Das Leben ist schön – im direkten Kontakt
"Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen, wird der Erfolg alle unsere Erwartungen übertreffen." Henry David Thoreau, amerikanischer Schriftsteller (1817-1862)
Jeden Tag werden uns 86.400 Sekunden geschenkt. Was wir an Zeit nicht genutzt haben, ist für immer verloren. Gestern ist für immer vorbei.
In der Jugend ist uns das meist nicht bewusst. Je älter wir werden, umso mehr wächst dieses Bewusstsein und schließlich kommt – wenn wir Glück haben – die Zeit, in der wir uns an diesen Satz erinnern: „Alt werden ist nichts für Feiglinge“.
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Der Schauspieler Joachim Fuchsberger hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben. Aus eigener Erfahrung und aus sehr persönlicher Sicht kann ich diese Wahrnehmung nachempfinden. Dennoch, egal wie die jeweilige Situation der Menschen jenseits der 70 oder 80 Jahre auch sein mag – viele erreichen dieses Alter nicht.
Über allem steht für mich deshalb die Dankbarkeit, dieses Alter überhaupt erreicht zu haben, besonders wenn man schon in die Achtziger-Dekade „hineinrutschen“ durfte.
Erfülltes Berufsleben
Seit meinem 16. Lebensjahr konnte ich meine große Leidenschaft zum Beruf machen und mit Leben füllen – wobei ich die täglichen 86.400 Sekunden beruflich ziemlich oft stark ausreizte.
Zeitschriftenproduktion, Studios, Fotografie, Meisterschaften, Ausbildung, Verbandsarbeit, Charity, Reisen und vieles mehr waren in diesem Umfang nur möglich, weil meine Familie voll hinter mir stand und ich immer in und mit großartigen Teams arbeiten durfte.
Das „Zeitschriften-Machen“ ist unter allen meinen Tätigkeiten dominant. Von November 1963 bis Juni 2017 leitete ich mit großer Hingabe verantwortlich die Produktion von insgesamt 768 Zeitschriften – Athletik Sportjournal, Muscle & Fitness, FLEX und vor allem Sportrevue.
Seit 2017 schreibe ich regelmäßig für das großartige Team dieser Branchen-Fachzeitschrift, besser gesagt, darf ich schreiben. Das hält mich geistig fit und in engem Kontakt mit der Branche, die mein Leben maßgeblich bestimmt hat.
BSA-Akademie erfüllt Traum von fundierter Ausbildung
Schon früh erkannte ich in unserer Branche die absolute Notwendigkeit einer qualifizierten Aus- und Weiterbildung. Vor genau 50 Jahren schrieb ich ein erstes Konzept für eine Ausbildung und dachte, dass eine schnelle Umsetzung möglich sei.
Dafür ein Team zu bilden, erwies sich nach unzähligen Versuchen aber einer „Sisyphusarbeit“ vergleichbar. Die Zeit dafür war offensichtlich noch nicht reif – Vorurteile und Borniertheit bestimmten die meisten Gespräche. Aus meinem anfänglichen Traum wuchs aufgrund dieser Widerstände in mir die unverrückbare Notwendigkeit, an der Umsetzung dieses Zieles weiterzuarbeiten.
Es dauerte neun Jahre, bis 1983 zu meinem beruflichen „Superjahr“ werden sollte. Neben Mr. Olympia und der Eröffnung des Busek-Sportcenters in München steht dabei für mich über allem die Gründung der BSA-Akademie.
Meine Freude darüber war grenzenlos und jetzt, 41 Jahre später, kann ich mit tiefster Überzeugung sagen, dass dies unter meinen vielen Aktivitäten innerhalb unserer Branche meine wichtigste Tat war.
In dieser Gründerzeit hielt ich viele Vorträge, darunter auch 1992 beim Bundestag des deutschen Sports in Berlin. Ergebnis: Die Vorurteile waren immer noch verbreitet, aber die erfolgreiche Entwicklung der BSA-Akademie war nicht mehr aufzuhalten.
Alle Leserinnen und Leser der fMi kennen den heutigen Stand der BSA-Akademie und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die meisten haben hier Aus- und Weiterbildungen durchlaufen. Für mich ist es die berufliche Erfüllung schlechthin.
Austausch und Interaktion
An die jetzige Generation und an alle künftigen Generationen richte ich den dringenden Appell, den direkten Kontakt – die Präsenz – so oft wie nur irgendwie möglich in die Tat umzusetzen. Das gilt für alle Lebensbereiche, ganz besonders aber für die Aus- und Weiterbildung.
Nur im persönlichen Kontakt finden die so wichtigen Interaktionen statt, die nachhaltiges Wissen, Lebenserfahrung und Lebensfreude in bestmöglicher Weise garantieren.
In einem Brief an Goethe schrieb Friedrich von Schiller 1799: „Es ist eine Verwandtschaft zwischen glücklichen Gedanken und den Gaben des Augenblicks: Beide fallen vom Himmel.“
Drei Jahre später verfasste Schiller das Gedicht „Die Gunst des Augenblicks“, aus dem dieses Zitat stammt: „Aus den Wolken muß es fallen, / aus der Götter Schoß das Glück, / und der mächtigste von allen / Herrschern ist der Augenblick.“ Mit Menschen und in der Natur erleben wir dieses große Geschenk des Augenblicks am intensivsten und manchmal denken wir dabei auch an Goethes Worte: „Verweile doch! Du bist so schön!“
Alle sonstigen persönlichen Herausforderungen und Probleme treten bei dem Gedanken in den Hintergrund, der für jede der täglichen 86.400 Sekunden gilt: Das Leben ist schön.
Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 04/2024 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.
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