Zukunftsmarkt Gesundheit

10 Millionen Mitglieder in Deutschland, 8.684 kommerzielle Studios, 5 Milliarden Euro Umsatz – Fitness- und Gesundheit eilen von Rekord zu Rekord, die Branche ist ein Treiber der deutschen Wirtschaft. Und das Beste: Der Trend hält an. Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist ein Zukunftsmarkt.
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10 Millionen Mitglieder in Deutschland, 8.684 kommerzielle Studios, 5 Milliarden Euro Umsatz – Fitness- und Gesundheit eilen von Rekord zu Rekord, die Branche ist ein Treiber der deutschen Wirtschaft. Und das Beste: Der Trend hält an. Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist ein Zukunftsmarkt.

Die „Eckdaten 2017 der deutschen Fitness-Wirtschaft“, auch in diesem Jahr gemeinsam erstellt vom DSSV, dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen, vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG, bestätigen die erfreuliche wie nachhaltige Entwicklung der Branche. Die Studie ist eine Sammlung ökonomischer und qualitativer Daten sowie eine fundierte Grundlage für den Austausch mit allen an der Branche Interessierten und Partnern. Die Veröffentlichung der „Eckdaten“ erfolgte am 20. März, die Präsentation am gleichen Tag in Köln. Die Studie hat Eindruck gemacht. Zahlreiche Leitmedien aus TV, Print und Online, wie ARD, ZDF und n-tv, vom Morgenmagazin über die Frankfurter Allgemeine Zeitung bis hin zu etlichen Online-Portalen griffen die positiven Kennzahlen auf.

10,08 Millionen Mitglieder: So viele wie noch nie
Fitness gewinnt für immer mehr Menschen an Bedeutung. Körperliche Betätigung ist ein wichtiger Faktor der aktiven Gesundheitsvorsorge und eine lohnende Investition in die Leistungsfähigkeit. Die gute konjunkturelle Entwicklung und das gestiegene Interesse am Thema Gesundheit begünstigen dabei das Mitgliederwachstum. Erstmals zählte die Fitness- und Gesundheitsbranche mehr als 10 Millionen Mitglieder, gegenüber 2015 ein Anstieg um 6,6 Prozent oder eine Ausweitung um mehr als 600.000 neue Kunden. In den letzten fünf Jahren von 2012 bis 2016 verzeichnete die Branche eine Steigerung um 27,5 Prozent.

Alle drei Marktbereiche, Einzel-, Ketten- und Mikrostudios, haben vom Wachstum profitiert, haben 2016 Mitglieder gewonnen. Der Grund: Alle Marktbereiche wenden sich an unterschiedliche Zielgruppen, decken die Nachfrage der Kunden ideal ab.

Die Einzelbetriebe und die Ketten-Anlagen verzeichneten 2016 zusammen mehr als 9,5 Millionen Fitnesstreibende. Die Mikrostudios zählten 550.000 Mitglieder. Fitnesstraining war auch 2016 die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland, weit vor Fußball (6,97 Millionen Mitglieder). Die Reaktionsquote der Fitnessbranche, sprich der Anteil der Mitglieder in Fitness- und Gesundheits-Anlagen gemessen an der Gesamtbevölkerung, stieg auf 12,3 Prozent, in der für die Branche relevanten Kernzielgruppe der 15- bis 65-Jährigen sogar auf 18,7 Prozent.

8.684 Anlagen: Rekord
Die positive Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche zeigt sich auch in der Entwicklung der Anlagenzahl. 8.684 kommerziell geführte Betriebsstätten zählte die Branche am Jahresende, eine Ausweitung um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einzelbetriebe mit einer Gesamtfläche größer 200 Quadratmetern sind bezüglich der Anlagenzahl die häufigste Betriebsform. Mit 4.844 Studios stellt dieses Segment weit mehr als die Hälfte aller Anlagen. Das seit Jahren stärkste Anlagenwachstum aber weisen die Mikrostudios mit einer Fläche von bis zu 200 Quadratmetern aus. Die Zahl der Mikrostudios stieg im Berichtszeitraum um 9,5 Prozent auf 2.054 Anlagen, in den letzten fünf Jahren um mehr als 50 Prozent. Kennzeichnend für diese Anlagenform ist die größere Differenzierung der Anbieterkonzepte. Mikrostudios bieten vielfach „Nischenangebote“ wie beispielsweise Zirkeltraining, EMS-Training, Functional-Training oder Personal-Training.

43,5 Prozent aller Studios setzen auf Gesundheit
Im Vergleich der Kategorien „Training“ (Verbesserung der Leistungsfähigkeit), „Lifestyle“ (Lebensstil, Trends, soziale Aspekte), „Gesundheit“ (Erhalt der Leistungsfähigkeit, Prävention) und „Wellness“ (Entspannung, Erholung, mentaler Ausgleich) setzen die meisten Anlagen auf „Gesundheit“. 43,5 Prozent aller Studios nannten bei der Positionierung ihrer Anlage „Gesundheit“ an erster Stelle, gefolgt von „Training“ (36,0 Prozent). Auch die Einzelbetriebe und Mikrostudios setzen auf „Gesundheit“. Bei den Kettenbetrieben liegt dieses Segment nach „Training“ auf Rang zwei.

209.200 Mitarbeiter: Arbeitsmarkt Fitness- und Gesundheitsbranche zeigt sich robust
Mehr als 209.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zum Stichtag am 31.12.2016 in der Fitness- und Gesundheitsbranche beschäftigt, ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (205.700). In Bezug auf die 8.684 Anlagen ergibt sich eine durchschnittliche Mitarbeiterzahl von rund 24 Mitarbeitern pro Anlage.

95 Prozent der Betriebe investieren in Weiterbildung
Die zunehmende Qualifizierung ist und bleibt eine Investition in die Zukunft. 95 Prozent aller Betreiber wollen 2017 in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren, davon 100 Prozent aller Kettenbetreiber. Viele der weit mehr als 200.000 Mitarbeiter verfügen nicht nur über eine anerkannte Berufsausbildung, fast jeder fünfte Mitarbeiter hat sogar einschlägige akademische Abschlüsse.

Mehr als 80 Prozent aller Betriebe (rund 3.850 Anlagen) setzen auf dual Studierende, 99 Prozent aller Mikrostudios, annähernd 90 Prozent aller Kettenbetriebe und 79 Prozent aller Einzelstudios.

Der Trend nach einem Studium in der Fitness- und Gesundheitsbranche hält an. 7.047 Studierende waren zum 31.12.2016 an der staatlich anerkannten Deutschen Hochschule für Fitness- und Gesundheitsmanagement DHfPG, dem Bildungspartner des DSSV, immatrikuliert, mehr als eine Verdopplung in den letzten fünf Jahren (2011: 3.043). Der „Bachelor of Arts“ Fitnessökonomie war auch 2016 der beliebteste Studiengang mit annähernd der Hälfte aller Studierenden, gefolgt vom „Bachelor of Arts“ Gesundheitsmanagement mit einer Ausweitung der Studierendenzahl um 12,8 Prozent.

Zertifizierung nach DIN-Norm 33961 – mehr als ein gutes Gefühl
Immer mehr Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen schätzen die Vorteile einer Zertifizierung nach DIN-Norm 33961. Deutschland ist dabei das erste Land weltweit, das über eine demokratisch legitimierte Norm für Fitness-Studios verfügt. 56 Prozent aller Studios wollen in diesem Jahr in eine DIN-Zertifizierung wie zum Beispiel „ZertFit“ investieren. Betrachtet man nur die inhabergeführten Einzelstudios liegt der Anteil der Studios sogar bei 67 Prozent.

2017: Das Hoch hält an
Die Stimmung ist positiv, der Trend optimistisch, die Aussichten vielversprechend. Vier von fünf Studios glauben für 2017 an eine weitere Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Dabei setzen Fitness- und Gesundheits-Anlagen weiterhin auf ihre Kernkompetenzen, um auch zukünftig den Bedarf ihrer Zielgruppen nach qualifizierter Dienstleistung im Gesundheitssektor zu bedienen.

Die Fitness- und Gesundheitsbranche in Zahlen (Stichtag: 31.12.2016):

    •    10,08 Millionen Mitglieder, + 6,6 Prozent
    •    8.684 Fitnessanlagen, + 4,2 Prozent
    •    5,05 Milliarden Euro Branchenumsatz, + 4,5 Prozent
    •    209.200 Beschäftigte, + 1,7 Prozent
    •    87 Prozent der Anlagen planen 2017 Investitionen
    •    56 Prozent der Betreiber beabsichtigen eine Zertifizierung nach der DIN-Norm 33961
    •    Einzel: 1 bis 4 Betriebsstätten, > 200 m2
    •    Kette: 5 und mehr Betriebsstätten, > 200 m2
    •    Mikro: beliebig viele Betriebsstätten, bis zu 200 m2

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