Fitness, Gesundheit | Autor/in: Anke Sörensen |

Studio des Monats: Josko fitness in Binzen – Motto: Immer neue Wege gehen

Tradition und Innovation: Was passiert, wenn jahrzehntelange Erfahrung, wertebezogene Unternehmensführung und junger Unternehmergeist in einem Studio aufeinandertreffen? Wie sehr sich diese Erfolgsfaktoren gegenseitig bereichern, inspirieren und das Familienunternehmen zukunftssicher aufstellen, zeigt sich im Josko fitness. Tim Josko führt das 1977 von seinen Eltern eröffnete Fitnessstudio in Binzen bei Lörrach und Weil am Rhein heute erfolgreich in zweiter Generation und verwirklicht dort sehr moderne Ideen.

Studio des Monats: Josko fitness in Binzen

Hinter dem Josko fitness als einem der ältesten familiengeführten Fitnessstudios Deutschlands steht eine Geschichte, die mit viel Pioniergeist begann. 1977 gründeten Georg und Uschi Josko das Studio. Sie war Floristin und bis zur Geburt ihres Sohnes parallel in diesem Beruf tätig, er arbeitete tagsüber im Anzug als Vermögensberater in der Bank. Ab 17 Uhr machte er in Trainingshose sein Hobby zum Beruf. Erst 1994 kündigte Georg Josko seinen Job, um seine Zeit ganz dem Studio zu widmen. Von Beginn an verfolgten beide den Ansatz, einen Ort zu schaffen, der Menschen zusammenbringt, um dort gesundheitsorientiert zu trainieren.

„Vor 45 Jahren ahnte niemand, dass Fitness und die gesamte Fitnessindustrie irgendwann zu einem der weltweit am stärksten expandierenden Märkte gehören würden“, so Tim Josko. „Das imponiert mir. Schon damals taten meine Eltern alles dafür, um im Fitnessbereich erfolgreich zu sein und ihre Leidenschaft umzusetzen.“

Aus den kleinen Kellerräumen der Gründungszeit zog das Unternehmen 1988 in ein größeres Studio. 2010 baute die Familie Josko ein eigenes Gebäude mit 1.650 Quadratmetern, das 2020 sehr geschmackvoll auf 1.850 Quadratmeter erweitert wurde: das heutige Domizil, das im selben Jahr zum „Studio des Jahres“ gewählt wurde. Schon immer bündelt sich die gesamte Energie an diesem einen Standort Binzen, gelegen im Dreiländereck in Baden-Württemberg.

Bis heute bereichert es das Josko fitness, dass beide Elternteile aus anderen Branchen zum Sport kamen. Da ist zum einen die Liebe zum Detail und zur Dekoration, die für eine besonders schöne Raumgestaltung mit vielen Pflanzenelementen und warmem Holz sorgt, zum anderen die strategisch-wirtschaftliche Expertise, die das Studio auf eine solide Basis stellt. Die Benchmark für Dienstleistung, Service, Ambiente und Design war dabei immer die Hotellerie, nicht die Fitnessbranche:

„Einen Kaffee servieren wir ansprechender als viele Cafés. Genau auf diesen hohen Service und Dienstleistungsgedanken legen wir großen Wert. Unser Sports Café ist ein sehr umsatzstarker Bereich und sehr wichtig für die Kommunikation und die Atmosphäre im Club.“


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Herzlich, familiär und authentisch

Josko fitness ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienunternehmen. Dieser USP schafft eine große Nähe zu den Mitgliedern. Oft sind alle Joskos vor Ort präsent: Vater Georg macht Neukund:innentermine und trainiert selbst, Mutter Uschi arbeitet am Empfang und in der Administration – wie ihr Sohn geben beide regelmäßig Kurse und machen das, worauf sie Lust haben. Ehefrau Christina übernimmt das Controlling im Büro und hält Kund:innenkontakt, und die anderthalbjährige Tochter tobt, wie früher ihr Vater, durchs Studio.

So präsentieren wir uns auch nach außen. Auf unserer Weihnachtskarte und den Social-Media-Posts sieht man uns fünf als Familie. Wir leben das konsequent. Es ist wie ein Baum, der über Jahrzehnte hinweg starke Wurzeln bekommen hat.“

Im Studio herrschen eine freundschaftliche, familiäre Atmosphäre und ein respektvoller Umgang miteinander, den das Team und die Mitglieder gleichermaßen kultivieren. Mittlerweile hat die Gemeinschaft eine Eigendynamik entwickelt, sodass z. B. ältere Mitglieder die jungen freundlich darauf hinweisen, dass man sich im Club grüßt. Die bunte Mischung aller Altersgruppen wird geschätzt. In manchen Kursen wie Indoor Cycling trainiert ein 17-Jähriger neben einem 74-Jährigen.

Ehrlicher Umgang, gegenseitige Wertschätzung und wirkliche Wahrnehmung der Bedürfnisse sind wichtig. So wurden während der Lockdowns mit sämtlichen Mitgliedern individuelle Lösungen vereinbart – ein Riesenaufwand, der mit hoher Loyalität und wenigen Kündigungen belohnt wurde.

Kurse als Herzstück

Auf der Trainingsfläche den Mitgliedern steht eine große Auswahl an modernen Technogym-Geräten für Kraft- und Herz-Kreislauf-Training zur Verfügung, ebenso wie ein Freihantelbereich, chipgesteuertes Gerätetraining am milon Zirkel und das five Rücken- und Gelenkkonzept. Qualifizierte Trainer:innen unterstützen dabei, die individuellen Trainingsziele zu erreichen.

Das Kursprogramm ist bei Josko fitness ein Herzstück. 55 Kurse stehen jede Woche auf dem Plan – von Yoga über zertifizierte Krankenkassenkurse wie Rückenfitness bis zu LES MILLS® Gruppenkursen. Auch hier macht die Mischung aus Bewährtem und Modernem den Reiz aus. Georg Josko unterrichtet seit über 35 Jahren am Sonntagmorgen Stretching, abends schwitzen die Mitglieder beim BODYCOMBAT® zu aktuellen Beats.

Eine wichtige Rolle spielen auch extra bezahlte Intensivcoachings mit einer Laufzeit von ein bis zwei Monaten. Der Abnehmkurs dauert beispielsweise acht Wochen und sorgt für ein starkes Community-Building, sodass die Mitglieder danach gemeinsam weitertrainieren, um am Ball zu bleiben. Weitere Angebote sind u. a. Fit in Shape und Active Aging.

Team aus eigenen Reihen

Unterstützt wird die Familie in der Leitung maßgeblich von Stefan Hilpüsch als Bereichsleiter Training, Fabienne Marqua als Head of Social Media und Verantwortliche für das Sports Café, sowie von Karin Plattner als Leiterin der Personal- und Kursorganisation. Alle drei sind auch in Kursen und Kund:innenterminen präsent.

Die Auswahl aller Mitarbeiter:innen erfolgt aus dem Bauchgefühl heraus, danach, ob die Persönlichkeit ins Team passt. Wie gut das funktioniert, zeigt die geringe Fluktuation. Sechs der vierzig Mitarbeiter:innen sind seit über 20 Jahren dabei. Jährlich werden vier dual Studierende ausgebildet und einige übernommen. Die meisten Mitarbeiter:innen wurden aus den Reihen der Mitglieder akquiriert, nur ein Student kam über eine Annonce dazu. Alle anderen hatten bereits durch Familie oder Freunde einen persönlichen Draht zum Unternehmen.

„Ihnen war klar, was die Marke repräsentiert und sie konnten sehr gut einschätzen, welcher zwischenmenschliche Umgang hier erwartet wird. So haben wir in den letzten Jahrzehnten ein großartiges Team aufgebaut“, erklärt Tim Josko.

„Unser kleiner Kosmos mit nur einem Standort ist eine Riesenstärke. Ein bisschen wie das gallische Dorf bei Asterix, das auf außergewöhnliche Weise funktioniert und miteinander harmoniert.“

Stärke der zwei Generationen

Obwohl Tim Josko das Studio heute allein führt, bezieht er seine Eltern in wichtige Entscheidungen mit ein und lässt sie an allen Entwicklungen teilhaben. Jede Woche treffen sie sich einmal zum Austausch beim Mittagessen.

Dabei war es zunächst eine Herausforderung, als zweite Generation in ein Unternehmen einzusteigen, das die erste Generation mit sehr viel Idealismus gegründet hatte. „Wie meine Eltern Dinge vorleben, ist sehr authentisch. Ihre gesunde Einstellung zum Leben, zum Körper und zu anderen Menschen endet nicht, wenn das Studio schließt. Sie gehören zur ersten Generation, die mit einem aktiven und bewussten Lebensstil altert und das sieht man.“

Konsequent haben alle drei daran gearbeitet, zusammen zu funktionieren. Heute macht der junge Unternehmergeist gepaart mit der wertebezogenen Unternehmensführung das Josko fitness aus. Doch im Übergangsprozess gab es durchaus Zeiten, in denen zwei Sichtweisen aufeinanderprallten, viel Überzeugungsarbeit gefragt war und gegenseitiges Verständnis wachsen musste.

Digitalisierung als Problemlösung

Die visionären Ideen hat Tim Josko von seinem Vater geerbt. Er will das Leben seiner Mitglieder auf verschiedenen Ebenen bereichern. Schon 2014 begann er, Josko fitness digitaler auszurichten. Die Idee, Kurse aufzuzeichnen, sorgte zunächst für Irritationen, denn seine Eltern wollten ihre Mitglieder im Studio trainieren statt online. Doch die Trainingsvideos waren als Problemlösung gedacht, zum Mitnehmen in den Urlaub oder auf die Geschäftsreise. Er setzte sich durch und die Videos kamen gut an.

Aus dieser Idee entstand my Personal Coach, eine kostenlose digitale Plattform auf der Website mit Rezepten und über 40 Trainingsvideos – immer ausgehend von der Frage, was den Mitgliedern das Leben erleichtert. Die Strategie folgte zunächst keinem wirtschaftlichen Ansatz, sondern sollte Interesse wecken – mit Erfolg. my Personal Coach wird intensiv genutzt und dient so auch als Werbung für Nichtmitglieder. Derzeit wird es konsequent zur kostenpflichtigen Online-App Josko Digital weiterentwickelt, die im Sommer 2022 gelauncht wird und weit über reines Studiodenken hinausgehen soll.

Virtueller Erfolg in Corona-Zeiten

Während der Lockdowns war die langjährige Erfahrung mit digitaler Kommunikation ein großer Vorteil. „Ich bin überzeugt, dass sie heute in Bezug auf unser Image und unsere Außenwirkung eine unserer wesentlichen ‚Lebensadern‘ ist. Wir haben über Jahre hinweg die Voraussetzung in Sachen Infrastruktur und Gewohnheit der Mitglieder dafür geschaffen, dass unsere Kund:innen heute so gut annehmen, wie wir uns präsentieren, und die Kommunikation während der Lockdowns ‚einfach‘ war.“

Direkt nach der behördlich angeordneten Schließung startete das Studio mit den beiden ersten Livestreams. Ein festangestellter Producer produzierte in dieser Zeit über 400 Live-Sessions. Per Chat blieben die Mitglieder in Kontakt. Alle Videos stehen auf der Website on demand und auf YouTube zur Verfügung. Sie haben inzwischen knapp eine Million Aufrufe generiert – ohne Werbung, als kleiner Fitnessclub im Süden Deutschlands mit einem Angebot, das nur für Mitglieder gedacht war!

Auch der Podcast „Fitness neu definiert“, den Tim Josko selbst moderiert, wurde in dieser Zeit gelauncht und bisher 210.000 Mal gestreamt. „Wir haben uns in dieser Zeit sehr stark in der Wahrnehmung entwickelt“, sagt er zufrieden.

Und weil er den Social-Media-Auftritt als wichtigste Visitenkarte des Studios ansieht, betreut er selbst die Posts auf Facebook, Instagram und LinkedIn gemeinsam mit Fabienne Marqua.

Support your Locals

Dem Studio ist es wichtig, in der Region gute Partner:innen zu haben und mit diesen auch außerhalb der eigenen Räumlichkeiten etwas zu erschaffen: „Mein Ziel ist es nicht, wie in der Branche üblich, den Mitgliedern eine Auszeit vom Alltag zu bieten. Ich möchte der Teil im Leben meiner Mitglieder sein, der den Alltag so bereichert, dass weniger Auszeiten nötig sind.

Nach dem Motto „Support your Locals“ wurden beispielsweise mit zwei verschiedenen Bäckereien zwei Josko fitness Brote entwickelt, von denen etwa 1.000 Stück pro Monat verkauft werden. Beim Café Hygge gibt es gebrandete Feel-Good-Kekse, in Bennys Tee und Gewürze den eigens kreierten Feel-Fresh-Tee und mit dem Restaurant Peja werden verschiedene Kochsessions veranstaltet, für die man die Produkte samt Rezepten sowie die Brote bei 17 Hieber's Frische Centern kaufen kann. Der hauseigene Producer dreht für diese Angebote hochwertige Werbeclips.

Health-Konzept als Win-win-Situation

Nah an den Bedürfnissen der Mitglieder ist auch das jüngste Projekt: Josko fitness Health, das Stefan Hilpüsch federführend leitet und weiterentwickelt. Dabei geht es um Gesundheit und Präventionssport in Zusammenarbeit mit Ärzten. Die Spezialisten Prof. Dr. med. Stefan Endres, Orthopäde und Sportmediziner, und Navid Khan, Heilpraktiker und Osteopath, bieten direkt in den Räumen des Studios eine Sprechstunde auf Selbstzahlerbasis an.

Nach der Diagnose, falls nötig mit mobilem Röntgengerät, erfolgt eine individuelle Trainings- und Behandlungsempfehlung. Bei jedem Termin ist ein:e Trainer:in anwesend, der:die die Kund:innen dann im Studio dabei unterstützt, den Trainingsplan korrekt umzusetzen. Nach drei Wochen findet ein Folgetermin mit ausführlicher Nachkontrolle statt. Nach drei Monaten wird per Feedbackbogen abgefragt, ob eine zufriedenstellende Lösung erreicht wurde.

Seit das Konzept im Juli 2021 gestartet ist, konnten über 200 Termine abgeschlossen werden. Zusätzlich kamen über die Empfehlung der Experten in ihrer jeweiligen Praxis über 30 Neumitglieder hinzu.

PR für Gesundheit durch Fitness

All diese Aktivitäten führen dazu, dass das Josko fitness trotz hoher Wettbewerbsdichte in der Region gut aufgestellt ist. Ein wesentliches Anliegen von Tim Josko ist, dass Gesundheit durch Fitnesssport endlich die nötige Wertigkeit erhält. Unterstützt von der PR-Agentur Stiefvater & Partner hat er dazu Kontakte zur Politik aufgebaut.

Ende Januar fuhr er nach Berlin, um mit Bundestagsabgeordneten der FDP und CDU konstruktive Gespräche zu führen, im März standen weitere Gespräche mit dem Gesundheitsausschuss der SPD an. Das grundsätzliche Ziel ist dabei zunächst, dass die Themen Gesundheit, Eigenverantwortung für den Körper und Prävention mehr Wahrnehmung erhalten. In diese Richtung will er mit viel Geduld weiterarbeiten. Was daraus wird, ist noch nicht abzusehen. Eins aber ist klar: Es bleibt spannend bei Josko fitness – auch nach 45 Jahren.

Der Unternehmer hinter Josko fitness

Der Geschäftsführer des Josko fitness wurde 1985 quasi in das Studio hineingeboren. Sein Laufstall stand auf der Trainingsfläche, später hat er für fünf Mark sonntags die Geräte geputzt. In einem dreijährigen Fernstudium in einem Fitnessclub in Worms sowie durch einige Zusatzausbildungen sammelte Tim Josko zunächst viele eigene Erfahrungen, bevor er 2007 aktiv in das Unternehmen einstieg. 2014 übernahm er die Geschäftsführung. Mit seinem kürzlich gegründeten Start-up erschafft er derzeit ein zusätzliches Standbein und führt die unternehmerische Entwicklung weiter. Die Zukunft der Marke Josko ist und bleibt sehr spannend!

„Wir schaffen einen Rahmen und ein Umfeld, im dem die persönliche Entfaltung und Weiterentwicklung begünstigt und gezielt angeregt werden. Das gilt für Mitarbeiter:innen und Kund:innen gleichermaßen."

Die Eckdaten des Josko fitness

Fläche des Studios gesamt: 1.850 m2
Kraft- und Cardiobereich: 800 m2
Kurse: 3 Räume, 350 m2
Wellness: 450 m2

Ausstattung
Kraft: milon Kraft-Ausdauer-Zirkel, Technogym
Cardio: Technogym, Life Fitness
Gesundheit: five Beweglichkeitszirkel und Faszienbereich, Tanita Waage
Kurse: 55 Kurse von Rückenfitness über Indoor Cycling bis BODYPUMP®
Wellness: 2 Saunen von KLAFS: Biosauna und finnische Sauna, Massage- und Entspannungsliegen

Mitarbeitende: 40 gesamt
17 Festangestellte, 19 Teilzeitkräfte, 4 dual Studierende

Josko fitness
Konrad Zuse Str. 5
79589 Binzen
www.josko-fitness.de

Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 02/2022 & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.

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