Manchmal läuft ein Start viel holpriger als erwartet. Als David Scheck mit seinem damaligen Chef vereinbarte, von ihm das SMS Fitness zu übernehmen, war die Welt noch in Ordnung. Als dual Studierender und später als Studioleiter kannte er das Potenzial des Standorts und seiner Mitglieder in der Kleinstadt Oberndorf. Schon während seines Studiums zum Fitnesstrainer an der DHfPG hatte er den Wunsch, später sein eigener Herr zu sein, Freiheiten zu genießen und sein Arbeitsumfeld aktiv zu gestalten. Der Schritt zum Inhaber und Geschäftsführer war eine logische Konsequenz. Doch mit dem, was dann kam, hatte er nicht gerechnet – unglücklicherweise fiel die Übernahme des Studios in den Januar 2021 und damit mitten in einen Lockdown während der Corona-Krise.
Mut zum Risiko
Trotz der schwierigen Ausgangslage begann der damals 26-Jährige sofort, seine Pläne zur Umgestaltung und Erweiterung des SMS Fitness zu verwirklichen. Das Studio war zwar in einem guten Zustand, optisch aber eher steril. Sukzessive modernisierte er einzelne Bereiche und kaufte einen kleinen Gerätepark in edlem Schwarz. Der neue Look kam bei den Mitgliedern gut an.
Anfang 2022 stand dann fest, dass das Studio mit dem Nebengebäude verbunden und so um 400 Quadratmeter erweitert werden sollte. Doch der Umbau gestaltete sich schwierig, denn die Banken scheuten das Risiko und der Ukrainekrieg führte zu Rohstoffengpässen, Baustopp und Kostenexplosionen. „Zum Glück hat mein Vermieter immer an meine Vision geglaubt und mir zwei Darlehen gewährt“, sagt David Scheck. Letztlich kostete die Baumaßnahme fast das Dreifache der ursprünglich kalkulierten Kosten. Auch die Zahl der Mitglieder war durch die Corona-Maßnahmen auf etwas über 400 geschrumpft.
„Ich hätte mir natürlich einen ganz anderen Start gewünscht und hatte viele schlaflose Nächte. Manchmal war ich in Sorge, dass meine Selbstständigkeit gleich in einer Insolvenz enden könnte.“ Doch er blieb dran und vertraute seinem Bauchgefühl. Mit Erfolg. Heute hat sich die Zahl der Mitglieder mehr als verdoppelt, die Modernisierung hat sich gelohnt.
„Summa summarum sind in den letzten drei Jahren über 500.000 Euro an Investitionen in das Studio geflossen“, so David Scheck. Insgesamt verfügt die Anlage nun über einen komplett neuen Gerätepark mit mehr als 110 Maschinen und Geräten. Zudem ist sie voll digitalisiert – sowohl in der Administration als auch auf der Fläche – inklusive eigener Studio-App. Besonders begeistert ist er davon, wie gut die digitale Trainingsfläche angenommen wird: „Die Investitionen in EGYM Smart Strength Geräte und den Fitness Hub war eine meiner besten Entscheidungen. Die Geräte sind zu 84 Prozent ausgelastet und die Trainingsfrequenz bleibt in den ersten sechs Monaten konstant.“ Als letzte Maßnahme wurden im Sommer 2025 die Umkleiden modernisiert und mit einem RFID-System ausgestattet.
Klare Trainingszonen
Um neue Design- und Marketingideen für das Studio und die Website zu finden, tauscht sich der Geschäftsführer mit seinem Team, Branchenkollegen und Herstellern aus und lässt sich auf Messen inspirieren. Statt auf externe Berater zu setzen, zieht er lieber sein eigenes Ding durch. „Ich wache plötzlich mitten in der Nacht auf und habe einen Geistesblitz“, erzählt er.
So war es auch bei der Neugestaltung des Studios. Mit Muskel Manufaktur, Schwarzwald Suite, Power Palast, Fitness Welt und Electric Empire wurde das SMS Fitness in fünf Bereiche unterteilt. „An anderen Studios hat mich oft gestört, dass die Geräte ungeordnet nebeneinanderstehen, z. B. eine Beinpresse neben einem Crosstrainer. Ich wollte die Bereiche lieber klar nach Themen gliedern. Und die Alliterationen prägen sich gut ein.“
In der Muskel Manufaktur mit Freihantelbereich und Plate-loaded-Geräten geht es um Krafttraining für den Oberkörper. Die Schwarzwald Suite ist eine Reminiszenz an die Luftkurorte in der Umgebung. „Besucher kommen von weit her, um unsere gute Luft zu genießen. Deswegen gehören dort die Lounge und die Cardiogeräte hin. Gleich um die Ecke befindet sich der Entspannungsbereich mit Massagesesseln – alles passt ganzheitlich zusammen.“ Im Power Palast trainieren die Mitglieder den Unterkörper, auch das Functional Training ist dort angesiedelt. In der Fitness Welt finden die Gruppen- und Rehakurse statt. Und das Electric Empire sorgt schließlich mit zehn EGYM Smart Strength Geräten und dem EGYM Fitness Hub für ein digitales Trainingserlebnis.
Über den Inhaber
David Scheck
Der Inhaber und Geschäftsführer des SMS Fitness, David Scheck, war schon in seiner Jugend sehr sportaffin und entschloss sich nach dem Abitur, sein Hobby zum Beruf zu machen. An der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) studierte er den B. A. Fitnesstraining und stieg nach seinem Abschluss 2017 in seinem Ausbildungsbetrieb SMS Fitness zum Studioleiter auf. 2021 übernahm er das Studio im Alter von 26 Jahren und begann, es mit Investitionen in Höhe von einer halben Million Euro umzubauen und neu auszurichten. Heute betreibt er ein topmodernes Studio, in dem er auf Qualität und Atmosphäre setzt und Fitness zum Erlebnis machen will.
Foto: SMS Fitness
Fortschritte messbar machen
Mehr noch als durch Design und Ausstattung lebt das SMS Fitness von seinem Betreuungskonzept. Jedes Mitglied wird persönlich und zielorientiert betreut. Das Studio legt sich nicht auf eine bestimmte Zielgruppe fest, sondern auf die Philosophie, dass Bewegung immer sinnvoll ist – egal in welchem Alter und mit welchen Vorerkrankungen. Alle Trainer auf der Fläche müssen zwingend die Ausbildung zum medizinischen Fitnesstrainer absolviert haben, um auch präventiv und rehabilitativ betreuen zu können.
Der Ansatz: „Wir nehmen uns Zeit. Unsere Kunden sollen sich wohlfühlen, einfach Mensch sein dürfen, weit weg vom alltäglichen Stress.“ Jede Neukundin und jeder Neukunde erhält zunächst eine ausführliche Anamnese mit Körperscan und -analyse mittels seca und EGYM Fitness Hub. In die Trainingsplanerstellung fließen ganzheitliche und medizinische Aspekte ein: Bewegung, Ernährung, Schlaf, Regeneration, Vorgeschichte und Verletzungen ergeben ein Gesamtbild des Istzustands. Vom ersten Termin an wird jedes Mitglied kontinuierlich begleitet. Die Prozesse sind voll digitalisiert: Über Aufgabenketten wird sofort ein Folgetermin in acht Wochen fixiert, an dem neue Körpermessungen und ein Trainingsplanupdate erfolgen. Mittels Bioimpedanzanalyse, Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstests lassen sich die Fortschritte bis hin zum BioAge und der Funktion des Herz-Kreislauf-Systems in Zahlen messen.
Wichtig ist, dass der Trainer und das Mitglied aus den Körperdaten und dem individuellen Anspruch ein smart formuliertes Ziel definieren. „Oft heißt es im Erstgespräch: ‚Ich will allgemeine Fitness aufbauen.‘ Aber was bedeutet das konkret?“, fragt David Scheck. „Viel besser ist es doch, festzulegen, dass jemand in acht Wochen 0,2 Kilogramm Muskelmasse aufbauen will. Das lässt sich messen, und der Trainer kann genau nachhaken, woran es liegt, falls es nicht funktioniert hat. Gleichzeitig weiß das Mitglied, dass es Gas geben sollte, weil es nur zwei Monate Zeit hat, um sein Ziel zu erreichen.“
Miteinander wachsen
Im SMS Fitness geht es familiär zu – hier zählt das Miteinander, nicht die Massenabfertigung. Einmal im Jahr macht das Team eine Umfrage unter den Mitgliedern, um weitere Bedürfnisse herauszufinden und das Angebot entsprechend anzupassen. Der Geschäftsführer ist selbst an mindestens vier Tagen pro Woche vor Ort und kümmert sich als „Mann für alles“ auch um Social Media und Marketing.
Das zehnköpfige Team ist jung. Die wichtigsten Einstellungskriterien für neue Mitarbeitende sind ihre soziale Kompetenz, höfliches Auftreten, Kundenorientierung und gegenseitiger Respekt – außerdem natürlich die fachlichen Kompetenzen. David Scheck setzt auf intrinsische Motivation und Spaß bei der Arbeit. Er beschäftigt auch zwei dual Studierende, denen er schnell Verantwortung überträgt. So ist Julian Wolf bereits stellvertretender Studioleiter und Leiter für Rehabilitationssport, Stefan Weber macht die Personaleinsatzplanung und verantwortet das Kursprogramm.
Individuell und fair
Das SMS Fitness soll kein anonymer Studiobetrieb sein, sondern setzt auf Wohlfühlatmosphäre. Dementsprechend wird auf Lockangebote komplett verzichtet, das Preissystem ist offen und transparent. Zur Grundgebühr können die Mitglieder für je 4,90 Euro pro Monat ein Modul oder für 15,90 Euro pro Monat sechs Module hinzubuchen und jederzeit kündigen: Getränke- oder Heißgetränkeflat, Sauna, Massagesessel, EGYM+ und den Self-Check-in.
Wer aus einem anderen Studio zu SMS Fitness wechselt, kann bis zu einem halben Jahr kostenlos trainieren. Mit dieser Vorleistung hat der Inhaber sehr gute Erfahrungen gemacht: „Die Leute kommen, sind begeistert und bleiben“, sagt er. „Bisher hat nur ein Mitglied nach der Probelaufzeit keinen Vertrag abgeschlossen – weil es umgezogen ist.“
Mehr Zeit fürs Training
Regulär ist montags bis freitags von 8:45 bis 22 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von neun bis 13 Uhr geöffnet – dann sind immer ein bis zwei Trainer auf der Fläche. Diese Kernzeit wird durch die Möglichkeit, für 4,90 Euro im Monat den Self-Check-in zu buchen, auf sechs bis 24 Uhr erweitert.
„Mein Ziel bei der Übernahme war es, den Mitgliedern mehr Flexibilität zu bieten. Es wäre aber nicht wirtschaftlich, weitere Trainer einzustellen. Wer zu den unbetreuten Zeiten kommt, kennt sich in der Regel gut aus“, erklärt David Scheck. Die Mitglieder unterschreiben einen Haftungsausschluss, erhalten einen Transponder und wissen, dass die Trainingsfläche in dieser Zeit videoüberwacht ist. Etwa 40 Prozent seiner Mitglieder nutzen den Self-Check-in. „Wir sehen genau, wer wann im Studio ist. Nur sehr selten muss ich intervenieren, wenn jemand heimlich Freunde eingeschleust hat. Aber weil wir uns hier kennen, läuft es in der Regel gut.“
Gut vernetzt
David Scheck positioniert sein Studio mit Premiumausstattung in strukturierten Zonen klar im Gesundheitsmarkt, bietet neben Fitness- und Krafttraining auch Reha- und Präventionskurse an. Die umliegenden Discountstudios sieht er nicht als Wettbewerber.
Bei ihm trainieren Mitglieder im Alter von 13 bis 89 Jahren, der örtliche Fußball- und Sportverein ebenso wie die Basketballmannschaft sowie Angestellte und Ärzte aus einem Orthopädiezentrum im gleichen Haus. „Leistungssportler sind bei uns genauso gut aufgehoben und vertreten wie Hobbysportler oder Menschen, die präventiv etwas für ihre Gesundheit tun wollen“, betont der Inhaber. Neben Firmenfitness arbeitet er auch mit den Aggregatoren Hansefit und EGYM Wellpass zusammen.
98 Prozent
„Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und das nie bereut“, sagt der 30-Jährige. „Momentan bin ich zu 98 Prozent mit dem Studio zufrieden. Es muss ja ein bisschen Luft nach oben bleiben.“ In Zukunft will er das vorhandene Potenzial sowie bestehende Ressourcen nutzen und die Prozesse noch weiter optimieren – immer mit dem Ziel, den Mitgliedern zu zeigen, dass ein Fitnessstudio viel mehr ist als eine Muckibude. Ein Ort zum Wohlfühlen und um seine Ziele zu erreichen – und darin ist David Scheck wirklich geübt.
SMS Fitness in Zahlen
Fläche des Studios gesamt: 1.100 m2
Kraft: 550 m2
Cardio: 80 m2
Freihantel: 150 m2
Zirkel: 30 m2
Functional: 30 m2
Kurse: 100 m2
Wellness: 40 m2
Ausstattung
Kraft: EGYM, EGYM Fitness Hub, Matrix, Panatta, Technogym, Elbesport
Cardio: Matrix, Panatta
Functional: Elbesport Kurse: LES MILLS SMART TECH, Startrec
Diagnostik: seca, EGYM Fitness Hub
Wellness: SYNCA-Massagesessel, EOS-Saunaofen
Mitarbeitende 10 gesamt,
davon 2 Festangestellte,
2 Studierende,
1 Freiberufler,
5 Minijobber
SMS Fitness
Hintere Kirchgasse 3
78727 Oberndorf a. N.
www.smsfitness.de
Diesen Artikel kannst du folgendermaßen zitieren:
Sörensen, A. (2025). Smartes Training, messbare Erfolge. fitness MANAGEMENT international, 5 (181), 18–22.