Fitness, Gesundheit | Autor/in: Florian Schmidt |

Welt-Arthrose-Tag: Mit Bewegung und Training den Teufelskreis durchbrechen

Kampf dem Gelenkverschleiß: Laut der Deutschen Arthrose Hilfe e. V. ist Arthrose die am häufigsten verbreitete chronische Gelenkerkrankung weltweit und führt im fortgeschrittenen Stadium zu Schmerzen, Funktionseinbußen und schlimmstenfalls zu degenerativen Veränderungen des Gelenkknorpels. Mit körperlicher Aktivität und gezieltem Fitness- und Krafttraining in der Therapie lässt sich fortschreitendem Gelenkverschleiß schon frühzeitig begegnen. Alle Details erfahren Sie in dieser fM Infografik.

Aktiv gegen Arthrose: Infografik Bewegung und Fitness in der Arthrosetherapie

Altersübergreifend leidet angesichts umfassender Forschungsergebnisse des Robert Koch-Instituts (RKI) jeder fünfte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben an Arthrose und die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) steigt mit zunehmendem Alter deutlich an.

Frauen sind signifikant häufiger betroffen als Männer: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann im Alter zwischen 70- bis 79 Jahren leidet an chronischem Gelenkverschleiß.

Ursachen beeinflussen sich gegenseitig

Die Ursachen für die Entstehung von Arthrose sind vielfältig und bisher nicht vollständig geklärt. Neben der genetischen Disposition, dem Alter sowie dem Geschlecht, spielen diverse weitere Faktoren wie etwa Fehl- und Überbelastungen oder Übergewicht eine Rolle.

Durch die Entzündungs- bzw. Abnutzungsprozesse werden auch die an die betroffenen Gelenke angrenzenden Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder in Mitleidenschaft gezogen und der Teufelskreis der Arthrose beginnt. Prof. Dr. med. Holger Schmitt thematisiert dieses Problem im Rahmen der Therapie in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin.


„Das Problem ist: Je stärker ausgeprägt die Arthrose ist und je weniger sich eine Person bewegt,
desto schlechter ist das Weichteilgewebe drumherum, also Muskel und Sehnen,
und desto früher treten Beeinträchtigungen auf.“
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Prof. Dr. med. Holger Schmitt, Deutsches Gelenkzentrum & ATOS Klinik Heidelberg


Zentrale Herausforderung für die Therapie

Der Teufelskreis der Arthrose verdeutlicht, wie sich die einzelnen Faktoren untereinander beeinflussen und potenzieren. Und genau hier liegt in der Praxis das Problem.

Je nach Stadium und Fortschritt der Erkrankung kann man dem schleichenden Gelenkverschleiß und den damit verbundenen Schmerzen nämlich nicht nur reaktiv mit entsprechenden Medikamenten, Spritzen oder Schonung entgegenwirken, sondern durch mehr Bewegung diese Negativspirale aktiv auch frühzeitig positiv beeinflussen.

Der Artikel aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin unterstreicht die zentrale Rolle von körperlicher Aktivität bei der Arthrosetherapie. Ziel der Therapie ist es, diese strukturellen und funktionellen Beeinträchtigungen so gut wie möglich zu verhindern oder möglichst lange hinauszuzögern.

Prävention deutlich früher starten

Aus Sicht vieler Experten und Sportmediziner ist gerade die körperliche Aktivität und ein gezieltes Training für die Symptomreduktion alternativlos und es sollte deshalb deutlich früher mit der Prävention begonnen werden, um dem komplexen Prozess der schleichenden Knorpeldegeneration schon frühzeitiger zu begegnen.

 

Gelenkgesundheit durch gezieltes Training positiv beeinflussen

Prof. Dr. med. Holger Schmitt vom Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg und der ATOS Klinik Heidelberg erläuterte im Fachmagazin detailliert, warum Arthrosepatienten (je nach Stadium und Krankheitsbild) maßvoll trainieren, sich ausreichend Regeneration gönnen und Sportarten bevorzugen sollten, die ihre Gelenke nicht zu sehr belasten.

Besonders Neueinsteiger sowie bisher wenig sportlich aktive Menschen sollten zu Beginn des Trainings den Fokus auf die Stärkung der Muskulatur, Beweglichkeit und der Koordination legen. (Weitere Praxistipps und Empfehlungen von Prof. Dr. Daniel Kaptain (DHfPG) für Arthrosepatienten)

Qualifizierte Betreuung bei Arthrose

Eine professionelle Betreuung in den Fitness- und Gesundheitslagen bietet aus Sicht der Fachzeitschrift hier für Betroffene eine zielführende Betreuung:

„Eine Einweisung durch geschultes Personal im Fitness-Studio durch Physiotherapeuten oder Trainer ist sinnvoll, um ein individuell auf die Ausgangslage und Beschwerden zugeschnittenes Programm zusammenzustellen. Danach können Betroffene aber auch alleine zuhause oder im Studio trainieren.“


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Qualifizierte Trainer und Therapeuten können auf jeden einzelnen Arthrosepatienten eingehen und so je nach Krankheitsbild individuell zugeschnittene Trainingspläne entwickeln.

Arthrose: Schmerzen reduzieren

Dadurch können nicht nur die Gelenke und Muskeln selbst gestärkt und Schmerzen reduziert werden, sondern auch Risikofaktoren (wie beispielsweise starkes Übergewicht) gezielt angegangen werden. Das gesundheitsorientierte Fitnesstraining bietet viele davon.


„Neben Fitnesstraining bietet kaum eine andere Sportart eben diesen planbaren Mehrwert
und präventiven Nutzen bei fortschreitendem Gelenkverschleiß.“
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Karl Kühne, Sporttherapeut und Dozent DHfPG & BSA-Akademie


Mehr zum Thema finden Sie in den beiden Fachartikeln von Sporttherapeut Karl Kühne 'Krafttraining bei Arthrose'  und 'Arthrose: Prävention durch Krafttraining' aus der medical fitness and healthcare 01/2019 und 01/2020. Klicken Sie einfach auf das entsprechende Bild, um direkt zum jeweiligen Artikel zu gelangen.

Mehr: 'Kampf der Arthrose: interdisziplinären Ratgeber zur Arthrose-Prävention'