining im Schnitt 5,5 Kilometer am Tag zurück.

Identifikation neuer Herzmuskelzellen

Durch eine spezielle Infusion ließen sich die beiden Gruppen hinterher vergleichen: Wurde neues Erbgut gebildet oder bereits bestehendes lediglich repariert? Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler neu entstandene Herzmuskelzellen identifizieren.

Das Ergebnis war verblüffend: die Herzen der trainierten Tiere waren nicht nur größer und schwerer geworden, sie hatten auch mehr als viermal so viele neue Herzmuskelzellen gebildet wie die Herzen der untrainierten Tiere.

Künstlicher Herzinfarkt

Ein weiterer Versuch bestätigte diese Ergebnisse auch bei Mäusen, die vor Beginn der Trainingsphase einem künstlich verursachten Herzinfarkt ausgesetzt worden waren.

Außerdem identifizierten die Forscher ein biochemisches Bindeglied, das unter Training vermehrt gebildet wurde. Ihm komme eine Mittlerrolle zwischen sportlicher Aktivität und Regeneration des Herzmuskels zu. Blockierten die Wissenschaftler dieses Bindeglieg, verhinderten sie dadurch auch den positiven Effekt des Sports auf die Entstehung neuer Herzmuskelzellen.

Ansatz für Medikamente?

Nun müssen jedoch zunächst weitere Studien folgen, um zu erforschen, ob sich hieraus Ansätze für eine medikamentöse Unterstützung des Regenerationsprozesses ergeben könnten. 

„Die Arbeit zeigt, dass die Neubildung von Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen, Anm. der Redaktion) in einem Rahmen gesteigert werden kann, der durchaus gesundheitsrelevant sein kann“, sagteProfessor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Vorsitzender der DSIM aus Wiesbaden. Insbesondere die Tatsache, dass der von den Wissenschaftlern beobachtete Prozess sowohl in gesunden, als auch in beschädigten Herzen ausgelöst wurde, belege die große Bedeutung, die dem (Ausdauer-)Sport in der Primär- und auch in der Sekundärprävention von Herzerkrankungen zukomme.

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