Fitness, Gesundheit, Markt | Autor/in: fM Redaktion |

Schweizer Eckdatenstudie: Die Branche ist im Aufschwung und hat mehr als 1.600 Jobs geschaffen

Die Schweizer Gesundheits- und Fitnessbranche hat Corona definitiv hinter sich gelassen. Das zeigen das zweistellige Plus bei Mitgliedern und Umsatz ebenso wie die gestiegene Zahl der Center und die neu geschaffenen Stellen. Erfreulicherweise finden auch wieder mehr Ältere den Weg ins Fitnesscenter. Das ist das Fazit der dritten umfassenden Studie zu den Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft, präsentiert vom Branchenverband swiss active.

Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2024

AUF EINEN BLICK

  • Der Branchenverband swiss active und die DHfPG stellen gemeinsam Studienergebnisse zum Schweizer Fitnessmarkt vor.
  • Die dritte Eckdaten-Studie der Schweizer Fitnesswirtschaft schafft Markttransparenz mit Vergleichswerten über vier bis fünf Jahre.
  • Positive Entwicklung: Mitgliederzahlen, Check-ins und Personalbestand sind gestiegen.
  • Auch die Anzahl der Center steigt erstmals seit Corona wieder.
  • Die Mehrheit der Center positioniert sich schwerpunktmäßig im Bereich Gesundheit.
  • Die Studienpartner stellen einen starken Trend bei Personal Training, Functional Training und Ernährungsberatung fest.

Zusammen mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) hat swiss active zum dritten Mal umfassend die Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft erhoben. Resultat ist eine repräsentative quantitative Studie, die Markttransparenz schafft.

Stichtag war der 31. Dezember 2023. Die Analyse umfasst Vergleichswerte über vier bis fünf Jahre, zum Teil zurück bis in die Zeit vor der Pandemie.

Vor-Corona-Niveau erreicht

Das Resultat ist für die Branche mehr als erfreulich: Wichtige Parameter wie Mitgliederzahl, Umsatz, Check-ins oder Personalbestand zeigen alle nach oben. So nahm die Zahl der Mitglieder im Jahr 2023 um 13,0 Prozent zu, nachdem sie bereits 2022 um 11,7 Prozent gestiegen war.

Damit trainieren erstmals wieder mehr Menschen in einem Center als vor der Pandemie. Insgesamt sind 1,31 Millionen Menschen Mitglied eines Fitnesscenters – ungefähr jeder sechste Erwachsene.


fM WhatsApp-Kanal: Jetzt folgen!


Die Eckdatenstudie zeigt auch, dass die wichtige und häufig kaufkraftstarke Zielgruppe 50 plus wieder mehr im Fitnesscenter trainiert: Mit über 27 Prozent steigt ihr Anteil im Vergleich zu den Vorjahren klar an.

Positiver Wachstumstrend

Eine Trendwende ist bei der Zahl der Center zu beobachten: Nahm diese bis 2022 drei Mal in Folge ab, können 2023 erstmals wieder alle drei Segmente zulegen, insgesamt um 5 Prozent. Mit einem Plus von über 8 Prozent ist das Wachstum am markantesten bei den Kettenbetrieben.

„Der Trend 2022 konnte 2023 eindrucksvoll bestätigt werden“, freut sich Marcus Schwedhelm, der Präsident von swiss active. (Jetzt lesen: 'Neuer swiss active Präsident')


„Deutlich gestiegene Mitgliederzahlen und es wird häufiger trainiert – die Fitnessbranche wird als die Präventionsbranche erkannt, die für Gesundheitsförderung steht, wie keine andere Branche!“
_______________________________

Marcus Schwedhelm – Präsident von swiss active


Schwedhelm weiter: „Muskeltraining und ein Mehr an körperlicher Bewegung kombiniert mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist die Grundlage für eine möglichst lange gesunde Lebensspanne.“

Das Erhalten der Gesundheit und die Prävention werden immer wichtiger: Die Mehrheit der Center positionieren sich 2023 schwerpunktmäßig im Bereich Gesundheit.


Verpassen Sie keine Fitness-NEWS mehr!
FOLGEN Sie uns bei WhatsApp, FacebookLinkedIn & Instagram


Prof. Dr. Sarah Kobel, Studienverfasserin und Abteilungsleiterin Marktforschung bei der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), bestätigt diesen Trend:

„Gesundheit erfährt weiterhin einen enormen Bedeutungszuwachs im Wertesystem der Menschen. Dieser spiegelt sich auch in der Gesundheits- und Fitnessbranche wider.“


„Dass die Menschen bereit sind, mehr in ihre Gesundheit zu investieren, ist eine wichtige Erkenntnis, welche die Branche einmal mehr als Zukunftsbranche auszeichnet.“
_______________________________

Prof. Dr. Sarah Kobel, Studienverfasserin und Abteilungsleiterin Marktforschung bei der DHfPG


Die Branche schafft neue Stellen

2023 hat die Fitnessbranche über 1.600 neue Stellen besetzt – dies, nachdem sie schon 2022 mehr als 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Insgesamt beschäftigt die Branche 28.308 Mitarbeitende.

Das ist Ausdruck der Zuversicht der Arbeitgebenden: 71 Prozent der Betreiber stufen ihre wirtschaftliche Situation schon heute als gut oder eher gut ein, 91 Prozent gehen von einer Verbesserung in den nächsten 12 Monaten aus.

Mit über 80 Prozent der befragten Betreiber haben in der Schweiz deutlich mehr Center bei der Mitgliederzahl bereits ihr Vorkrisenniveau erreicht als in Deutschland oder Österreich.

swiss active-Präsident Marcus Schwedhelm weiter: „Wie schon im letzten Jahr unterstreichen die 1.600 neu geschaffenen Stellen das Potenzial und die Attraktivität unserer Branche.“ (Rückblick: 'Eckdaten Schweiz 2023')

Boom beim Personal Training hält an

Unter den Leistungen, welche die Fitnesscenter anbieten, fallen vier starke Trends auf:

  • Nachdem das Personal Training schon 2022 deutlich zulegen konnte, setzen 2023 schon 6 von 10 Centern auf dieses Angebot. 2021 waren es erst 3 von 10.
  • Functional Training legt erneut leicht zu und gehört jetzt bei 9 von 10 Centern zum Angebot.
  • Stark gestiegen ist auch die Bedeutung von Beratungsangeboten zum Thema Ernährung - ein Hinweis darauf, dass die Betrachtungsweise von Gesundheit auch in den Fitnesscentern immer holistischer wird.
  • Digitale Trainingsangebote gehören zwar immer noch zu den Top 3 der Dienstleistungen, aber die Bedeutung nimmt kontinuierlich ab. Doch wie das Homeoffice in der Arbeitswelt auch nach Corona Bestand hat, scheinen auch Trainings via Zoom & Co. beliebt zu bleiben.

Den Fitnesscentern ist es 2023 gelungen, ihren Umsatz um beinahe 18 Prozent zu steigern, er beträgt nun über alle Segmente hinweg gut 1,2 Milliarden Franken.

Dazu beigetragen haben in erster Linie die deutlich steigenden Mitgliederzahlen, fast jedes zweite Center erhöhte zudem den Mitgliederbeitrag. Dem gegenüber stehen jedoch deutlich höhere Kosten für Energie, Mieten und Personal.