Fitness, Gesundheit, Management, Markt | Autor/in: Florian Schmidt |

Starke Verbündete gegen Krebs: Kieser Training und OnkoAktiv

Systematisches Krafttraining ist ein wichtiger Baustein in der Therapie von Krebserkrankungen. Daher starten Kieser Training, der Spezialist für gesundheitsorientiertes Krafttraining, und das Netzwerk OnkoAktiv am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg e.V. eine neue Kooperation.

Krafttraining in der Krebstherapie: Kieser Training und OnkoAktiv arbeiten zusammen

Die Rolle von Krafttraining in der Krebstherapie wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Forschungsobjekt. Studienergebnisse legen nahe: Körperliche Aktivität, Muskelmasse und Kraft können sich positiv die auf Therapieverträglichkeit und die Prognose auswirken (Lesen Sie auch: Aktiv gegen Krebs)

Positive Effekte des Krafttrainings bei Krebs


Die positiven Effekte eines systematischen, richtig dosierten Krafttrainings bei Krebs sind zahlreich: Es hilft, den Teufelskreis aus körperlicher Inaktivität, Muskelschwund, Verlust an Kraft und Leistungsfähigkeit und rascher Erschöpfung zu durchbrechen.

„Krafttraining kann beispielsweise dazu beitragen Fatigue, eine häufige Nebenwirkung der Krebstherapie, vorzubeugen oder diese zu reduzieren“, erklärt Dr. phil. Joachim Wiskemann (Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Sport- und Bewegungstherapie am NCT Heidelberg und Vorsitzender des Netzwerks OnkoAktiv.


FOLGEN Sie uns bei FacebookInstagram und Twitter
UND

verpassen Sie nie wieder eine fitness MANAGEMENT NEWS!


Das Fatigue-Syndrom bezeichnet eine außerordentliche Müdigkeit, die sich durch Erholung und Schlaf nicht beheben lässt.

Gezieltes Krafttraining: Schlüssel gegen Begleiterscheinungen der Therapie

Außerdem kann Krafttraining helfen, Nebenwirkungen einer antihormonellen Krebstherapie zu verringern: etwa einen starken Muskelmassen- und Kraftverlust sowie eine Demineralisierung der Knochen.


„Es sind natürlich vor allem die Medikamente, die potent gegen den Tumor wirken.
Systematisches Krafttraining kann aber helfen, zahlreiche Nebenwirkungen der Erkrankung und der Therapie zu reduzieren
und damit eine höhere Therapiedosis verträglich zu machen.“
_______________________________

Dr. phil. Joachim Wiskemann, NCT Heidelberg und Vorsitzender OnkoAktiv


Nicht zuletzt profitieren Krebskranke von weiteren allgemeinen gesundheitsfördernden Effekten eines gezielten Muskelaufbaus – etwa in Hinsicht auf die Körperzusammensetzung, die Stabilisierung von Wirbelsäule und Gelenken, auf die Stoffwechselaktivität oder die Organe durch die Ausschüttung sogenannter Myokine. Auch Herz, Gehirn und Psyche werden durch Krafttraining positiv beeinflusst. 

Engere Vernetzung und neue Kooperation  

OnkoAktiv versteht sich als integrierendes Netzwerk und bezieht bestimmte gewachsene und bestehende Angebote im Bereich Bewegung, Fitness, Sport und Krebs mit ein. Die mit OnkoAktiv kooperierenden Trainings- und Therapieinstitutionen halten definierte Qualitätsstandards ein, die eine professionelle und der Therapiesituation angemessene Betreuung erlauben. So auch die Kieser Training-Studios.



„Mit Kieser Training haben wir einen Partner gefunden, der unsere hohen Qualitätsstandards in puncto Krafttraining
erfüllt und eine professionelle und der Therapiesituation angemessene Betreuung bietet​​​.“
_______________________________

Dr. phil. Joachim Wiskemann, NCT Heidelberg und Vorsitzender OnkoAktiv


Beide Kooperationspartner wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, Krafttraining als Begleittherapie bei Krebs weiter zu etablieren und durch das flächendeckende Studionetz noch mehr Patienten ein gezieltes, systematisches Krafttraining unter professioneller Anleitung zu ermöglichen. 

So funktioniert die neue Kooperation 

Krebspatienten, die am NCT Heidelberg oder den überregionalen OnkoAktiv-Zentren medizinisch behandelt werden, starten dort mit einer bewegungstherapeutischen Erstversorgung. Im Rahmen der Kooperation werden sie mit einem Trainingsplan und Patienteninformationen ausgestattet an die Kieser Training-Studios übermittelt.

Dort können die Krebspatienten ein Abonnement mit Sonderkündigungsrecht abschließen. Ausgebildete Instruktoren von Kieser Training führen die Patienten 1:1 ins Training an den Maschinen ein und begleiten sie engmaschig und individuell.

Teil der Kooperation ist zudem ein enger Erfahrungsaustausch zwischen den Kooperationspartnern, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln und praxisrelevante Fragen zu diskutieren.


„Dr. Wiskemann hat 2015 auf einem von uns initiierten medizinischen Fachkongress über 'Die Rolle von Krafttraining in der Therapie von Tumorpatienten' referiert.
Das Thema hat uns so in den Bann gezogen, dass wir uns seitdem intensiv damit befassen.
So bilden wir zum Beispiel unsere Instruktoren in den Studios in puncto Krafttraining bei Krebs weiter und bieten zudem Kundenvorträge an.“
_______________________________

Michael Antonopoulos, Miteigentümer und CEO Kieser Training


Neben den hausinternen Schulungen, bilden sich viele Kieser-Instruktoren gezielt über die BSA-Akademie, den offiziellen Ausbildungs- und Kooperationspartner von Kieser Training, weiter und absolvieren den Lehrgang 'Trainer/in für Fitnesstraining in der Krebsnachsorge'.

Diese Qualifikationsmöglichkeit ist in Deutschland bisher einzigartig und befähigt die Teilnehmer zur fachgerechten Planung und Durchführung von gesundheitsorientiertem Fitnesstraining mit ehemaligen Krebsbetroffenen nach Abschluss der Primärtherapie.

NCT und DHfPG – enge Zusammenarbeit 

Das NCT Heidelberg ist offizieller Kooperationspartner der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), dem Schwesterunternehmen der BSA-Akademie. Gemeinsam wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Angebote zum Themengebiet körperliche Aktivität und Krebs entwickelt.

Neben der Ausbildung zum/r 'Trainer/in für Fitnesstraining in der Krebsnachsorge' ist das evidenzbasierte Kursprogramm 'Aktiv leben nach Krebs' zu nennen. Zudem wurde eine bundesweit einmalige akademische Qualifizierungsmöglichkeit im Bereich von körperlicher Aktivität und Krebs durch den interdisziplinären Master-Studienschwerpunkt 'Lebensstilintervention und Krebs' geschaffen.

Absolventen dieses Masterstudienschwerpunktes können zusätzlich die Berufsbezeichnung 'Sport- und Bewegungstherapeut DVGS Onkologie' erwerben. Durch die enge Zusammenarbeit profitieren nicht nur die Kooperationspartner, sondern vor allem die ehemaligen Krebsbetroffenen, die solche spezifischen Trainingsangebote dringend benötigten.