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Deutschland schwitzt. Wie gut sind Sport und Fitness bei Hitze? Hilft der Gang in die Sauna?

Ist Saunabaden bei hohen sommerlichen Außentemperaturen gesundheitlich unbedenklich oder sogar zu empfehlen? Ja, wenn bestimmte Regeln beachtet und der gesunde Menschenverstand gebraucht wird, so der Deutsche Sauna-Bund. Für Sportler hingegen können hohe Temperaturen sehr gefährlich werden.

Beim Deutschen Sauna-Bund melden sich immer mehr besorgte Menschen und fragen, ob saunabaden bei den derzeitigen „Sahara-Temperaturen“ noch zuträglich ist. Grundsätzlich kann dieses bejaht werden.

Schwül-heiße, „tropische“ Wetterlagen sind entgegen vieler Aussagen nicht mit dem besonderen Klima eines Saunaraumes vergleichbar. Dort herrscht eine angenehme trockene Wärme. „In der Hauptbadezone des Saunaraumes messen wir in der Regel 60 – 80 Grad Celsius. Diese recht hohe Temperatur vertragen wir deshalb so gut, weil die Luftfeuchte gering ist“, erläutert Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld.

In diesem Klima kann der Schweiß – eine Abwehrreaktion des Körpers gegen ihn bedrängende Wärme – auf der unbekleideten Haut frei verdunsten und sie wirksam kühlen. Das körpereigene Kühlungssystem funktioniert aber umso effektiver, je besser es in Übung ist. Dies bestätigt auch der Mediziner Priv.-Doz. Dr. med. Rainer Brenke gegenüber dem Deutschen Sauna-Bund: „Grundsätzlich fördert der regelmäßige Saunabesuch die Hitzeanpassung – man schwitzt mehr und scheidet dabei weniger Salze aus. Der regelmäßige Saunanutzer verträgt daher vermutlich die Hitze besser. Er schwitzt aber auch mehr und sollte ausreichend trinken.“

Sport bei großer Hitze – Leistungssportler im Vorteil

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk (Dlf) äußerte sich Sportmediziner Prof. Dr. Hans-Georg Predel zum Thema 'Sporttreiben bei großer Hitze' unmissverständlich: "Im Extremfall kann das tatsächlich lebensgefährlich sein. Denn das gefährliche bei Sport in großer Hitze sei "die Komponente der direkten Sonneneinstrahlung. Die Konvektion der Sonnenstrahlen über die Haut in den Körper mit zusätzlichen Belastungen der Haut. Deswegen solle man Sport generell besser im Schatten ausüben", so Professor Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Leistungssportler seien bei Hitze allerdings weniger gefährdet, so der Sportmediziner weiter, denn "Hitzeresistenz oder Akklimatisation ist ein ganz wesentliches Trainingsziel im Zusammenhang mit Wettkämpfen. Man lernt die Schweißmenge wesentlich zu erhöhen und damit die Verdunstungskälte deutlich zu optimieren." Gleichzeitig würde der Schweiß elektrolytärmer, also der Verlust an Elektrolyten und Kochsalzen wäre geringer.

Für Breitensportler ist Vorsicht ist geboten

Breitensportler seien aus diesem Grund noch hitzeanfälliger, weil ihre Resistenz nicht so trainiert sei wie bei Leistungssportlern. Kollapse passierten daher öfter, verschwänden allerdings unter dem medialen Radar.

Insgesamt rät Professor Predel: "Ist es schwül, sollte man sich ab 28 - 29 °C schonen. Haben wir eine trockene Hitze, kann man sich sicherlich, wenn man der direkten Sonneneinstrahlung ausweicht, noch bei etwas höheren Temperaturen ganz moderat bewegen."

Kräftige Kaltreize nach dem Saunabaden

Nach dem Aufenthalt in der Saunawärme sehnt der Badegast das kalte Wasser geradezu herbei. Der kalte Schlauchguss nach Kneipp, die kräftige Schwallbrause, ein anregend kühles Schwimm- und Tauchbecken oder das Abreiben mit Crushed Eis stehen wegen des damit verbundenen Erlebniswertes bei den Gästen hoch im Kurs. Da die Kaltreize auf einen gut erwärmten Körper treffen, werden sie als ausgesprochen angenehm empfunden. „Medizinwissenschaftliche Arbeiten bestätigen eine günstige Umstimmung im vegetativen Nervensystem durch kräftige Kaltreize, die zu umfassender Erfrischung führen.“, unterstreicht Saunaexperte Pieper die Bedeutung des Frische-Kicks.

Für das Saunabaden bei der großen Hitze empfiehlt Dr. med. Rainer Brenke: „Wer gesundheitlich stabil ist und die Sauna nutzen will: Viel trinken, sehr gut nach den Saunagängen abkühlen und eventuell einen Blutsalzverlust durch gut gesalzenes Essen ausgleichen. Zusätzliche anstrengende Tätigkeiten oder Sport vermeiden.“

Deutlich vorsichtiger muss der Saunagast jetzt aber bei Aufgüssen sein. „Es ist dringend anzuraten, die Zahl der Aufgüsse zu begrenzen. Saunaaufgüsse verstärken nämlich die physiologischen Wirkungen der Wärmephase. Sie stellen einen beachtlichen Hitzereiz dar, der zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen kann. Saunaaufgüsse erfordern bei der gegenwärtigen großen Hitze vor allen Dingen einen gesunden Menschenverstand.“, appelliert Rolf- A. Pieper an die Saunafreunde.

Zum Interview des Dlf mit Professor Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln gelangen Sie über diesen Link.

Weitere Informationen zum Deutschen Sauna-Bund: www.saunabund-ev.de

Kontakt
Deutscher Sauna-Bund e.V.
Meisenstraße 83, 33607 Bielefeld
Tel.: 0521 / 96679-0
info@sauna-bund.de

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