Leistungsmessung und - diagnostik, GPS-Tracking, Videoanalyse – die Digitalisierung macht auch vor dem Amateurfußball nicht halt. Immer mehr Kameras und GPS-Geräte finden den Weg in die unteren Ligen. Doch was bedeutet das für die Vereine?
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Die Profivereine der Bundesliga setzen schon länger auf umfassende Spielanalysen durch Tracker und Videos. Heute nutzen aber auch immer mehr Amateurvereine die digitalen Hilfsmittel. „Technische Systeme benutzen ab der Verbandsliga fast alle, ab der Oberliga alle Mannschaften“, sagt Heiner Baumeister vom Württembergischen Fußballverband. Selbst in den untersten Fußballklassen kaufen Vereine Kameras und GPS-Systeme in der Hoffnung, einen Vorteil zu erlangen. Die Digitalisierung macht also auch vor dem Amateurfußball nicht halt.

Mit technischen Hilfsmitteln den entscheidenden Vorteil verschaffen

Durch technische Hilfsmittel, wie beispielsweise Tracker und Kameras, sollen Trainer die Belastungsgrenzen der Spieler erkennen, die Ausdauer- und Sprinteinheiten dosieren und Verletzungen vorbeugen. Hiermit soll auch eine maßgenaue Trainingssteuerung in Betrachtung der individuellen Bedürfnisse eines einzelnen Spielers möglich sein. Die Hoffnung dahinter: sich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen. Vereine, wie der Bundesligist VfB Stuttgart, verfügen sogar über ein reines Analysten-Team. Und die beschäftigen sich mit nichts anderem als der Auswertung von Videos und individuellen Spielerdaten. Im Anschluss stellen sie diese dem Trainerstab zur Verfügung. Die Analysen reichen bis hin zum Schlafrhythmus oder der Körpertemperatur der Spieler.

Tracker werden immer billiger

Ein weiterer Grund für die steigende Popularität digitaler Technologien im Amateurbereich, sind die fallenden Kosten und die immer einfachere Handhabung der Systeme. Das finnische Unternehmen Polar rüstet seit mehreren Jahrzehnten Profivereine mit Technik aus, nahezu jeder Bundesligist nutzt die Geräte mit Trackern und Herzfrequenzmessern.

Der sogenannte Laptoptrainer

Ob Amateure die Technik einsetzen, liegt in erster Linie am Trainer. Gerade die neue Generation Fußballlehrer setzt neben Waldläufen auf Kameras und GPS-Sender. Allerdings trifft die zunehmende Digitalisierung, vor alle im Fußball, nicht immer auf totale Begeisterung. Einige Fußballexperten betiteln die neue Trainergeneration als "Laptop-Trainer", so auch Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl. In einem Interview mit dem Spiegel im Jahr 2015 (Ausgabe 37/2015) ließ Scholl seinem Ärger freien Lauf. „Je mehr ich die Kandidaten beobachtet habe, die mit Bestnoten abschließen, die dieses typische Kursbester-Gesicht haben und die Kursinhalte aufgesogen haben, desto mehr sträubten sich bei mir die Nackenhaare. Bei denen ist Taktik oberstes Gebot, das sind Laptop-Trainer."

Die Stuttgarter Zeitung hat die Digitalisierung im Sport in dem Artikel "So erobert Big Data den Amateurfußball" ausführlich aufbereitet.

Für das Spiegel-Interview mit Mehmet Scholl über die "Laptop-Trainer" klicken Sie bitte hier.

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